Marktberichte

T-Aktie fängt sich Dax erholt sich

Die deutschen Standardwerte konnten das Formtief der vergangenen Tage überwinden und mit deutlichen Zugewinnen aus der Woche gehen. Beflügelt wurde der Dax insbesondere von Gewinnen im Technologiesektor, zudem sorgten besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten für eine bessere Stimmung. Händler warnten jedoch vor zuviel Euphorie. Es handele sich lediglich um eine technische Reaktion auf die Verluste der Vortage, hieß es. So oder so, dem Dax hat es geholfen - er legte 1,2 Prozent auf 4.818 Punkte zu.

Kursbewegende Nachrichten kamen am Nachmittag aus den USA. Der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager ist im Mai auf 60,8 Punkte nach 54,7 Punkten im April und damit deutlicher als erwartet gestiegen. Analysten hatten durchschnittlich nur mit einem minimalen Anstieg auf 54,9 Punkte gerechnet. Der Dax konnte seine Gewinne im Anschluss an diese Meldung deutlich ausbauen.

Die Nachrichtenlage sei insgesamt aber flau, so ein Händler. Die Kursgewinne seien vor allem eine technische Reaktion. Es seien vorwiegend die sogenannten Shorties, die mit geliehenen Aktien auf weiter fallende Kurse spekulierten, die sich nun eindecken würden, um bei weiter steigenden Kursen keine Verluste zu erleiden. Ein echter Aufwärtstrend sei noch nicht zu beobachten. Der Dax befinde sich am unteren Ende einer Handelsspanne, in der er sich bereits seit Mitte November bewege, so Bernd Meyer von der Deutschen. Die Spanne reiche von 4750 bis 5450 Punkten. Von diesem Standpunkt aus gesehen, könnten die Standardwerte in der nächsten Woche etwas steigen.

Mit Spannung blickten die Anleger auch am Freitag wieder auf die Entwicklung der T-Aktie, die am Donnerstag auf ein Allzeit-Tief von 11,44 Euro gefallen war und nur knapp darüber geschlossen hatte. Es gebe eine Menge Skeptiker bei der T-Aktie, ein weiterer Kursverfall sei durchaus möglich, vor allem wenn Telekom-Chef Ron Sommer das gesetzte Ziel der Schuldenreduzierung nicht erreiche. Die T-Aktie zeigte sich dennoch erstmal stärker und legte 3,4 Prozent auf 11,85 Euro zu.

Auch andere Hightechs waren gut aufgelegt: für Infineon ging es 6,7 Prozent auf 18,67 Euro nach oben, SAP verbesserte sich 0,7 Prozent auf 111,76 Euro. Siemens ging hingegen ebenso wie Epcos im Tagesverlauf wieder die Puste aus: Die Siemens-Aktie verlor 0,5 Prozent auf 66 Euro. Epcos gab 0,3 Prozent auf 41,73 Euro nach.

Die Commerzbank wird nach Worten ihres Vorstandssprechers Klaus-Peter Müller die Ergebnisziele ihres Kostensenkungs- und Ertragsprogramms CB 21 deutlich verfehlen. Von dem bis 2003 geplanten Ergebnisbeitrag von 1,6 Milliarden Euro vor Steuern werde die Bank nur knapp 40 Prozent erreichen, so Müller. Die Commerzbank-Aktie legte dennoch 0,7 Prozent auf 19,27 Euro zu, was Händler mit der allgemein freundlichen Markttendenz begründeten.

Die US-Kartellbehörde Federal Trade Commission hat dem Chemie- und Pharmakonzern Bayer die Übernahme der Aventis-Pflanzenschutzsparte Crop Science unter Auflagen genehmigt. Bereits im April hatte die EU-Kommission dem Deal unter Auflagen zugestimmt. Die Aktie verbuchte ein Plus von 1,8 auf 34,80 Euro.

Auch für die Lufthansa-Aktie gab es gute Nachrichten. Die Investmentbank ABN Amro stufte die Papiere der größten deutschen Fluggesellschaft auf "buy" von zuvor "add " nach oben. Die Aktie stieg 2 Prozent auf 14,70 Euro.

Im Blickpunkt der Anleger stand die Aktie von RWE. Der Aufsichtsrat des Energiekonzerns hat am Donnerstagabend den Shell-Manager Harry Roels zum neuen Vorstandschef ernannt. Der Niederländer tritt ab 1. Februar 2003 die Nachfolge des derzeitigen RWE-Chefs Dietmar Kuhnt an, der in den Ruhestand geht. Die Aktie legte 2,1 Prozent auf 40,85 Euro zu.

Erfreuliches gab es aus dem MDax. Der Sportartikelhersteller Puma hat seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Quartal erhöht. Puma-Chef Zeitz sagte in einem Zeitungsinterview, der Sportartikelhersteller rechne nun mit einem Umsatzplus von 40 Prozent und nicht mehr wie bislang geschätzt von 30 Prozent. Der Gewinn vor und nach Steuern solle im Vergleich zum Umsatz überproportional gesteigert werden. Die Aktie sprang 4,1 Prozent auf 64,62 Euro nach oben.

Neues gab es auch von Cargolifter. Der Luftschiffbauer hat für seine wichtigste Tochter, die Cargolifter Development, einen Insolvenzantrag gestellt. Für die Cargolifter AG sei noch kein Antrag auf Insolvenz gestellt worden, hieß es weiter. Die Aktie wurde nach der Ankündigung vom Handel ausgesetzt, nach der Wiederaufnahme fielen die Papiere zunächst deutlich, drehten dann jedoch mit 9 Prozent bei 1,08 Euro ins Plus.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen