Marktberichte

Anleger halten den Atem an Dax dürfte leichter starten

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(Foto: picture alliance / dpa)

Griechenland rückt zum Wochenbeginn wieder ins Rampenlicht. Die Euro-Finanzminister streiten in Brüssel erneut darüber, ob Athen beim Abbau seiner Schulden mehr Zeit bekommen und wer in diesem Fall die entstehende Finanzlücke schließen soll. Die Geister scheiden sich am Thema Schuldenschnitt.

Vor der entscheidenden Sitzung der Eurogruppe zur Freigabe eines weiteren Milliardenkredits an Griechenland gibt es neue Hinweise auf einen möglichen zweiten Schuldenschnitt für das Land. IWF und EZB sollen derzeit intensiv für einen teilweisen Forderungsverzicht werben, berichten der "Spiegel" und die "Welt am Sonntag".

Für und Wider Schuldenschnitt

Mit der diskutierten Halbierung der Schulden öffentlicher Gläubiger 2015 könnte der griechische Schuldenberg bis 2020 auf voraussichtlich 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gedrückt werden, schreibt der Spiegel. Ziel waren bislang 120 Prozent, angesichts der tiefen Rezession in Griechenland wird ein deutliches Überschreiten der Marke jedoch wahrscheinlicher. Unterdessen sagte Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied der EZB, ein Schuldenschnitt für Griechenland gehöre nicht zu den Maßnahmen, mit denen die Finanzen des Landes stabilisiert werden sollen. Notwendig sei ein Paket, das unter anderem eine deutliche Senkung der Zinsen der Hilfskredite und einen Schuldenrückkauf durch Griechenland umfassen wird, sage Asmussen der "Bild-Zeitung".

Am Freitag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut einen Schuldenschnitt für Griechenland abgelehnt. Zugleich zeigte sie sich überzeugt, dass heute grünes Licht für die Auszahlung neuer Hilfstranchen für das Land gegeben werden könne. In der Nacht zum Mittwoch hatten die Politiker die Gespräche über ein Maßnahmenpaket ergebnislos abgebrochen.   

Sollte es heute kein positives Ergebnis geben, wäre die Enttäuschung enorm, schreibt Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen in einem Kommentar. "Schließlich dürfte der Markt bereits zum Großteil eine Einigung eingepreist haben." 

Fed veröffentlicht Beige Book

Abseits von Griechenland blicken die Anleger auf die USA, wo Demokraten und Republikaner sich weiterhin um eine Lösung im US-Hauhaltsstreit bemühen. Ohne Einigung drohen zum Jahreswechsel automatische Ausgabensenkungen und Steuererhöhungen, die die weltgrößte Volkswirtschaft in die Rezession stürzen könnten. Analysten gehen davon aus, dass sich die Unsicherheit über den Ausgang der Verhandlungen auch in den Auftragseingängen langlebiger Güter bemerkbar machen wird. Sie rechnen für Oktober im Schnitt mit einem Rückgang von 0,3 Prozent. Die Daten werden am Dienstag veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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