Marktberichte

Finanzwerte zerren Dax bleibt am Fleck

Der deutsche Aktienmarkt hat sich zum Wochenauftakt auf seinem Schlussstand der Vorwoche eingenistet und nicht nennenswert von der Stelle bewegt. Große Sprünge waren hingegen bei den Technologiewerten zu verzeichnen, die von Zerschlagungsphantasien im Telekom-Sektor zu kräftigen Gewinnen angefacht wurden.

Der Dax beendete den elektronischen Handel 0,1 Prozent im Minus bei 7787,92 Punkten. Der MDax legte 0,1 Prozent zu auf 10407,92 Punkte. Der TecDax sprang hingegen 2,1 Prozent ins Plus auf 944,50 Punkte.

"Es sind fast keine institutionellen Investoren am Markt. Es gibt keinen Grund zu kaufen oder zu verkaufen", sagte ein Händler.

Für Aufsehen auf dem Parkett sorgte ein Bericht über milliardenschwere Belastungen für die Deutsche Bank durch die US-Kreditkrise. Die Papiere des Instituts verloren 1,8 Prozent auf 90,20 Euro. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen, der deutsche Branchenprimus könnte im dritten Quartal bis zu 1,7 Mrd. Euro einbüßen, weil er Finanzierungszusagen neu bewerten muss. Noch stärker als die Deutsche Bank erwischte es die Papiere der Commerzbank, die mit einem Minus von 4,3 Prozent größter Tagesverlierer waren. Hier zog neben der allgemein schlechten Branchenstimmung auch ein gesenktes Kursziel für die Aktie durch die Analysten von Merrill Lynch nach unten.

Positive Analystenkommentare beflügelten hingegen die Papiere der Deutschen Börse, die an der Gewinnerspitze des Dax 3,7 Prozent zulegten. Die Experten der Citigroup hatten das Kursziel um sechs Euro auf 112 Euro je Anteilsschein angehoben und bekräftigten die Einschätzung "Buy".

Gefragt waren auch die Anteilsscheine von BMW, die 3,6 Prozent zulegten. Anlass war ein Medienbericht über ein neues Renditeziel des Autobauers. Die US-Anlegerbibel "Barron's" hatte ohne Angaben von Quellen berichtet, der weltweit größte Oberklasse-Autobauer werde im Oktober eine Zielmarke für die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) im Kerngeschäft bekannt geben. Diese sei seit 2002 auf 21,7 Prozent von 30 Prozent geschrumpft, hieß es.

Auf Berg- und Talfahrt war die Aktie der Metro. Nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen beendeten die Papiere den Handelstag mit einem Minus von 0,5 Prozent. Gerüchten zufolge sollte der französische Konkurrent Carrefour Interesse an einer Übernahme von Metro haben. Metro-Großaktionär Haniel unterstrich jedoch, Metro werde ein börsennotiertes Unternehmen bleiben. Gemeinsam mit der Familie Schmidt-Ruthenbeck hält der Großaktionär neuerdings die Mehrheit von 50,01 Prozent an der Metro.

Mitten in der Finanzmarktkrise stimmen die Aktionäre des Staatsfinanzierers Depfa der fünf Mrd. Euro schweren Übernahme durch die Hypo Real Estate zu. Damit steigt die HRE zur Nummer eins in der Hypotheken-, Infrastruktur- und Staatsfinanzierung auf. Die Papiere der HRE beendeten den Handelstag dennoch mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 39,08 Euro, auch für Depfa ging es 0,3 Prozent abwärts.

Freenet macht Laune

Einen kräftigen Kursanstieg von 12,5 Prozent verzeichneten im TecDax die Papiere von Freenet. Drillisch und United Internet hatten mitgeteilt, sich für eine mögliche Übernahme des Rivalen zusammenzuschließen. Die Papiere von Drillisch kletterten 5,3 Prozent, United Internet 2,3 Prozent.

Die Aktie des MDax-Novizen Versatel hat an ihrem ersten Handelstag im Index der mittelgroßen Werte 1,6 Prozent nachgegeben. "Versatel wäre bei einer Übernahme von Freenet der Verlierer", sagte ein Händler.

Größter Verlierer im MDax waren die Papiere von MTU Aero Engines mit einem Abschlag von 5,9 Prozent auf 45 Euro. Sal. Oppenheim hatte die Aktien unter Verweis auf mögliche Währungsrisiken herabgestuft. Die Gewinnerliste bei den Nebenwerten führten K+S mit einem Aufschlag von 7,1 Prozent an.

Quelle: ntv.de

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