Marktberichte

Verdi droht Post Dax etwas fester

Der Dax kam am Mittwoch erst gegen Abend besser in Fahrt. Unterstützt von steigenden Kursen an den US-Börsen gelang sogar noch der Sprung in die Pluszone. Schwache Autowerte bremsten allerdings die Stimmung. Die Aktie Gelb sah zudem rot, nachdem die Gewerkschaft Verdi dem Unternehmen mit Protesten drohte. Der Dax verbuchte am Ende ein Plus von 0,2 Prozent auf 3.213 Zähler.

Auf die Frage nach den weiteren Aussichten für den Dax gaben sich Händler vorsichtig: Zwischen 3.100 und 3.200 Punkten ist der Dax im Niemandsland und man müsse abwarten in welche Richtung er signifikant ausbreche, hieß es. Dann sind entweder 3.000-Punkte oder die 3.400-Punkte-Marke die nächsten Ziele.

Die Deutsche Post plant einem Zeitungsbericht zufolge einen massiven Stellenabbau im Filialbereich. Hiervon seien mindestens 3.600 der 23.000 Beschäftigten betroffen, so der Bericht unter Berufung auf Gewerkschaftsvertreter. Der Bonner Konzern wolle 1.000 ihrer 13.000 Filialen schließen, heißt es weiter. Dies solle aber ausschließlich Postagenturen betreffen, also Geschäftsstellen, die die Post nicht selbst betreibt. Die Gewerkschaft Verdi hat der Deutschen Post wegen möglicher Filialschließungen mit Protesten während des wichtigen Weihnachtsgeschäfts gedroht. Die Aktie Gelb gab daraufhin knapp 2 Prozent auf 11,10 Euro nach.

Für die Post gab es noch mehr Neuigkeiten. Finanzminister Hans Eichel will sich 2003 im größerem Umfang von Aktien der Deutsche Telekom und der Deutsche Post trennen. Mit dem Geschäft sollen rund 5,4 Milliarden Euro für die Post-Unterstützungskasse eingenommen werden, sagte ein Ministeriums-Sprecher am Mittwoch in Berlin und bestätigte zum Teil einen entsprechenden Zeitungsbericht. Damit konkretisierte die Regierung bereits bekannte Pläne. Die Aktie der Deutschen Telekom erholte sich nach schwächerem Start und legte 1,2 Prozent auf 12,19 Euro zu.

Schlechte Nachrichten hatte es für die Allianz gegeben. Die Ratingagentur Moody’s hat ihren Ausblick für die Bewertung des Versicherungskonzerns auf „negativ“ von zuvor „stabil“ gesenkt. Die meisten vorrangigen Verbindlichkeiten der Allianz bewertet Moody’s mit der dritthöchsten Note „Aa2“. Ein negativer Ratingausblick macht eine Abstufung wahrscheinlicher als eine Aufstufung. Die Aktie drehte nach schwachem Start mit 0,6 Prozent bei 104,90 Euro ins Plus.

Die Automobilhersteller litten Händlern zufolge unter der trüben Branchenstimmung in Europa. Mit einem Minus von 1,6 Prozent auf 33,10 Euro gehörte DaimlerChrysler zu den größeren Verlierern, die Aktie von BMW gab 1,6 Prozent auf 32,49 Euro nach und Volkswagen verlor knapp 1 Prozent auf 38,53 Euro.

Größter Dax-Verlierer mit einem Abschlag von 2,2 Prozent auf 7,46 Euro war die Aktie der Commerzbank. Die internationale Ratingagentur Fitch hatte ihr Langzeit-Kreditrating zuvor auf "A-" von "A" gesenkt.

Die Investmentbank Merrill Lynch hat ihre Gewinnprognose für den Komponentenhersteller Epcos für das laufende Geschäftsjahr auf 0,13 Euro von zuvor 0,39 Euro gesenkt. Für das Jahr 2003 korrigierten die Analysten ihre Erwartungen auf 0,51 Euro von 0,71 Euro nach unten. Die Epcos-Aktie fiel 1,6 Prozent auf 13,95 Euro.

Der im MDax notierte Rückversicherer Hannover Rück hat in den ersten neun Monaten sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 352,2 Millionen Euro von minus 82,8 Millionen Euro gesteigert. Nach Steuern fiel ein Überschuss von 207,8 Millionen Euro an nach einem Verlust von 84,7 Millionen Euro im Vorjahr. Beim Vergleich sei allerdings zu berücksichtigen, dass die Zahlen wegen der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA stark verzerrt seien, so das Unternehmen. Für die Aktie ging es nach starkem Start mit 2,2 Prozent bei 23,25 Euro ins Minus.

Quelle: ntv.de

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