Marktberichte

Fresenius Medical Care brechen ein Dax fällt deutlich

Wohin geht die Reise?

Wohin geht die Reise?

(Foto: AP)

Anleger gehen auf Nummer sicher und machen Kasse: Der Dax verzeichnet deutliche Abgaben. Händler gehen davon aus, dass die Kurse im Vorfeld wichtiger Konjunkturdaten weiter kräftig schwanken werden. Tagesthema ist aber FMC.

Am Tag nach seinem 25. Geburtstag hat der Dax die Marke von 8000 Punkten aus den Augen verloren. Der Leitindex gab 0,9 Prozent ab und schloss bei 7910 Zählern. Der MDax verlor 0,7 Prozent auf 13.707 Punkte, während der TecDax 0,2 Prozent auf 952 Punkte einbüßte.

Fundamentale Gründe für die Verluste gebe es nicht, hieß es im Handel. Die Phase erhöhter Unsicherheit über die weitere Entwicklung an den Märkten werde noch eine ganze Weile andauern. Hauptthema bleibe die Frage, wie es mit der Geldpolitik in den USA weitergehe. Dies überschattet die sich zuletzt bessernden Wirtschaftsdaten aus der Peripherie der Eurozone.

"Der Markt sucht nach Impulsen, die ihm die Richtung vorgeben", sagte Aktienhändlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets. Nach der guten Entwicklung zum Wochenstart im Kielwasser guter Wirtschaftsdaten dies- und jenseits des Atlantik gönnten sich die Börsianer erst einmal eine Auszeit. Für Andreas Clenow, Händler beim Hedgefonds Acies Asset Management, werden die europäischen Aktienmärkte noch eine Weile in ihrer aktuelle Handelsspanne gefangen bleiben. "Der längerfristige Trend zeigt aber weiter aufwärts", betonte er.

Blick in die USA

Marktanalyst Joshua Mahony von Alpari erwartete weitere Konsolidierung, bevor der Markt seine wiedergewonnene Stärke fortsetzen kann. Der weiter starke Tokioter Markt agiert aus seiner Sicht zunehmend unabhängig und verliere an Führungskraft für die europäischen Börsen.

"Alles dreht sich um die in den kommenden Tagen anstehenden Konjunkturdaten", sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Von diesen Zahlen erhofften sich Anleger Hinweise darauf, ab wann und wie stark die US-Notenbank ihre Wertpapier-Käufe drosselt. Bislang pumpt die Fed monatlich 85 Mrd. Dollar in die Finanzmärkte. Sofern sich die US-Konjunktur weiter erholt, will sie den Geldhahn ab Ende 2013 langsam zudrehen.

Richtig interessant wird es deshalb in der zweiten Wochenhälfte. Und so werden sich viele Investoren wohl im Vorfeld des ADP-Arbeitsmarktberichts am Mittwoch, der EZB-Sitzung am Donnerstag sowie dem mit Hochspannung erwarteten offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag zurückhalten. Händler rechnen deshalb mit schwankungsanfälligen Kursen, da schon kleinere Käufe oder Verkäufe für Bewegung sorgen können.

FMC unter Druck

Für Gesprächsstoff sorgten Fresenius Medical Care, die im Dax um 8,6 Prozent einbrachen. Börsianer verwiesen auf Medienberichte, dass die US-Krankenkassen ihre Zuschüsse zu Blutwäsche-Behandlungen deutlich verringern wollen. "Die vorgeschlagenen Kürzungen sind eindeutig umfangreicher als erwartet", sagte Sven Kürten von der DZ Bank. Das würde FMC hart treffen. Im Geschäftsbericht 2012 hatte FMC für das vierte Quartal den nordamerikanischen Absatzmarkt mit einem Wachstum der Dialysedienste von 22 Prozent als den am stärksten wachsenden Markt ausgewiesen. Im Sog von FMC rutschten Fresenius um 3,4 Prozent ab.

Die im Nebenwerte-Index MDax gelisteten Titel von Talanx verloren 6,1 Prozent. Großaktionär HDI warf einen Teil seiner Papiere auf den Markt.

Dialog Semiconductor legten im TecDax dagegen um 7,5 Prozent zu. Mit der angekündigten Übernahme von iWatts verringere das Unternehmen seine Abhängigkeit von einem einzelnen Produkt und einem einzelnen Kunden, schrieben die Analysten des Bankhauses Close Brothers Seydler.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen