Marktberichte

Rot-grün bleibt im Amt Dax bleibt im Minus

In Deutschland bleibt die rot-grüne Regierung im Amt, der Dax reagierte allerdings mehr rot als grün auf dieses Ergebnis der gestrigen Bundestagswahl. Nur einen kurzen Ausflug in die Gewinnzone wagten die 30 deutschen Blue-Chips, danach ging es wieder deutlich abwärts. Und Händler fürchten, dass die Rutschpartie anhalten könnte.

Der Dax verlor 4,9 Prozent auf 2.914 Zähler und rutschte damit deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 3.000 Punkten.

Auf dem Markt laste die Sorge, dass die im Amt bestätigte rot-grüne Regierung nicht in der Lage sei, durchgreifende wirtschaftspolitische Reformen entscheidend voranzubringen, so ein Händler. „Aktienmärkte lieben klare politische Verhältnisse und wenig Regulierung“, so Chef-Stratege Gerhard Grebe von Julius Bär. Beides sei von Rot-Grün nicht zu erwarten. Im übrigen könnten Gesetzesvorhaben der neuen/alten Regierung an der fehlenden Mehrheit im Bundesrat scheitern.

Sehr lange dürfte der Einfluss der Bundestagswahl auf den Dax aber nicht anhalten; die alte Regel 'politische Börsen haben kurze Beine', gelte auch nach dieser Bundestagswahl, hieß es von einem anderen Händler. Schon bald würden für die Anleger wieder andere Themen auf der Agenda stehen, wie die Entwicklung der Konjunktur sowie die Irak-Krise.

Bereits am Dienstag richten Anleger ihr Augenmerk auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank und am Mittwoch dürfte sich das Interesse der Anleger auf die Bekanntgabe des Ifo-Geschäftsklimaindexes für September richten. Ein erneuter Rückgang des Konjunkturbarometers wäre der vierte in Folge und mache einen Rückfall in eine Rezession wahrscheinlich, so ein Beobachter. Dies dürfte vor allem die schwankungsanfälligen Technologiewerte belasten. Aber auch Banken und Versicherer könnten unter Druck geraten. .

Der Dax begrüßte am Montag ein neues Mitglied. Der Pharmakonzern Altana rückt für Degussa in das wichtigste deutsche Börsenbarometer auf. Degussas Anteil frei handelbarer Aktien war durch die Übernahme des Bergbau- und Technologiekonzerns RAG auf zuletzt etwa sieben Prozent gesunken. Der Einstand von Altana fiel allerdings schwach aus, die Aktie fiel 4,4 Prozent auf 39,19 Euro.

Gute Nachrichten gab es für BMW. Die Investmentbank UBS Warburg hatte die Aktie des Autobauers auf "strong buy" von zuvor "buy" nach oben aufgestuft und benannte das Kursziel mit 50 Euro. Für die Aktie ging es dennoch um 1,4 Prozent auf 33,65 Euro nach unten.

Eine Abstufung gab es dagegen für die Müchener Rück. Nach Angaben von Händlern hat die Investmentbank Schroder Salomon Smith Barney die Papiere des Rückversicherers auf „underweight“ von zuvor „in line“ herabgestuft. Die Aktie brach um satte 10,4 Prozent ein auf 120,81 Euro ein. Für die Aktie der Allianz gaben sich die Analysten zuversichtlicher und stuften sie auf „in line“ von zuvor „underweight“ herauf. Für die Aktie ging es aber trotzdem um 3,9 Prozent nach unten auf 95,70 Euro.

Die Deutsche Telekom hat sich in den vergangenen zwei Wochen per Neuemissionen 1,35 Milliarden Euro geliehen. Die Telekom habe die Summe über die Emission von drei so genannten Medium-Term-Notes aufgenommen, bestätigte das Unternehmen einen entsprechenden Zeitungsbericht. Die Aktie fiel um fünf Prozent auf 9,13 Euro.

Der US-Konsumgüterhersteller Procter & Gamble greift einem Zeitungsbericht zufolge nach seinem deutschen Konkurrenten Beiersdorf. Bereits in den kommenden Tagen wolle der amerikanische Konzern dem Münchener Versicherungsriesen Allianz ein Angebot zur Übernahme von dessen Beiersdorf-Anteil von 43,6 Prozent unterbreiten, so der Bericht. Für die Beiersdorf-Aktie wirkte diese Nachricht wie Zündstoff - das Papier verteuerte sich um 13,5 Prozent auf 97,64 Euro.

Quelle: ntv.de

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