Ende gut, alles gut Dax bleibt im Grünen
04.01.2002, 20:15 UhrDie deutschen Standardwerte stellten die Nerven der Anleger zum Wochenschluss auf die Probe - nach deutlichen Gewinnen am Vormittag ging es am Nachmittag im Sog der schwächeren Wall Street fast bis ins Minus. Am Ende wurde dann aber doch alles wieder gut, der Dax schloss mit 0,9 Prozent bei 5.318 Punkten im Plus.
Die US-Börsen hatten nach den neuesten Arbeitsmarktdaten zunächst die Rallye des Vortages fortgesetzt - zwar stieg die Arbeitslosenquote in den USA im Dezember auf 5,8 Prozent und damit den höchsten Stand seit sechs Jahren, doch war der Anstieg von Analysten erwartet worden. Zudem zeigten die Daten eine Stabilisierung auf dem US-Arbeitsmarkt und das habe die Kurse zunächst unterstützt, so ein Händler. Dann schickten Gewinnmitnahmen und Sorgen um den schwelenden Konflikt zwischen Indien und Pakistan die Märkte jedoch auf einen Zick-Zack-Kurs. Bei Börsenschluss in Frankfurt lag der Dow Jones wieder mit 0,9 Prozent bei 10.260 Punkten im Plus, die Nasdaq verbesserte sich ebenfalls 0,9 Prozent auf 2.061 Zähler.
Zu den Kursgewinnern auf dem Frankfurter Parkett zählte wie bereits an den vorangegangenen Tagen die Aktie des Chipherstellers Infineon, die von einer regelrechten Chip-Euphorie an den Märkten profitierte. Die Aktie legte 2,4 Prozent auf 26,83 Euro zu und notierte zeitweise sogar über drei Prozent im Plus. Inzwischen mehren sich aber am Markt die Stimmen, die die Aktie auf diesem Kursniveau als überkauft betrachten. Ein derartiger Kursanstieg, wie ihn Infineon innerhalb der letzten Tage vollzog, sei mit der Erhöhung der Chip-Preise allein nicht zu rechtfertigen, hieß es dazu.
Die Lufthansa-Aktien legten 4,9 Prozent auf 16,48 Euro zu. Der Aktienkurs der deutschen Airline wurde nach Einschätzung von Marktteilnehmern durch die Meldung über einen Anstieg des Ladefaktors beim niederländischen Konkurrenten KLM im vergangenen Monat beflügelt. Mathias Christmann, Analyst bei Delbrück Asset Management, sagte: "Die Kapazitätsauslastungszahlen sind ein sehr guter Indikator für die weitere Geschäftsentwicklung."
Bei DaimlerChrysler ging es um 3,6 Prozent auf 51 Euro nach oben. Die Aktie des deutsch-amerikanischen Automobilkonzerns wurde von den Analysten des Bankhauses Merck Finck höher eingestuft. "Outperformer" statt zuvor "Marketperformer" lautet das aktuelle Urteil. Als Begründung wurden die im Dezember stärker als erwartet gestiegenen Absatzzahlen des Unternehmens auf dem US-Markt sowie Anzeichen für das Greifen der internen Restrukturierungsmaßnahmen genannt. Für die BMW-Aktie ging es ebenfalls nach oben, sie stieg 1,5 Prozent auf 41,40 Euro.
Metro stiegen um 3,5 Prozent auf 41,65 Euro und konnten damit nach den Kursverlusten der vergangenen Tage den Trend wieder umkehren. Die Investmentbank Merrill Lynch hatte ihre mittelfristige Bewertung des Titels auf "Kaufen" von zuvor "Neutral" erhöht und zugleich ein Kursziel von 46 Euro genannt.
Auch die Papiere der Energieversorger RWE und E.ON standen auf den Verkaufslisten. Bei E.ON geht es um 0,9 Prozent abwärts auf 56,85 Euro; RWE verloren 1,8 Prozent auf 41,40 Euro. Händlerangaben zufolge litten die defensiven Versorgertitel unter Umschichtungen zu Gunsten von Technologiewerten.
Quelle: ntv.de