Marktberichte

US-Konjunktur hilft Dax blüht auf

Wer hätte gedacht, dass der Abend so sonnig wird?

Wer hätte gedacht, dass der Abend so sonnig wird?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach einem trüben Auftakt ist der deutsche Aktienmarkt noch mal richtig aufgeblüht. Angeschoben von unerwartet guten US-Konjunkturdaten und einem Kurssprung der Volkswagen-Aktien hat der Dax 2,7 Prozent höher bei 4.836 Punkten geschlossen. Damit hat der Leitindex seine Verluste vom Wochenbeginn fast wieder ausgeglichen.

"Lange Zeit waren die Umsätze heute sehr niedrig. Aber am Nachmittag haben sie mit den überraschend positiven US-Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter angezogen und der Markt hat eine kleine Rally gestartet", beschrieb Fidel Helmer, Chefhändler bei Hauck & Aufhäuser, das Marktgeschehen. Die freundliche Wall Street habe diese Entwicklung weiter gestützt. Nun warteten die Anleger auf die Zinsentscheidung und vor allem auf die begleitenden Kommentare der US-Notenbank Fed am Abend. "Die US-Daten lassen darauf schließen, dass diese Kommentare optimistischer ausfallen könnten als bisher erwartet", glaubt Helmer. Der überraschend gefallenen Zahl der Verkäufe neuer Häuser in den USA maß er weniger Bedeutung für den Markt zu.

An der Dax-Spitze standen VW-Aktien mit einem Plus von 11,7 Prozent auf 250,50 Euro. Medienberichten zufolge erwägt das Emirat Katar einen direkten Einstieg bei Europas größten Autokonzern. "Die Stücke sind knapp und wenn dann ein Käufer kommt, geht der Kurs kräftig hoch", sagte ein Händler.

Die Aktien von Fresenius führten die kurze Verliererliste im Dax mit einem Minus von 2,7 Prozent auf 39,48 Euro an.

Die Titel der Deutschen Bank profitierten mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 42,85 Euro von einer Heraufstufung der Citigroup. Die Analysten haben ihre Anlageempfehlung auf "hold" von "sell" und das Kursziel auf 42 von 34 Euro angehoben. Sie begründeten das unter anderem mit einem deutlich reduzierten Altlastenrisiko. Zudem dürfte das Anleihengeschäft ein starkes operatives Ergebnis im zweiten Quartal gewährleisten. Auch die anderen Finanzwerte ziehen an. Commerzbank gewinnen 4,4 Prozent, Deutsche Börse 2,8 Prozent.

Im Fokus standen Stahlwerte. "Der große Eisenerzfund in China beflügelt alle rohstoffbezogenen Aktien", sagte ein Händler. China ist nach eigenen Angaben auf die größten Eisenerz-Vorkommen Asiens gestoßen. Börsianern zufolge dürfte dies dem Wettbewerb auf den Erzmarkt fördern und damit tendenziell für sinkende Preise bei dem wichtigen Stahl-Rohstoff sorgen. Die Aktien von ThyssenKrupp und Salzgitter legten 6,3 beziehungsweise 4,6 Prozent zu.

Die Titel des größten europäischen Softwarekonzerns SAP stiegen um 3,1 Prozent, nachdem Konkurrent Oracle für das vierte Geschäftsquartal einen weniger starken Gewinnrückgang als befürchtet ausgewiesen hatte. Experten bleiben jedoch skeptisch für die Walldorfer. Morgan-Stanley-Analyst Adam Holt vermutete, Oracle habe SAP Kunden abgejagt.

Bei den Nebenwerten im MDax ragten erneut Praktiker mit einem Plus von fast zwölf Prozent heraus. Die Baumarktkette hatte am Vortag von einem guten Inlandsgeschäft berichtet. Nun erklärte das Unternehmen bei einer Investorenkonferenz für Zukäufe gut gerüstet zu sein.

Aurubis stiegen um fünf Prozent, nachdem die Aktien von Europas größter Kupferhütte von der Unicredit zum Kauf empfohlen wurden. Leoni erholten sich um sieben Prozent. Die Analysten der HSBC sehen den Autozulieferer für 2010 auf dem Rückweg in die Gewinnzone.

Im TecDax stiegen Morphosys um 5,1 Prozent Euro. Analysten beschrieben Fortschritte bei der Entwicklung eines Arthritis-Medikaments als positiv.

 

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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