Marktberichte

Steuerdebatte schadet Dax dreht ab

Der Dax erlitt am letzten Handelstag der Woche einen Schwächeanfall. Nach einem munteren Auftakt machten die dreißig Standardwerte schlapp und drehten ins Minus. Verantwortlich für diese "übersichtliche" Leistung waren in erster Linie die Technologiewerte und die Debatte um neue Steuern. Nur Adidas gingen als Gewinner vom Parkett.

Der Dax ging mit einem Minus von 3,4 Prozent bei 2.919 Zählern aus dem Handel.

Die weltweiten Börsen hätten in den vergangenen beiden Tagen von einer technischen Reaktion profitiert, nun wisse niemand wie es weitergehe, so ein Händler. Die Verunsicherung sei sehr groß, da eine Lösung der aktuellen Probleme - schwache Konjunktur, schwache Unternehmensergebnisse und der drohende Konflikt zwischen den USA und dem Irak - nicht in Sicht sei. Der deutsche Markt werde zudem belastet von der aktuellen Steuerdebatte. Steuererhöhungen halten Marktbeobachter in der aktuell schwierigen konjunkturellen Situation für absolut fehl am Platze.

Erneut positiv war die Nachrichtenlage für Autowerte, was auf den Pariser Autosalon zurückzuführen ist. So will der Autokonzern BMW weitere 400 Millionen Dollar in sein Werk im amerikanischen Spartanburg investieren und zugleich 400 neue Jobs schaffen. Maßgeblich für die Entscheidung sei eine erwartete große Nachfrage nach dem sportlichen Geländewagen X5 und der Baustart für den Z4-Roadster, teilte Helmut Leube, Präsident des Tochterunternehmens BMW Manufacturing, am Donnerstag mit. Die Aktie legte zunächst zu, ging am Ende aber mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent bei 34,25 Euro aus dem Handel.

VW-Chef Bernd Pietschesrieder sieht einem Zeitungsbericht zufolge keine Gefahr, dass die hohen Preisnachlässe und Sonderfinanzierungen das Ergebnis schwer belasten könnten. Nur jeder fünfte Kunde nehme zur Zeit, die aktuelle Sonderfinanzierung von 0,9 Prozent in Anspruch, so Pietschesrieder in einem Interview. Die Aktie verlor 1,6 Prozent auf 39,02 Euro.

Die Analysten von Merrill Lynch haben ihre Prognosen für den Gewinn je Aktie für den Softwarekonzern SAP im laufenden Jahr um 10 Prozent und für das kommende Jahr um 14 Prozent gesenkt. Als Grund nannte die Investmentbank die wenig optimistischen Prognosen der SAP-Konkurrenten Dassault und Oracle für das zweite Halbjahr. Die SAP-Aktie fiel um 4,4 Prozent auf 47,06 Euro.

Die US-Investmentbank Lehman Brothers hat das Kursziel für den Hersteller von passiven Bauelementen Epcos auf 9,5 von zuvor 22 Euro gesenkt. Die Gewinnschätzung je Aktie für das Geschäftsjahr 2003 reduzierten die Analysten um 62 Prozent. Die Aktie rutschte um 6,7 Prozent auf 7,97 Euro.

Im Blickpunkt der Anleger stand auch die im MDax gelistete Aktie von Beiersdorf. Es gebe Gerüchte, der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble werde der Allianz am Freitag ein vorläufiges Übernahmeangebot für ihren Anteil an dem Nivea-Hersteller vorlegen, so ein Händler. Die Beiersdorf-Aktie legte 4,3 Prozent zu auf 110,55 Euro.

Die Investmentbank Credit Suisse First Boston hat unterdessen ihr Kursziel für die Allianz-Aktie auf 100 von zuvor 120 Euro gesenkt. Die Bewertung beließen die Analysten allerdings bei „neutral“. Die Aktie fiel um 6,2 Prozent auf 91,25 Euro.

Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben mit Northern Trust einen Vertrag über den Verkauf des passiven Asset-Managements unterzeichnet. Der Verkaufspreis werde voraussichtlich bei 260 Millionen Dollar liegen, die Transaktion in 3 bis 6 Monaten abgeschlossen sein. Die Deutsche Bank-Aktie verlor 4,3 Prozent auf 48,41 Euro.

Einziger Gewinner im Freitagshandel war die Aktie von Adidas-Salomon. Die Aktie des Sportartikelherstellers ging mit einem Plus von 0,4 Prozent bei 67,30 Euro aus dem Handel, ohne dass Händler hierfür einen Grund sahen. "Es muss halt auch Gewinner geben", kommentierte ein Händler die Adidas-Gewinne sarkastisch.

Quelle: ntv.de

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