Marktberichte

Weihnachtsmarkt statt Aktienmarkt Dax gibt sich besinnlich

Zwei Tage vor Heiligabend machen viele Anleger einen Bogen um den Aktienmarkt. Bei extrem geringen Umsätzen notieren die Indizes kaum verändert. Das so genannte Window Dressing bestimmt weiter das Geschehen: Fonds verbessern vor dem Jahresende ihre Bilanz mit gezielten Umschichtungen.

Viele Anleger haben momentan keine Zeit für Aktienmärkte.

Viele Anleger haben momentan keine Zeit für Aktienmärkte.

(Foto: dpa)

Am der Frankfurter Aktienmarkt breitete sich vorweihnachtliche Ruhe aus. Die Weihnachtsrally der Vortage ging übergangslos in die Weihnachtspause über. Der Leitindex Dax pendelte den Tag zwischen 7067 und 7084 Punkten und schloss 0,1 Prozent im Minus bei einem Stand von 7067 Zählern. Der MDax gewann 0,6 Prozent auf 10.139 Zähler, der TecDax legte 0,1 Prozent 843 Punkte zu.

Am Vortag hatten Kursgewinne unter anderem bei den Autowerten den Leitindex noch angetrieben, doch nun gehen die Umsätze immer weiter zurück. "Die Stimmung ist ganz positiv, und vermutlich wird der Dax demnächst auch noch die 7100 Punkte knacken", meint ein Händler. "Doch wirklich nachhaltig ist das nicht." Die meisten Anleger hätten für das Jahr die Bücher geschlossen und sich schon in die Ferien verabschiedet.

Von den Vorlagen aus den USA und aus Asien kommen kaum Impulse. "Generell hält aber die Umschichtung in Risiko-Anlagen wie Aktien und die gute Laune wegen der vielen Übernahmen an", so ein anderer Händler.

Vor allem Finanzwerte und rohstoffnahe Titel profitierten weiter von den Umschichtungen. "Auch das Window Dressing dürfte so nahe am Jahreshoch weiterlaufen", so ein Händler mit Blick darauf, dass Fonds vor dem Jahresende mit gezielten Umschichtungen ihre Bilanzen optisch aufhübschen, indem sie Aktien kaufen, die gut gelaufen sind.

Aus technischer Sicht treffe der Dax um 7200 Punkte auf Widerstand, heißt es. Als unterstützt gelte der Leitindex bei etwa 6960 Punkten.

Adidas unter Druck

Adidas gaben 1,6 Prozent ab. Nach einem enttäuschenden Ausblick vom Konkurrenten Nike befürchten einige Anleger auch beim deutschen Sportartikelhersteller eine schwache Entwicklung. Nike-Aktien waren am Vorabend an der Wall Street nach Börsenschluss um fast sechs Prozent eingebrochen, nachdem der weltgrößte Sportartikelhersteller mit seiner Prognose künftiger Aufträge unter den Analystenschätzungen geblieben war.

Lufthansa verteuerten sich leicht. Der Konzern hatte zuvor angekündigt, den Sonderflugplan beenden und zu einem "nahezu regulären" Flugbetrieb zurückkehren.

Gewinnmitnahmen drücken dagegen Siemens 0,3 Prozent ins Minus. Kaum Reaktionen gab es auf die Beilegung eines Steuerstreits der Deutschen Bank in den USA. Ein Händler verweist darauf, dass die Frankfurter bereits Vorsorge für die mit den US-Behörden vereinbarte Strafzahlung getroffen hat. Die Aktien tendieren wie der Dax kaum verändert.

Im MDax tendierten Hochtief unverändert, während die Aktien des an einer Voll-Übernahme des Baukonzerns interessierten spanischen Großaktionäres ACS in Madrid zwei Prozent einbüßen. Die Spanier kommen auch mit einem verbesserten Übernahmeangebot bei den Aktionären von Hochtief kaum voran.

Im TecDax profitierten die Aktien von Morphosys von weiteren Forschungserfolgen und stiegen um 3,3 Prozent.

Mit Erleichterung nahmen die Anleger ein Stillhalteabkommen des Holzverarbeiters Pfleiderer mit seinen Gläubigerbanken auf. Der Aktienkurs kletterte im SDax um 7,4 Prozent.

Quelle: ntv.de

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