Marktberichte

Zum Ende ohne Puste Dax ist angeknockt

Der Dax hat einen ereignisreichen Tag hinter sich. Zunächst setzt er seine vorösterliche Rekordfahrt auf ein neues 18-Monatshoch fort. Dann aber geht's mit demselben Schwung in die andere Richtung. Und das hat mehrere Gründe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Dax hat es vor Ostern nicht leicht. Nach einem neuen Rekordlauf auf über 6200 Zähler ging dem Leitindex die Puste aus. Unterm Strich stand ein Minus von 0,23 Prozent bei einem Schlussstand von 6142 Zählern. Der MDax bü0te 0,6 Prozent auf 8141 Zähler ein, der TexDax sogar 1,3 Prozent auf 810.

Auf Unternehmensseite standen einige Zahlen, erneute Marktgerüchte um Wirecard und die Erstnotiz des chinesischen Armaturenherstellers Joyou auf der Agenda. Zudem gerieten Stahlwerte unter Abgabedruck.

Stahlwerte unter Druck

ThyssenKrupp büßten 3,3 Prozent ein, Konkurrent Salzgitter rund 1,4 Prozent nachdem bekannt wurde, dass die Eisenerzkonzerne Vale und BHP Billiton in Asien höhere Abschlüsse mit einer Laufzeit von nur drei Monaten statt der bislang üblichen Jahresverträge durchgesetzt haben. Damit drohten Stahlkonzernen "höhere Kosten, starke Preisschwankungen und eine geringere Planungssicherheit", sagte der Präsident des Wirtschaftsverbandes Stahl, Hans-Jürgen Kerkhoff.

BASF und Metro im Plus

Im Dax zogen BASF nach Aussagen des Finanzchefs Kurt Bock zu den Aussichten für das laufende Jahr um ein halbes Prozent an.

Metro-Titel gewannen ach einem Zeitungsbericht rund 1,5 Prozent. Laut Aussage von Unternehmenschef Eckhard Cordes erwartet der Handelskonzern, die Tochter Kaufhof noch in diesem Jahr verkaufen zu können. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen könnte Metro dabei eine Minderheitsbeteiligung behalten, heißt es weiter.

Joyou: Sauberes Börsendebüt

Aktien von Joyou feierten ein positives Börsendebüt. Der Ausgabepreis von 13,00 Euro wurde mit einem ersten Kurs von 14,75 Euro deutlich übertroffen. Zeitweise kletterte der Kurs bis auf über 15,00 Euro. Am Handelsschluss standen noch 14,60 Euro zu Buche.

Die Preisspanne des chinesischen Armaturenherstellers hatte bei 12,50 bis 17,00 Euro gelegen. Das Emissionsvolumen liege bei rund 105 Mio. Euro, davon flössen der Gesellschaft brutto rund 91 Mio. Euro zu.

Nebenwerte im Blick

Die Aktien von Elringklinger stiegen zunächst um 1,4 Prozent, nachdem der Autozulieferer seine Dividende stärker als erwartet angehoben hatte. Am Handelsende waren die Vorschusslorbeeren aber aufgebraucht und das Minus lag bei 0,2 Prozent. Stada hat bei Vorlage endgültiger Zahlen für 2009 seinen Ausblick erneut bekräftigt. Konzernchef Hartmut Retzlaff erwartet 2010 ungeachtet des weiter schwierigen Umfelds ein Umsatz- wie Ertragswachstum mit mindestens stabiler Margenentwicklung. Die Titel verloren dennoch mehr als drei Prozent.

Der auf die LCD- und Solarindustrie spezialisierte Maschinenbauer Manz hat im vierten Quartal 2009 die Trendwende geschafft und nach drei verlustreichen Quartalen erstmals wieder einen kleinen Nettogewinn erzielt. Der Umsatz lag etwas über den Erwartungen von Analysten. Die Anleger honorierten das Paket nur zu Handelsbeginn. Danach sank der Kurs um 0,4 Prozent.

Solarworld im Minus

Eine deutliche Kurszielsenkung belastete Solarworld. Die Deutsche Bank nahm das Ziel von 14.00 auf 9,50 Euro zurück. Die Titel büßten daraufhin zeitweise fast 3 Prozent auf 10,85 Euro ein. Am Ende betrug es noch 1,8 Prozent.

Wirecard sacken ab

Die Aktien von Wirecard brachen um 14,8 Prozent auf 6,38 Euro ein. Im Tagestief hatre die Aktie bereits bei 5,07 Euro notiert - ein Wertverlust von rund einem Drittel. Grund war Händlern zufolge der Bericht des Internetportals "GoMoPa.net", dem zufolge der Staatsanwaltschaft München eine Anzeige gegen die Wirecard Bank wegen Geldwäscheverdachts vorliegt.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München bestätigte, dass bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen Wirecard eingegangen ist. Zum Inhalt der Anzeige wollte sie sich nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit, ob Ermittlungen gegen Wirecard einzuleiten sind. Eine Sprecherin von Wirecard wies die gegen das Unternehmen vorgebrachten Vorwürfe als "absolut haltlos" zurück.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

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