Marktberichte

T-Aktie im Focus Dax im Minus

Ein weiterer Minustag auf dem Frankfurter Parkett. Nach freundlichem Start ging dem Dax im Tagesverlauf wieder einmal die Puste aus. Nach den Gründen mußte nicht lange gesucht werden - vor allem die schwachen US-Börsen sorgten für ein Drehen der Stimmung am Nachmittag und der Dax bekam die Quittung. Das deutsche Börsenbarometer fiel um 0,9 Prozent auf 4.919 Punkte.

Am Nachmittag kamen neue Konjunkturdaten aus den USA und die hinterließen ein zwiespältiges Bild. Das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaftsentwicklung ist im Mai unerwartet stark gestiegen. Der vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte Index des Verbrauchervertrauens stieg auf 109,8 Punkte nach revidierten 108,5 Punkten im April. Experten hatten nur mit einem Anstieg auf 109 Punkte gerechnet. Der Erwartungshaltungsindex für die kommenden sechs Monate sank allerdings um 0,2 Prozent auf 109,4 Punkte. Es war bereits der zweite Rückgang in Folge. Das habe den Anlegern die Stimmung verdorben, so ein Händler.

Im Blickpunkt bei den Einzelwerten stand allerdings die Deutsche Telekom. Die T-Aktie machte eine regelrechte Achterbahnfahrt. Am Morgen gab es zunächst Gewinne von mehr als 3 Prozent zu verzeichnen, nachdem Vodafone überraschend gute Zahlen präsentiert hatte. Am Nachmittag ging es mit der Telekom allerdings wieder in die Verlustzone, erst im Schlussspurt gelang wieder der Sprung in den grünen Bereich. Die T-Aktie legte 0,9 Prozent auf 12,56 Euro zu.

Telekom-Chef Ron Sommer nannte die Kursentwicklung der T-Aktie auf der Hauptversammlung „im höchsten Maße unerfreulich“. Die T-Aktie war in der vergangenen Woche auf das Allzeittief von 11,76 Euro gefallen. Im März 2000 hatte eine Telekom-Aktie zeitweise über 100 Euro gekostet. Für seine Ankündigung, die Vorstandsgehälter weiter zu erhöhen, erntete der Telekom-Chef Pfiffe von den Aktionären. Spekulationen Bundeskanzler Schröder und Finanzminister Eichel hätten sich auf eine Ablösung von Sommer geeinigt, wurde von der Regierung dementiert.

Ebenfalls zur Hauptversammlung hatte der Finanzdienstleister MLP geladen, der in den vergangenen Wochen wegen angeblicher Bilanzierungstricks in die Kritik geraten war. MLP hatte am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, Ernst & Young zusätzlich neben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs & Partner als Konzernabschlussprüfer zu beauftragen. Es gebe keinen Grund, die bisherige Bilanzierung in Zweifel zu ziehen, aber man wolle den erhobenen Vorwürfen mit aller Klarheit entgegentreten, so das Unternehmen. Die Aktie verbesserte sich 1,3 Prozent auf 46,31 Euro.

Die Commerzbank geht für das laufenden Jahr weiter von einem Gewinn vor Steuern und nach Wertberichtigungen von 700 bis 800 Millionen Euro aus. Dies bekräftige der Chef der Bank, Klaus Peter Müller, in einem Zeitungsinterview. Für das Papier ging es 0,5 Prozent auf 19,45 Euro nach oben.

Das Rätselraten um die Nachfolge des zum Jahresende ausscheidenden RWE-Chefs Dietmar Kuhnt ist einem Zeitungsbericht zufolge beendet. Als Nachfolger werde der aus den Niederlanden stammende Shell-Vorstand Harry Roels am Donnerstag bestimmt, so der Bericht. Die RWE-Aktie verlor 0,6 Prozent auf 40,75 Euro.

Zahlen legten einige MDax-Unternehmen vor. Der Flughafenbetreiber Fraport hat im ersten Quartal seinen Vorsteuergewinn um 10 Prozent auf 100,2 Millionen Euro gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal verbessert. Der Umsatz stieg um 14,4 Prozent auf 401,7 Millionen Euro. Die Aktie legte3,4 Prozent auf 26,80 Euro zu.

Der Technologiekonzern Jenoptik ist im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Der Betriebsverlust belief sich nach Angaben des Unternehmens in den ersten drei Monaten auf 4,3 Millionen Euro nach einem Gewinn von 48,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg um 11,8 Prozent auf 253 Millionen Euro. Die Papiere fielen 2,1 Prozent auf 20,95 Euro.

Am Abend folgte eine weitere Hiobsbotschaft vom Luftschiffbauer Cargolifter. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben zahlungsunfähig. Trotz aller Anstrengungen sei es nicht gelungen, durch Verhandlungen mit der öffentlichen Hand und den Investoren weitere Finanzmittel zur Bereinigung der Liquiditätskrise zu erhalten, hieß es. Die Gespräche liefen aber weiter. Die Aktie von Cargolifter wurde für den Rest des Tages vom Handel ausgesetzt - zuvor notierte mit einem Minus von 8 Prozent bei 1,02 Euro.

Quelle: ntv.de

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