Marktberichte

Bei geringen Umsätzen Dax im Aufwind

Bei wenig Umsatz ging es steil nach oben.

Bei wenig Umsatz ging es steil nach oben.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

DAX
DAX 23.635,67

Nach einem lauen Start hat der Handel auf dem Frankfurter Parkett deutlich an Schwung gewonnen und mit einem deutlichen plus geschlossen. Dabei konnten die Verluste der vorwoche zu einem großen Teil wieder wettgemacht werden. Zahlreiche institutionelle Anleger haben sich wohl vor Ende des Halbjahres eingedeckt.

"Bis zum Monatsende werden die Index-Stände wohl noch halten. Viele Fonds wollen die aktuellen Bewertungen offenbar noch in ihren Halbjahresberichten unterbringen", sagte ein Händler. Übereinstimmend wird im Handel auf Käufe vor dem Halbjahresende verwiesen, an der Börse als Windowdressing bezeichnet. Fonds besserten mit solche Käufen die Bilanzen zum Stichtag auf, heißt es. "Die institutionellen Anleger wollen den Index über der Marke von 4.800 halten", so ein Händler. Die Umsätze seien weiter gering.

Über das Halbjahresgeschehen hinaus seien die Investoren aber unsicher, wie es weiter gehe. Sowohl nach oben als auch nach unten seien leicht Szenarien vorstellbar, die den DAX schnell 200 oder 300 Punkte in die eine oder andere Richtung führten, heißt es. Aus charttechnischer Sicht habe sich die Lage des Leitindex verbessert. Der Dax notiere wieder komfortabel über der wichtigen 200-Tage-Linie bei derzeit rund 4.700 Punkten. Auf Widerstand treffe der Dax Richtung 5.000 Punkte.

Der Dax legte um 2,27 Prozent auf 4885 Punkte zu. Der MDax gewann 1,89 Prozent auf 5783 Punkte. Der TecDax stieg um 2,02 Prozent auf 624 Punkte.

Die Bullen sind schon da, wissen aber nicht so recht wohin.

Die Bullen sind schon da, wissen aber nicht so recht wohin.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Auf der Gewinnerseite weit oben stand Siemens, die um 3,2 Prozent auf 50,41 Euro steigen. Händler meinen, konjunkturabhängige Aktien seien gesucht. BASF erholte sich um 3,9 Prozent auf 29,12 Euro. Lufthansa zogen um 3,6 Prozent auf 9,05 Euro, der Vorstand sieht nun das Ende der Krise. Für Münchener Rück ging es nach einer Heraufstufung auf "Buy" von "Neutral" durch die UBS um 3,8 Prozent auf 97,05 Euro nach oben.

Deutsche Telekom steigen um 2,49 Prozent auf 8,43 Euro. Die T-Aktien wurden laut Händlern von Spekulationen über eine Lösung für das Mobilfunkgeschäft in Großbritannien gestützt. Laut "Financial Times" erwägt Vodafone ein Gebot, auch die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens werde in Betracht gezogen.

Marktteilnehmer sehen einen Verkauf allerdings skeptisch. "Ob Vodafone dazu aus wettbewerbsrechtlichen Gründen überhaupt in der Lage ist, ist fraglich", so ein Händler. Noch dazu habe die Deutsche Telekom gerade erst das Management ausgetauscht und werde ihm daher wohl auch zumindest die Zeit für einen Sanierungsversuch geben. "Ein Gemeinschaftsunternehmen ist daher die wenn überhaupt wahrscheinlichere Lösung", ergänzt der Marktteilnehmer.

Merck KGaA gewannen 2,43 Prozent auf 71,95 Euro. Sie werden nach Einschätzung eines Händlers etwas von den Aussagen des Leiters des Unternehmensbereichs Chemie gestützt. Wie Bernd Reckmann erklärt hat, blickt das Unternehmen zusehends optimistisch auf das zuletzt stark von der Wirtschaftskrise betroffene Geschäft mit Flüssigkristallen. "Wir sehen seit Januar eine Bodenbildung und einen langsamen Aufwärtstrend".

Auf der anderen Seite lagen Salzgitter lange Zeit deutlich im Minus. Gegen Ende des Handels rückte aber auch die aktie des Stahlkochers wieder ins Plus und legte um 0,64 Prozent auf 63,66 Euro zu. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Leese hat der "Euro am Sonntag" gesagt, dass es schwierig werde, 2009 das angekündigte ausgeglichene Ergebnis zu erzielen. "Diese Gewinnwarnung entspricht aber weitgehend den Erwartungen", sagt ein Händler. Der zuletzt leicht verbesserte Auftragseingang der Stahlkocher sei vornehmlich auf die Aufstockung leerer Lager zurückzuführen gewesen. ThyssenKrupp gewann sogar 2,13 Prozent auf 18,16 Euro.

Commerzbank fielen um 0,89 Prozent auf 4,43 Euro. Händler verweisen auf Aussagen von Vorstandssprecher Martin Blessing im "Handelsblatt". Demnach ist das zweite Quartal sehr unterschiedlich gelaufen, im Juni habe es "Rückschläge" gegeben, so Blessing in einem Interview.

Metro reduzieren sich ebenfalls um 1,01 Prozent auf 34,28 Euro. Ein Teilnehmer verweist auf den defensiven Charakter der Aktie, der sich angesichts der allgemeinen steigenden Gesamtmarkttendenz als belastend erweise. Daneben hat sich die charttechnische Lage mit dem jüngsten Fall unter die Marke von 35 Euro verschlechtert. Die Aktie habe nun Luft bis Richtung 32,50 Euro.

Im TecDax legen die Anbieter alternativer Energien stärker zu, nachdem das US-Repräsentantenhauses der Klima- und Energiegesetzgebung am Freitagabend zugestimmt hat. Nordex steigen um 9,2 Prozent auf 11,41 Euro.

Quelle: ntv.de, mme/DJ

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