Marktberichte

7.400 Punkte geschafft Dax klimmt sich hoch

Der Kursanstieg am deutschen Aktienmarkt gewinnt am Montag wieder an Fahrt. Anhaltende Gerüchte um die Post treiben unter anderem die Kurse auf dem Frankfurter Parkett. Der Dax klettert in diesem Umfeld auf den höchsten Stand seit September 2000. Bei dünnen Umsätzen am Brückentag zwischen Sonntag und dem 1. Mai muten manche Kursbewegungen jedoch sehr sprunghaft an.

Der Dax notiert am Mittag 0,6 Prozent fester bei 7424 Punkten. Auch der MDax legt nach anfänglichem Schwächeln 0,4 Prozent im Plus bei 10750 Punkten. Der TecDax bleibt hingegen 0,3 Prozent im Minus bei 888 Punkten.

"Das Umfeld stimmt einfach", sagte ein Händler. "Die Konjunktur brummt, und die bislang veröffentlichten Unternehmenszahlen haben mehrheitlich positiv überrascht". Ein anderer Börsianer warnte vor übertriebenem Optimismus. "Der Markt ist überkauft. Erst wenn er die jüngste Rally einigermaßen verdaut hat, kann es wieder deutlich nach oben gehen." In den vergangenen sechs Wochen hat der Dax ohne größere Rückschläge rund 1000 Punkte zugelegt.

Mit einem Plus von 4,4 Prozent auf 39,30 Euro stechen die im Nebenwerte-Index MDax gelisteten Aktien von Lanxess heraus. Der Chemiekonzern hatte in einer seiner Chromerz-Minen zusätzliche 80 Millionen Tonnen dieses Rohstoffs entdeckt. Damit sei die Versorgung mit diesem Rohstoff, der für die Herstellung von Chemikalien zur Leder-Verarbeitung benötigt wird, bis auf weiteres gesichert, hieß es.

Unter Verkaufsdruck stehen dagegen Immobilienwerte wie Gagfah und Patrizia. Ihre Aktien verlieren 2,5 Prozent auf 19,75 Euro beziehungsweise 1,7 Prozent auf 15,46 Euro. Händler begründeten die Verluste mit einer Herunterstufung des europäischen Immobiliensektors durch die Analysten der US-Investmentbank JP Morgan.

Spekulationen um Deutsche Börse

Unmittelbar vor einer Aufsichtsratssitzung treiben neu aufgeflammte Übernahmespekulationen die Aktien der Deutschen Börse in die Höhe. Sie legen ein Prozent auf 171,88 Euro zu. "Der Auslöser ist ein Bericht in der 'WirtschaftsWoche', in dem mögliche Fusionsszenarien skizziert werden", sagte ein Händler. "Außerdem geht am Markt eine Liste mit möglichen Übernahmezielen unter den deutschen Unternehmen herum, und die Deutsche Börse steht auf dieser Liste."

Auch bei der Deutschen Post und ihrer Tochter Postbank sorgen Spekulationen für Kursbewegung. "Das sind die Nachwirkungen der Gerüchte vom Freitag", sagte ein Händler. Vergangene Woche hatte es am Markt geheißen, der Hedgefonds TCI wolle ein Viertel der Post-Anteile übernehmen. Im Zusammenhang mit dem Einstieg eines neuen Großaktionärs war auch über den Verkauf der Postbank spekuliert worden. Die Titel der Post kippen nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus und verlieren am Mittag 0,8 Prozent. Die Postbank legt hingegen um 1,3 Prozent zu.

Die Titel von Continental verteuern sich um 1,6 Prozent auf 103 Euro. Firmenchef Alan Hippe hatte am Wochenende in einem Zeitungsinterview gesagt, der Autozulieferer sei gut in das Jahr gestartet. Die rote Laterne trug dagegen Bayer. Die Titel des Pharmakonzerns werden 1,2 Prozent niedriger gehandelt -allerdings mit einem Dividendenabschlag von einem Euro. Rechnet man diesen Faktor heraus, liegen die Papiere 0,8 Prozent im Plus.

Quelle: ntv.de

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