Marktberichte

Danke DaimlerChrysler! Dax kann sich halten

Kursgewinne bei DaimlerChrysler halten den Dax vor dem langen Pfingstwochenende über der Marke von 7.700 Punkten. Der Leitindex lag am Nachmittag 0,3 Prozent im Plus bei 7.720 Zählern. Er lugte damit erneut über die Marke von 7.700 Stellen, die er am Mittwoch erstmals seit sieben Jahren wieder überwunden hatte. "Die Berichtssaison ist ausgelaufen, daher gibt es kaum harte Nachrichten, die die Kurse befeuern", sagte ein Händler. Er verwies darauf, dass am Markt viele Gerüchte die Runde machten und für etwas Leben in einem ansonsten lethargischen Geschäft sorgten.

Käufe von großen Fondsgesellschaften bescherten Händlern zufolge den Aktien von DaimlerChrysler ein Plus von drei Prozent. "Das Management befindet sich auf Roadshow", sagte ein Analyst. "Einige dieser langfristig orientierten Fonds und Pensionsfonds benötigen einige Zeit, bis sie investieren. Aber wenn die Großen reingehen, kann das die Märkte für Wochen bewegen." DaimlerChrysler hatte Mitte Mai angekündigt, die Mehrheit an der defizitären US-Tochter Chrysler an den Finanzinvestor Cerberus zu verkaufen.

Hinter DaimlerChrysler reihten sich mit einem Plus von zwei Prozent die Titel des Einzelhandelsriesen Metro in die Dax-Gewinnerliste ein. "Heute Morgen gab es Gerüchte, Metro will Carrefour kaufen. Heute Nachmittag heißt das Gerücht, eine Beteiligungsgesellschaft bereitet ein Gebot für Carrefour vor", sagte ein Händler. "Das sind die typischen Freitags-Gerüchte, an denen meist nichts dran ist." An der Pariser Börse legten die Titel des französischen Einzelhandelskonzerns Carrefour 2,7 Prozent zu.

Gefragt waren auch die Papiere des Reifenherstellers Continental, die 1,8 Prozent gewannen. Sie holten damit einen Großteil ihrer Vortagesverluste von 2,2 Prozent wieder auf. Befürchtungen über einen hohen Kaufpreis für die Siemens-Autozuliefertochter VDO hatten die Conti-Anleger zu Verkäufen bewogen. "Vielleicht überwiegt heute ja eher die Ansicht am Markt, dass der Kauf strategisch sinnvoll ist, auch wenn der Preis hoch ist", sagte ein Händler.

In der Gunst der Anleger standen auch die Titel des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, die sich um 0,8 Prozent verteuerten. Mehrere Händler sprachen von Gerüchten, wonach der US-Konkurrent Dow Chemical mit BASF Fusionsgespräche führe.

Die Aktien von VW zählten mit einem Abschlag von 1,5 Prozent erneut zu den größten Dax-Verlierern, nachdem sie bereits am Donnerstag knapp drei Prozent gefallen waren. An den beiden Tagen zuvor hatten die Titel des Autobauers allerdings knapp acht Prozent zugelegt, was Händler auch mit Spekulationen über eine Erhöhung des Porsche-Angebots für VW begründet hatten. "Ich glaube aber nicht, dass Porsche das Angebot erhöhen wird", sagte ein Händler. Die Offerte der Stuttgarter über 100,92 Euro je VW-Stammaktie läuft bis Dienstag.

Die rote Laterne im Dax übernahm die Deutsche Bank, deren Aktien 3,6 Prozent im Minus notierten. Rechnet man den Dividendenabschlag von vier Euro je Aktie heraus, lägen die Titel nur leicht im Minus.

Bei den Nebenwerten im MDax zählten die Aktien des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den größten Gewinnern. Der europäische Ausschuss für Human-Arzneimittel (CHMP) der Europäischen Zulassungsbehörde EMEA hatte zuvor empfohlen, das Krebsmittel Vectibix des US-Biotechriesen Amgen zur Behandlung von Darmkrebs nicht zuzulassen. Üblicherweise folgt die Europäische Kommission den Empfehlungen des CHMP. Vectibix konkurriert mit dem Krebsmittel Erbitux, für das Merck die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte außerhalb der USA und Kanada hat.

Quelle: ntv.de

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