Bernanke und das Fed-Protokoll Dax dürfte abwarten
21.05.2013, 07:52 Uhr
Ein provisorisch mit Stühlen bestücktes Wartehäuschen an einer Bushaltestelle nahe Görwangs im Schwabenland.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Augen der Börsenteilnehmer schweifen in Richtung USA, wo es zur Wochenmitte neue Hinweise dazu geben sollte, ob die US-Notenbank ihre ultra-lockere Geldpolitik fortsetzen wird oder nicht. Händler rechnen nach einem weiteren Rekordhoch am Vortag mit moderaten Gewinnmitnahmen.
Die deutschen Standardwerte werden ihre Rekordjagd wohl vorerst nicht fortsetzen. Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge werden ihn Gewinnmitnahmen um 0,2 Prozent ins Minus drücken. Am Pfingstmontag hatte er 0,7 Prozent höher bei 8455,83 Punkten geschlossen.
An der Wall Street hatten sich die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland kaum bewegt. Der Dow Jones beendete die Sitzung am Vorabend 0,1 Prozent tiefer, während der Nasdaq 0,1 Prozent verlor. Der S&P500 fiel um 0,1 Prozent.
In Tokio gab der Nikkei-Index am Morgen um 0,1 Prozent auf 15.353 Zähler nach. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 0,1 Prozent auf 2298 Punkte.
Nach dem neuerlichen Rekordhoch des Dax am Pfingstmontag dürften die Börsen in den "Abwartemodus" schalten, vermutete ein Händler am Morgen. Vor den Aussagen von Fed-Präsident Ben Bernanke vor dem Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus am Mittwochnachmittag und der Veröffentlichung des Protokoll der US-Notenbank am Mittwochabend werde wohl die Vorsicht überwiegen. Immerhin gehe es mit den Wertpapierkäufen der Fed um den zentralen Kurstreiber der Finanzmärkte der vergangenen Monate, heißt es im Handel.
Mit größeren Gewinnmitnahmen sei bis zu diesen Ereignissen jedoch nicht zu rechnen, wie die Trendumkehr des Dax an der 8.400er Marke am Vortag gezeigt habe. "Niedrigere Kurse werden nach wie vor rasch zum Einstieg genutzt", sagte der Händler.
Als Kurstreiber für die Börsen könnten sich nach dem Ende der Berichtssaison M&A-Aktivitäten entpuppen, fügte der Händler hinzu. Er verweist auf die Übernahme von Warner Chilcott durch Actavis für 5 Mrd. Dollar sowie von Tumblr durch Yahoo für 1,1 Mrd. Dollar. "Die Märkte sind auf Rekordhochs gestiegen, viele Unternehmen stecken voller Cash, die Liquidität explodiert und die Zinsen für Fremdfinanzierung sind so niedrig wie noch nie. Ideale Bedingungen für Fusionen und Übernahmen", sagte der Händler.
Quelle: ntv.de, rts/DJ