Marktberichte

Hexen und Gerüchte Dax in tiefrot

Der Hexensabbat zusammen mit unerfreulichen Gerüchten über eine Gewinnwarnung bei der US-Bank Merrill Lynch waren zuviel für den Deutschen Aktienmarkt. Der Dax musste sich mit einem Abschlag von zwei Prozent auf 6.578 Zählern verabschieden. Am dreifachen Verfallstag, im Börsenjargon auch Hexensabbat genannt, laufen am Terminmarkt Futures und Optionen auf einzelne Aktien aus, und führen oft zu kräftigen Schwankungen, weil die Anleger versuchen, die Kurse der Aktien auf ihr gewünschtes Niveau zu bringen. Die Abschläge nach unten fielen diesmal deutlich kräftiger aus, als von Analysten zuvor erwartet.

Auf der Unternehmensseite war es dagegen ruhiger. ThyssenKrupp standen mit einem Plus von 1,8 Prozent an der Spitze des Dax. Händlern zufolge hat Merrill Lynch den Titel auf "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 43 Euro angehoben.

Im MDax waren Klöckner & Co nach einer Prognoseerhöhung gefragt, die Aktie stieg um 1,2 Prozent. Der Stahlhändler rechnet im laufenden Jahr mit einem zweistelligen Umsatzplus und sieht den Gewinn über den aktuellen Markterwartungen. Für 2008 sei dank der Marktentwicklung und der "massiven Preisentwicklung" ein Umsatzanstieg von "mindestens zehn Prozent" gegenüber dem Vorjahr zu erwarten, teilte das Unternehmen vor der Hauptversammlung mit. Der operative Gewinn solle "über der aktuellen Markterwartung von circa 470 Mio. Euro" liegen.

Schnell die Gewinne ins Wochenende mitnehmen: Nach einem fulminanten Handelstag mit Gewinnen von bis zu elf Prozent rutschten die Aktien von Escada zum Handelsschluss 2,7 Prozent ins Minus. Dem "Handelsblatt" zufolge hat Tchibo-Miteigentümer Michael Herz in den vergangenen Wochen zwölf Prozent der Anteile des im SDax notierten Modekonzerns gekauft. Das dürfte verloren gegangenes Vertrauen zurückbringen, sagte ein Händler.

Bei Freenet geht angepeilte Verkauf des DSL-Geschäfts des Telefonanbieters in die nächste Runde. Wie Freenet mitteilte, sollen jetzt Interessenbekundungen für das Breitbandgeschäft von potenziellen Erwerbern eingeholt werden. Händlern zufolge wurde diese Entwicklung erwartet. "Analysten gehen davon aus, dass der Verkauf zwischen 400 und 600 Mio. Euro einbringt. Das könnte Freenet dann nutzen, um die Debitel-Übernahme teilweise zu finanzieren", sagte ein Börsianer. Die Aktie zog zum Handelsbeginn an und ließ sich dann bis zum Handelsschluss um 1,7 Prozent ins Minus fallen.

Die im MDax notierten Aktien von Deutsche Euroshop wurden von einem Dividendenabschlag gedrückt. Das Unternehmen zahlt seinen Aktionären für das vergangene Jahr eine Gewinnbeteiligung von 1,05 Euro je Aktie. Die Aktie schloss bei 24,64 Euro, ein Minus von 4,5 Prozent. Im SDax wurden die Titel von Colonia Real Estate, Koenig & Bauer und Sixt ex Dividende gehandelt. Die Gewinnausschüttung bei Colonia betrug 0,25 Euro je Aktie, bei Koenig & Bauer 0,60 Euro und bei Sixt 1,18 Euro.

Quelle: ntv.de

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