Siemens geht durch die Decke Dax hin- und hergezogen
25.01.2007, 11:30 UhrKräftige Kursgewinne bei den Aktien des Index-Schwergewichts Siemens hieven den Dax am Donnerstag in die Gewinnzone. Ansonsten dominieren auf dem Parkett die Minuszeichen. Deutlich schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten trüben die Stimmung leicht.
Der Dax notiert am Mittag 0,1 Prozent im Plus bei 6756 Punkten. Die Neben-und Technologiewerte präsentieren sich leicht besser mit einem Plus von 0,4 Prozent im MDax auf 9765 Punkten und einem Aufschlag von 0,3 Prozent auf 808 Punkte im TecDax.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum Start ins Jahr überraschend eingetrübt. Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Januar auf 107,9 Punkte von zuvor 108,7 Punkten. Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Erneut drückte die Beurteilung der aktuellen Lage auf den Index, wohingegen die Erwartungen für die kommenden Monate erneut besser ausfielen. Auch die Stimmung bei den Verbrauchern hat sich offenbar verschlechtert. Der GfK-Indikator für das Konsumklima verringerte sich von 8,5 Punkten auf 4,8 Punkte, teilte das Marktforschungsinstitut mit. Die Anschaffungsneigung stürzte um 65 Punkte ab, dies ist der stärkste Rückgang innerhalb eines Monats seit Beginn der monatlichen Erhebungen im Jahr 1980.
Kursfeuerwerk bei Siemens
Die Gewinnerliste führen die Papiere von Siemens mit einem Plus von rund sechs Prozent an. Der Technologiekonzern hat für das abgelaufene Quartal operativ deutliche Steigerungsraten verzeichnet. Die am Mittwoch verhängte Kartellstrafe der EU belastete jedoch das Nettoergebnis, das um 16 Prozent auf 788 Mio. Euro zurückging.
Zudem kündigte der Konzern den Teilverkauf des Autozulieferers VDO an. "Wir wollen deutlich mehr als 25 Prozent an die Börse bringen", sagte Konzernchef Kleinfeld im Vorfeld der Hauptversammlung. Erste Interessenten melden sich dabei bereits zu Wort: Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental steht nach eigenen Angaben "für Gespräche zur Verfügung". Es gebe eine große Übereinstimmung in den Produktangeboten zwischen Conti und VDO. Die Conti-Aktie notiert unter den stärkeren Verlierern mit einem Abschlag von 1,2 Prozent.
Auf der Gewinnerseite notieren die Papiere von SAP und Infineon mit einem Plus von 1,5 bzw. 0,7 Prozent. Nach den Kursverlusten vom Vortag nutzen Investoren die Gelegenheit zum günstigen Wiedereinstieg.
Die Deutsche Lufthansa steht hingegen an der Spitze der Verlierer. Die Airline rechnet für 2007 im Passagiergeschäft mit einem geringeren Anstieg der Durchschnittserlöse als 2006. Die Fluggesellschaft werde sich deshalb vor allem auf Kostensenkungen konzentrieren. Die Papiere weiten ihre Verluste am Morgen auf rund sechs Prozent aus.
Bewegung in der zweiten Reihe
Pressegerüchte um eine Filetierung des Baukonzerns Hochtief treiben die Aktie an die Spitze der Gewinner im MDax mit einem Kursplus von 3,7 Prozent. Einem Bericht des "Manager Magazin" zufolge will die australische Macquarie-Bank Hochtief kaufen und zerschlagen. Die Australier sondierten derzeit den Markt nach Käufern für Teile des Branchenführers, so das Blatt, mehrere mögliche Erwerber seien von der Investmentbank bereits angesprochen worden. Macquarie wollte sich zu dem Bericht am Donnerstag nicht äußern. Hochtief hat eigenen Angaben zufolge "keinerlei Erkenntnisse, dass an der Geschichte etwas dran ist".
Im Kleinwerteindex sind die Aktien von Klöckner & Co. gefragt. Sie klettern um 2,5 Prozent auf 34,97 Euro. KlöCo wird ab Montag die HVB im Nebenwerteindex MDax ersetzen. Auch die HVB profitiert von der Umbesetzung und gewinnt am Morgen 1,8 Prozent.
Die Papiere von Demag Cranes legen um 1,6 Prozent zu, nachdem der Kranhersteller eine Dividende von einem Euro je Aktie angekündigt hatte.
Quelle: ntv.de