Marktberichte

Berichtssaison und Griechenland Dax etwas tiefer erwartet

Die Furcht vieler Anleger vor einer Ausweitung der griechischen Schuldenkrise auf weitere Euro-Staaten wird nach Einschätzung von Börsianern den Dax erneut ins Minus drücken. Daneben warten einige Unternehmen mit positiven Zahlen auf, was die Kurse etwas unterstützen könnte.

Ein weiterer spannender Tag an der Börse?

Ein weiterer spannender Tag an der Börse?

(Foto: REUTERS)

Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Mittwoch an die Vortagesverluste anknüpfen. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den Dax stand gegen 8.10 Uhr bei 6.148,11 Punkten und damit 0,19 Prozent tiefer als zum Xetra-Schluss vom Dienstag, als Abstufungen der Kreditwürdigkeit von Griechenland und Portugal den deutschen Leitindex in der letzten Handelsstunde um 2,73 Prozent einbrechen ließen.

Die Vorgaben spiegeln die angeheizten Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone wider: So rutschte das US-Börsenbarometer Dow Jones Industrial unter die Marke von 11.000 Zählern, während auch die weiteren wichtigen US-Indizes sehr schwach aus dem Handel gingen. Der Future auf den US-Leitindex verlor seit dem Xetra-Handelsschluss vom Vortag nochmals 0,51 Prozent. Auch in Asien gab es am Morgen deutliche Verluste.

Neben der fortlaufenden Berichtssaison dürfte Griechenland mit der Abstufung auch an diesem Tag das große Thema bleiben. In Berlin wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel unter anderem mit den Chefs des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie der Weltbank beraten, während auch EZB-Präsident Trichet zu Gesprächen in der Stadt sein wird. Die Berichtssaison hat sich unterdessen mit einem positiven Gesamtbild fortgesetzt.

Die Aktien des Darmstädter Pharmakonzerns Merck legten vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) um 0,67 Prozent auf 64,75 Euro zu, nachdem die Zahlen zum ersten Quartal einem Händler zufolge "hervorragend" ausgefallen sind. Die Erwartungen seien abgesehen von den Erbitux-Umsätzen sehr deutlich übertroffen worden, so seine erste Einschätzung. Der Ausblick des Chemie- und Pharmakonzerns liege nach Anhebung der Prognosen für das operative Ergebnis jetzt im Einklang mit der Markterwartung.

Infineon erhöhte nach einem starken zweiten Quartal seine Prognose. Der Chip-Hersteller rechnet nun mit einem Umsatzplus im hohen 30er-Prozent-Bereich sowie einer Segmentergebnis-Marge von mehr als 10 Prozent. Bislang hatte der Konzern ein Umsatzplus von über 20 Prozent und eine segmentbezogene Ergebnismarge im hohen einstelligen Bereich prognostiziert. Die Aktien gewannen vorbörslich 0,84 Prozent auf 5,304 Euro.

Auch Vossloh schnitt beim Gewinn etwas besser als erwartet ab. Der Verkehrstechnik-Konzern steigerte seinen Umsatz und Gewinn und hält an seiner Prognose für das laufenden und das kommende Jahr fest. Nach Händlermeinungen fiel vor allem der Nettogewinn sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) etwas besser als erwartet aus. Gegen den Markttrend legten die Papiere vorbörslich bei L&S 0,67 Prozent zu auf 79,98 Euro.

SAP dagegen präsentierte gemischte Zahlen und notierte vorbörslich bei L&S 0,26 Prozent höher bei 36,946 Euro. Ersten Händlereinschätzungen zufolge seien die Umsätze besser als erwartet ausgefallen und der Ausblick bestätigt worden, was positiv zu werten sei und Mut für den Rest des Jahres mache. Andere Börsianer verwiesen allerdings darauf, dass die Margen des Softwarekonzerns etwas enttäuscht hätten.

Quelle: ntv.de, dpa

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