Marktberichte

US-Konjunkturzahlen beflügelten Dax komfortabel im Plus

Nach schwachem Start drehte der Deutsche Aktienindex am Nachmittag ins Plus und schloss 1,0 Prozent fester bei 4.935 Punkten.

Gute Konjunkturzahlen aus den USA verliehen dem Börsenbarometer den nötigen Schwung. Wie das US-Handelsministerium bekanntgab, ist der Einzelhandelsumsatz im Januar insgesamt zwar um 0,2 Prozent zum Vormonat gesunken, ohne den Automobilsektor legten die Umsätze jedoch um 1,2 Prozent zu. Das ist immerhin der stärkste Anstieg seit fast zwei Jahren. Analysten hatten lediglich einen Anstieg von 0,4 Prozent erwartet. Die Zahlen zeigten, dass sich das Konsumentenverhalten verbessert habe und die Einstellung der Leute nicht mehr ganz so negativ sei, hieß es.

Die Lufthansa kann sich erfolgreich gegen Berichte über Personaleinsparungen wehren. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, dass die Fluggesellschaft 500 bis 600 der insgesamt 12.000 Flugbegleiterstellen streichen will. Die Lufthansa setzte dagegen, dass im Kabinenbereich lediglich viele Prozesse auf den Prüfstand stünden. Bestehende Arbeitsplätze seien nicht gefährdet. Derart beruhigt ließen die Anleger den Kurs der Lufthansa-Aktie um 5,0 Prozent auf 17,70 Euro durchstarten.

Wegen Rechtsstreitigkeiten in den USA muss der Dialysekonzern Fresenius Medical Care im vierten Quartal 2001 Rückstellungen in Höhe von 258 Mio. Dollar bilden. Bereinigt um die Rückstellungen erwartet FMC für das Geschäftsjahr 2001 ein Nachsteuerergebnis von 240 bis 245 Mio. Dollar. Die Aktie ist mit einem Minus von 4,2 Prozent auf 65,30 Euro der größte Verlierer im Dax.

Die mittlerweile zum Allianz-Konzern gehörende Dresdner Bank hat nach vorläufigen Zahlen im Jahr 2001 einen massiven Gewinnrückgang erlitten. Das Vorsteuerergebnis sank von 1,613 Mrd. Euro im Vorjahr auf 153 Mio. Euro. Die Nachricht kam offenbar nicht unerwartet, die Dresdner Bank legte moderate 0,3 Prozent auf 45,25 Euro zu. Die Allianz konnte gar ein Plus von 1,1 Prozent auf 255,55 Euro verbuchen.

Medienberichten zufolge denkt die Dresdner Bank nun auch über eine Offerte für den Kirch-Anteil am Axel-Springer-Verlag nach. Erst am Vortag hatte die HypoVereinsbank angekündigt, den Anteil für gut eine Mrd. Euro übernehmen zu wollen. Einzig die Deutsche Bank hält sich bislang mit einem solchen Rettungsversuch zurück. Die HypoVereinsbank gewann 0,2 Prozent auf 33,80 Euro, die Deutsche Bank legte 0,7 Prozent auf 68,25 Euro zu.

Nach wochenlangen Verhandlungen gibt Infineon im Bieterwettstreit um die Übernahme des Speicherchipgeschäft des südkoreanischen Chip-Herstellers Hynix offenbar auf. Wie aus Branchenkreisen bekannt wurde, hat die Siemens-Tochter das Interesse verloren. Die Überprüfung der technologischen Ausstattung der Hynix-Sparte habe ergeben, dass zu große Investitionen notwendig wären, um die Technologie den neuesten Standards anzupassen, hieß es. Mit dem Rückzug würde Infineon den Weg für die US-Firma Micron frei machen, die sich ebenfalls für Hynix interessiert. Ganz will der Chiphersteller den südkoreanischen Traum aber offenbar nicht aufgeben. Die Gespräche über eine mögliche Kooperation mit Hynix im Geschäft mit Kommunikationschips sollen fortgeführt werden. Am Markt wartet man offenbar auf den endgültigen Ausgang der Hynix-Saga, Infineon legte nach anfänglichen Verlusten 3,1 Prozent auf 25,58 Euro zu.

Heute abend wird die Deutsche Börse die geplanten Änderungen ihrer Indizes bekanntgeben. In der Index-Familie stehen aber nur Veränderungen im MDax, SDax und Nemax50 an, die am 18. März wirksam werden.

Im MDax gelten die Baader Wertpapierhandelsbank und der Motorenhersteller Deutz als Abstiegskandidaten. Als ihre Nachfolger werden die Job-Börse Deutsche Industrie Service und die Beteiligungs-Holding Indus gehandelt. Aber auch der Mode-Kette Gerry Weber werden Chancen auf einen Aufstieg eingeräumt.

Quelle: ntv.de

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