Marktberichte

Unter 6600 Punkten Dax in der Schwebe

Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag trotz negativer Impulse Zuwächse verzeichnet. Damit setzte sich der Dax gegen einen schwächer als erwarteten Ifo-Geschäftsklimaindex durch, auch das anhaltend teure Öl konnte ihm nichts anhaben. Ein Schlussstand des Dax über der Marke von 6600 Punkten blieb dem Leitindex jedoch verwehrt.

Der Dax beendete den elektronischen Handel mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 6589,46 Punkte. Der MDax musste hingegen deutlich Federn lassen und schloss 1,4 Prozent im Minus bei 9365,34 Punkten. Der TecDax gab nach zwischenzeitlichen Pluszeichen 0,7 Prozent ab auf 809,7 Punkte.

Die negativen Auswirkungen des hohen Ölpreises auf die deutsche Wirtschaft kommen langsam auch beim Ifo-Institut an und trübten die gemessene Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank von 103,5 Zählern im Mai auf 101,3 Punkte. Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers auf 102,3 Punkte gerechnet. "Die stark gestiegenen Ölpreise belasten offensichtlich zunehmend die deutsche Wirtschaft", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

Bankenstudie bringt Kurse in Fahrt

F ür die größten Kursausschläge im Dax sorgte zwischenzeitlich eine Studie zur Bankenbranche von Merrill Lynch. An der Gewinnerspitze hielten sich lange Zeit die Papiere der Commerzbank mit zeitweise rund vier Prozent Plus. Analystin Britta Schmidt hat die Titel von "Neutral" auf "Buy" heraufgestuft und das Kursziel von 23,20 auf 24,80 Euro angehoben. Bis Handelsschluss schmolzen die Kursgewinne jedoch wieder auf ein Plus von 1,6 Prozent zusammen.

Die rote Laterne trug während des gesamten Handelstages die Aktie der Postbank. Die Papiere schlossen mit einem Minus von 6,2 Prozent auf 53,92 Euro. Merrill Lynch hatte die Einschätzung der Papiere von "Buy" auf "Neutral" sowie das Kursziel von 73 auf 64 Euro gesenkt. Mit dem Kursrückgang der beiden möglichen Bieter für eine Übernahme, der Commerzbank und der Deutschen Bank , sei die Wahrscheinlichkeit auf eine Übernahmeprämie im Vergleich zum Übernahmeszenario vom Mai gesunken, begründet die Analystin ihr negatives Urteil.

Mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent auf 79,15 Euro waren Deutsche Börse-Papiere einer der Favorit der Anleger im Dax. Die Deutsche Bank hat nach einem Investorentag die Aktien des Börsenbetreibers von "Hold" auf "Buy" heraufgestuft und das Kursziel bei 107 Euro belassen. Die langfristigen Wachstumsaussichten für den Börsenbetreiber seien gut, meinte Analyst Alexander Hendricks.

Die Titel von Bayer legten an der Indexspitze um zwei Prozent auf 51,60 Euro zu und machten damit einen Teil ihrer Abschläge vom Freitag wieder wett. Zudem will der der Chemie- und Pharmakonzern an seinen brasilianischen Standorten rund 100 Mio. Euro bis Ende 2009 investieren.

Papiere der Lufthansa hingegen gaben im Bann des Ölpreises als einer der schwächsten Werte 2,7 Prozent auf 14,26 Euro nach. Das extrem schlechte Umfeld für die Branche gehe auch an dem Luftfahrtkonzern nicht spurlos vorüber, sagte Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler.

Aktien von ProSiebenSat.1 Media fielen im MDax um 3,9 Prozent auf 6,14 Euro. Zwischenzeitlich war es für die Titel auf bis zu 5,55 Euro nach unten gegangen. Händler sprachen von einer weiter sehr negativen Stimmung für die Aktien des Fernsehkonzerns.

Fuchs Petrolub-Papiere stiegen an ihrem ersten Tag im MDax 1,3 Prozent auf 61,56 Euro. Die Titel des Schmierstoffherstellers ersetzen die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Arques, die als Schlusslicht im SDax 9,4 Prozent auf 6,29 Euro verloren.

Die übrigen SDax-Neulinge schlossen indes uneinheitlich. Während die Titel von Gesco um 2,4 Prozent auf 53,30 Euro fielen, gewannen die Papiere von SKW Stahl 0,4 Prozent auf 25,40 Euro. Die beiden Werte ersetzen Balda und Thielert .

Im TecDax profitierten die Papiere von Versatel von Spekulationen über einen Anteilsverkauf des Großaktionärs Apax und schossen um 9,8 Prozent auf 14,72 Euro nach oben. Damit setzten sich die Titel des Telekomunternehmens zugleich an die Spitze des Technologiebarometers.

Quelle: ntv.de

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