Marktberichte

Ende gut, alles gut Dax bleibt tapfer

Der Dax stellte die Anleger am Mittwoch auf eine harte Geduldsprobe. Die Gewinne aus dem frühen Handelsverlauf waren am Nachmittag komplett verschwunden und die dreißig Standardwerte rutschten sogar ins Minus. Die zunehmend festere Wall Street ließ den Dax aber wieder klettern. Und am Ende ging er fester in den Feierabend.

Der Dax legte 3,1 Prozent zu auf 2.963 Zähler.

Der Ifo-Index ist im September auf 88,2 Punkte nach 88,8 Punkten im Vormonat gefallen und traf damit die Analystenerwartungen exakt. Eine große Enttäuschung sei damit ausgeblieben, so ein Händler. Allerdings sei negativ zu bemerken, dass der Geschäftserwartungsindex auf 99,3 von revidierten 100,7 Punkten im August gefallen sei. Der Index habe bestätigt, dass die deutschen Wirtschaft vor einem schwachen Winterhalbjahr stehe. Einziger Lichtblick sei, dass die Beurteilung der gegenwärtigen Lage sich stabilisiere.

Die weltweiten Börsen würden aber weiter unter der schwachen Konjunktur und dem drohenden Krieg zwischen den USA und dem Irak leiden, so ein anderer Händler. Zudem nehme die Berichtssaison in den USA langsam Fahrt auf und es habe bereits einige Gewinnwarnungen und schlechte Zahlen gegeben. Die heutige Erholung sei daher wohl nur technischer Natur und habe keinen langfristigen Charakter.

Der Siemens-Konzern sieht trotz einer durch den Kursverfall bei Infineon verursachen Deckungslücke in seinem Pensionsfonds akut keinen Anlass zum Handeln. Dass der Fonds eine entsprechende Lücke von 5,1 Milliarden Euro aufweise, sei nicht neu, kommentierte ein Siemens-Sprecher einen entsprechende Pressebericht. Entscheidend sei die Stichtagsbetrachtung am 30. September. Falls man dann eine Notwendigkeit zum Handeln sehe, werde man dies tun. Die Aktie verlor 1,7 Prozent auf 36,84 Euro.

Für das Sorgenkind Infineon gab es erneut schlechte Nachrichten. Der weltweit zweitgrößte Speicherchip-Hersteller Micron Technology hat im vierten Geschäftsquartal wegen steuerbedingter Belastungen und hoher Abschreibungen seinen Verlust auf 97 Cent je Aktie ausgeweitet. Ohne die Sonderbelastungen lag das Minus je Aktie bei 27 Cent, Analysten hatten allerdings nur mit einem Verlust von 19 Cent gerechnet. Die Aktie des Konkurrenten Infineon fiel 1,2 Prozent auf 6,34 Euro.

Bei SAP muss weiter gespart werden, will Europas größter Softwarekonzern seine Ergebnisziele für 2002 noch erreichen. Die Vorstandsebene habe der Belegschaft Mitte September deutlich gemacht, dass Einsparungen nötig seien, so eine SAP-Sprecherin und bestätigte damit einen entsprechenden Zeitungsbericht. Die Aktie fiel 9 Prozent auf 48,75 Euro.

Die Deutsche Telekom will verschiedenen Presseberichten zufolge die Gebühren für Telefon- und Kabelanschlüsse erhöhen. Während beim Telefon vor allem die Gebühren für einen neuen Anschluss steigen sollen, will der Bonner Konzern beim Kabel die Gebühren pro Anschluss und Monat um 1 Euro steigern, so die Berichte. Mit der Erhöhung erhoffe sich die Telekom neben höheren Einnahmen auch bessere Preise beim Verkauf des Netzes, hieß es weiter. Die Aktie verbesserte sich 2,4 Prozent auf 9,37 Euro.

Bei der Allianz könnte sich die anhaltende Börsenschwäche auf die Überschussbeteiligungen ihrer Kunden auswirken. Einem Zeitungsbericht zufolge könnte die Tochter Allianz Leben daher ihre Beteiligungen senken. Eine endgültige Entscheidung darüber soll aber erst im Spätherbst fallen. Ein Allianz-Sprecher bestätigte, dass das Börsenumfeld eine Senkung der Beteiligungen wahrscheinlicher mache. Der Chef der Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein und Vorstandsmitglied der Allianz, Leonhard Fischer, tritt Unternehmensangaben zufolge zudem zurück. Die Aktie legte 3 Prozent auf 99,50 Euro zu.

Quelle: ntv.de

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