Marktberichte

Allianz klettert Dax gut versichert

Nach vier Minustagen in Folge hat der Dax am Donnerstag die Kurve gekriegt. Dabei fing der Tag aufgrund schlechter Ausblicke von Cisco und Philips noch düster an - am Vormittag wurde bei 4.730 Punkten sogar ein neues Jahrestief markiert. Doch insbesondere ein starker Versicherungssektor half dem deutschen Aktienmarkt wieder auf die Beine. Dadurch ergab sich ein versöhnlicher Tagesabschluss: Der Dax legte 1,2 Prozent auf 4.863 Punkte zu.

Auf den angekündigten Rücktritt des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Wim Duisenberg zum 09.Juli 2003 reagierten die Märkte nach Händlerangaben kaum. Ein Börsianer sagte, marktbewegend könne die Ankündigung eines Nachfolgers werden.

Klarer Spitzenreiter im Dax - mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 250,01 Euro - war die Allianz. Der Versicherer hat zwar wie erwartet in Folge der Anschläge vom 11. September in den USA einen deutlichen Ergebnisrückgang von 3,4 auf 1,7 Mrd Euro nach Steuern ausgewiesen, blickt aber optimistisch in das laufende Geschäftsjahr.

Auch die Münchner Rück hat kräftig zugelegt. Der Rückversicherer kündigte an, dass er die angesichts der Terroranschläge geforderten Prämien gegenüber den Erstversicherern weitgehend habe durchsetzen können. Die Papiere legten um 5,5 Prozent auf 268 Euro zu.

Im Blickpunkt stand auch Adidas-Salomon. Der Sportartikelhersteller hat wie erwartet den Reingewinn 2001 um 15 Prozent auf 208 Millionen Euro und den Umsatz um fünf Prozent auf 6,1 Milliarden Euro gesteigert. 2002 seien weitere Zuwächse geplant, hieß es. Die Aktie geht bei 77,80 Euro und damit unverändert aus dem Handel.

Nach der Zustimmung des britischen Handels- und Industrieministeriums darf RWE alle Geschäftsanteile des Gasproduzenten Highland Energy übernehmen. RWE-Aktien verlieren 0,6 Prozent auf 42,80 Euro.

ThyssenKrupp hofft auf eine Wiederbelebung der Stahlkonjunktur im Laufe des Frühjahrs. Daher kündigte der Konzern deutliche Preiserhöhungen für Qualitäts-Flachstahlerzeugnisse an. Die Preise würden im April um 30 bis 40 Euro je Tonne angehoben. ThyssenKrupp-Papiere legten 0,6 Prozent auf 16,45 Euro zu.

Erholen konnte sich die Siemens-Familie. Siemens, Epcos machten jeweils mehr als 2 Prozent gut, Infineon schoss sogar rund 4,3 Prozent nach oben. Zuvor wurde bekannt, dass der koreanische Infineon-Konkurrent Hynix die Preise für Speicherchips erhöht hätte.

Die Deutsche Telekom erwartet, dass das Bundeskartellamt doch noch dem Verkauf des größten Teils des Fernsehkabelnetzes zustimmen wird. Telekom-Vorstandsmitglied Tenzer sagte, dass die Einwände der Wettbewerbshüter von dem potenziellen Käufer Liberty Media ausgeräumt werden könnten. Die T-Aktie gewann 1,9 Prozent und schloss bei 15,59 Euro.

Die Aktien des Energiekonzerns E.ON gaben um 1,2 Prozent auf 58,54 Euro nach. Die Pläne der Düsseldorfer, die Mehrheit an Ruhrgas zu übernehmen, drohen nach Angaben der "Berliner Zeitung " zu scheitern. Nachdem das Bundeskartellamt gravierende Einwände gegen das Übernahmevorhaben hat, könnte nur eine Ministererlaubnis weiterhelfen. Finanzminister Eichel äußerte jedoch bereits große Bedenken.

Der Vorstandsvorsitzende von MAN, Hakan Samuelsson, erwarte ein schwieriges Geschäftsjahr und schließt auch Verluste nicht aus. Positiver ist Samuelsson für 2003 gestimmt, wenn der Markt für Lastwagen wieder zu normalen Umständen zurückkehre. Die MAN-Aktie legte nach schwächerem Start 0,9 Prozent auf 25,47 Euro zu.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen