Rückschläge verdaut? Dax auf Richtungssuche
17.08.2010, 08:07 UhrUnternehmenszahlen tröpfeln nur noch, womit Konjunkturzahlen erneut in den Vordergrund rücken. Wie in den vergangenen Tagen werden neue Nachrichten ständig auf ihr Richtungspotenzial hin abgesucht. Bislang gibt es allerdings "fast nichts", beklagen Händler. Im Fokus stehen heute Vormittag Inflationsdaten aus England und der deutsche ZEW-Index.

Die vom ZEW erhobenen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland dürften sich im August nicht groß verändert haben.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die deutschen Standardwerte dürften am Dienstag etwas höher in den Handel starten. Banken und Broker sehen den deutschen Leitindex über seinem Schlussstand von 6110 Punkten am Montag, als er nahezu unverändert geschlossen hatte. Die unsicheren Konjunkturaussichten in den USA und schwache Wirtschaftsdaten aus Japan hatten für Zurückhaltung gesorgt.
"Der Markt ist weiter auf Richtungssuche", sagt ein Händler. Wie in den vergangenen Tagen würden neue Nachrichten ständig auf ihr Richtungspotenzial hin abgesucht. Bislang gebe es allerdings "fast nichts". Auch die Asien- und US-Vorlagen seien überwiegend "flat".
"Vormittags sollten die Makrodaten, nachmittags wieder die aus den USA den Takt angeben", so ein weiterer Händler. Hier stehen die Inflationsdaten aus England und der deutsche ZEW-Index im Fokus. Die hohe Erwartungskomponente im jüngsten Ifo-Index dürfte auch im ZEW einen optimistischen Einschlag hinterlassen haben. Genau beobachtet werde auch die Anleihe-Auktion in Irland. Hier waren die CDS auf irische Anleihen im Wochenverlauf auf ein neues 17-Monats-Hoch gesprungen. Das Volumen von 1,0 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro gilt jedoch als eher klein.
"Am Nachmittag steht dann nur der US-Konsum im Blick", so der Händler weiter. Mit Zahlen von Home Depot und Wal-Mart, sowie diversen Sales-Berichten wie Johnson Redbook oder den e-Commerce-Sales gebe es genügend Datenmaterial. Am Abend wird dann noch der ABC Consumer Confidence Index vorgelegt. Daneben stehen US-Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung an. Der DAX dürfte weiter um die 6.100er-Marke pendeln, falls es bei den US-Daten keine besonderen Überraschungen gibt, so die abschließende Einschätzung.
Die US-Börsen hatten sich am Montag uneinheitlich präsentiert und sich nach Handelsschluss in Europa kaum noch bewegt. Der Dow-Jones-Index beendete den Tag kaum verändert bei 10.302 Zählern. Der S&P-500 verharrte bei 1079 Stellen. Der Nasdaq-Composite stieg dagegen um 0,4 Prozent auf 2181 Stellen.
Auf der Stimmung an der Tokioter Börse lasteten am Dienstag weiter die schwachen Wirtschaftsdaten aus Japan. Der Nikkei tendierte kurz vor Handelsende 0,3 Prozent niedriger bei 9169 Punkten. Dagegen gewann der Shanghai-Composite 0,3 Prozent auf 2669 Zähler.
Quelle: ntv.de, rts/dpa