Marktberichte

Daimler fährt voraus Dax klettert hinterher

Gut in Form präsentierte sich am Donnerstag der Deutsche Aktienindex. Angeführt von kräftigen Zugewinnen bei DaimlerChrysler konnte sich der Dax, sozusagen im Windschatten des Autobauers, deutlich in die Pluszone schieben. Der Dax stieg knapp 1,5 Prozent auf 4.851 Punkte.

Marktteilnehmer blieben allerdings vorsichtig und sprachen vor allem von einer technischen Reaktion auf die Kursverluste der vergangenen Tage. Es hätte auf dem verminderten Niveau wieder verstärkt Kaufinteresse gegeben, hieß es.

Kursstützend wirkten sich auch die knapp besser als erwartet ausgefallenen US-Frühindikatoren für Januar auf den deutschen Markt aus, sagten Händler. Die vom Wirtschaftsinstitut Conference Board veröffentlichten Frühindikatoren sind im Januar im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet.

Die DaimlerChrysler-Aktie war wie schon am Vortag stark gefragt und stieg 4,7 Prozent auf 43,69 Euro. Händler begründeten die Zuschläge mit der Erleichterung bei den Anlegern nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen des Autobauers. Es sei wohl mit Schlimmeren gerechnet worden, die Aktie habe ja im Vorfeld der Zahlen massiv unter Druck gestanden, hieß es.

Größter Verlierer auf dem Frankfurter Parkett war die Infineon-Aktie, die unter einer negativen Intel-Beurteilung litt. Die Banc of America hatte ihre Ergebnisprognosen für Intel gesenkt und dies mit möglicherweise steigenden Chip-Lagerbeständen begründet. Infineon gab 2,8 Prozent auf 24,45 Euro nach. Die anderen High-Techs schlossen dagegen überwiegend positiv. Siemens legte 2,9 Prozent auf 65 Euro zu, für SAP ging es 2,3 Prozent auf 155 Euro nach oben. Epcos verpasste hingegen etwas den Anschluss und verlor 0,4 Prozent auf 41,29 Euro.

Die Deutsche Telekom muss nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts in Münster Wettbewerbern den Zugang zu schon in Häusern liegenden Telekommunikationskabeln ermöglichen. Das Gericht bestätigte damit eine Entscheidung der Regulierungsbehörde von 1998. Die T-Aktie legte im allgemein freundlichen Marktumfeld dennoch 2,5 Prozent auf 15,89 Euro zu.


Im Mittelpunkt des Handels stand auch die Aktie der Allianz. Die Sachversicherungsgruppe des Konzerns hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 auf Grund der Terroranschläge in den USA und anderer Großschäden einen Gewinnrückgang verbucht. Das Gesamtergebnis vor Steuern sei um 9,2 Prozent auf 649 Millionen Euro gesunken, berichtete die größte deutsche Sachversicherungsgruppe in München. Die Beitragseinnahmen seien im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro gesteigert worden.

Zudem bereitet die Allianz einem Zeitungsbericht zufolge die Gründung eines Spezialversicherers für Terrorrisiken vor. An dem Unternehmen beteilige sich unter anderem der Rückversicherer Swiss Re, so der Bericht. Die Münchener Rück, mit der die Allianz eng verbunden ist, bleibe außen vor. Berater der Allianz sei die Investmentbank Goldman Sachs. Die Allianz-Aktie kletterte 0,3 Prozent auf 248,85 Euro.

Der Vertriebsvorstand von Volkswagen, Robert Büchelhofer, hält eine Erholung beim Autoabsatz im laufenden Jahr für denkbar. VW wolle sich nicht an Rabattschlachten beteiligen, sagte Büchelhofer in einem Zeitungsinterview. Volkswagen kaufe keine Marktanteile, so der Vertriebsvorstand. Die Aktie stieg 1,6 Prozent auf 51,25 Euro.

Auf der Verliererseite stand dagegen die Aktie von Adidas-Salomon, die 1,3 Prozent auf 75,25 Euro nachgab, obwohl der Sportartikelhersteller Gerüchte über eine geplante Wandelanleihe dementierte. Da sei überhaupt nichts dran, es sei nichts in dieser Richtung geplant, so ein Firmensprecher.

Quelle: ntv.de

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