T-Aktie im Abwärtssog Dax auf Talfahrt
30.05.2002, 20:20 UhrDer Donnerstag bescherte der T-Aktie ein neues Allzeittief und dem Dax einen weiteren Handelstag in tiefrot. Zusammen mit der Deutschen Telekom verloren aber auch andere Technologiewerte deutlich an Boden. Die Verunsicherung an den Märkten halte an, hieß es von Händlern. Und der Dax war entsprechend angeschlagen, das Deutsche Börsenbaromenter fiel um 2,5 Prozent auf 4.762 Punkte.
Insgesamt sprachen Händler allerdings von einem ruhigen Handelstag auf dem Frankfurter Parkett. In einigen Bundesländern sei Feiertag und die Nachrichtenlage sei mal wieder sehr dürftig, hieß es. Die Anleger würden sich weiterhin zurückhalten. Bei den geringen Umsätzen könnten schon kleinere Orders große Kursbewegungen auslösen.
Positives gab es hingegen erneut vom Euro zu berichten. Die europäische Gemeinschaftswährung stieg auf über 0,94 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit 15 Monaten. Die Sorgen um die langfristige Konjunkturerholung der US-Wirtschaft beflügelten den Euro, so Händler.
Weiter keinen Halt gibt es anscheinend für die Aktie der Deutschen Telekom. Das Papier rutschte auf ein neues Allzeittief - das lag bei 11,44 Euro. Händler verwiesen weiter auf die jüngst auf der Hauptversammlung geäußerte Kritik von Seiten der Aktionäre gegen den Vorstand des hochverschuldeten Konzerns. Es gebe immer noch eine Menge Skeptiker bei dieser Aktie, hieß es. Das Papier schloss bei 11,46 Euro, ein Minus von knapp 6 Prozent.
Im Blickpunkt der Anleger stand auch die Aktie von Infineon. Nach Ansicht des Chefs des Halbleiter-Herstellers, Ulrich Schumacher, könnte der jüngste Preisrückgang für Speicherchips an den kurzfristigen Spot-Märkten auch zu einem Preisdruck bei den langfristigen Verträgen führen. So könnten die Vertragspreise in den nächsten Monaten unter 4 Dollar sinken. Die Herstellungskosten bei Infineon liegen früheren Angaben des Unternehmens zufolge derzeit bei 4,90 Dollar. Die Aktie fiel 3,5 Prozent auf 17,49 Euro.
Auch die anderen High-Tech-Werte standen unter Druck. Siemens gaben 2,8 Prozent auf 66,30 Euro nach, für Epcos ging es 2,9 Prozent auf 41,85 Euro nach unten und SAP verlor 1,1 Prozent auf 111,03 Euro.
Der Energiekonzern RWE hat am Donnerstag auf einer außerordentlichen Aufsichtsratsitzung über die Nachfolge des Konzern-Chefs Dietmar Kuhnt entschieden. Shell-Manager Harry Roels und der RWE-Vorstand Richard Klein traten gegeneinander an. Am Ende hatte Harry Roels die Nase vorn - er wurde einstimmig zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und wird zum ersten Februar 2003 den Posten übernehmen. Für die Aktie ging es 1,8 Prozent auf 40 Euro nach unten.
Im Blickpunkt stand auch ein MDax-Wert. Der Erotik-Anbieter Beate Uhse hat im ersten Quartal seinen Umsatz um 15 Prozent auf 65,9 Millionen Euro gesteigert, der operative Gewinn verbesserte sich um 8 Prozent auf 5,6 Millionen Euro. Nach Angaben des Unternehmens wurden damit im ersten Quartal bereits 29 Prozent des für das Gesamtjahr geplanten operativen Gewinns erzielt. Die Aktie legte 1 Prozent auf 10,05 Euro zu.
Quelle: ntv.de