6000 Punkte unerreichbar Dax krebst rum
28.05.2010, 18:00 UhrDer Dax verhebt sich am letzten Handelstag der Woche mit einem Angriff auf die Marke von 6000 Punkten. Trotz Kursverlusten in den USA rettet der deutsche Leitindex jedoch ein kleines Tagesplus und beschert dem Markt damit auf Wochensicht ein Plus von zwei Prozent.
Der Dax ist mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 5946,18 Punkte aus dem Handel gegangen. Für den MDax ging es um 0,1 Prozent auf 7959,75 Zähler aufwärts. Der TecDax kletterte um 0,1 Prozent auf 742,17 Punkte.
Händler berichteten von einem ruhigen Handelstag. Angesichts der Feiertage in London und New York am Montag habe sich der internationale Handel auf Gewinnmitnahmen eingestellt. "Die sind heute aber geringer als erwartet ausgefallen", berichtete ein Marktbeobachter. Die erwarteten Gewinnmitnahmen seien von etwa gleich hohen Short-Eindeckungen aufgefangen worden. Dies sei ein gutes Zeichen für die kommenden Tage.
Die Umsätze fielen mit 103,9 Mio. Aktien deutlich geringer aus als am Vortag, wo 180,4 Mio. Aktien umgeschlagen wurden. Am Montag dürfte der deutsche Handel wegen der geschlossenen Börsen in Übersee ebenfalls sehr ruhig verlaufen.
Die US-Konjunkturdaten des Tages spielten nicht die übliche Rolle. Der etwas bessere Index der Uni Michigan zum US-Verbrauchervertrauen habe den etwas schwächeren Chicago-Index wieder ausgeglichen, hieß es. Für den Chicago-Einkaufsmanager-Index wurde für Mai ein Stand von 59,7 veröffentlicht, die Erwartung lag bei 62,0 und der Vormonatswert bei 63,8. Allerdings notierte der Auftragseingang weiter auf hohem Niveau. Der Index der Uni Michigan stieg auf 73,6 nach 72,2 im April.
Technische Analysten rechnen nun mit einer fortgesetzten Verschnaufpause. Die nächsten Hürden für den Dax sehen sie im Bereich um 6040 Punkte. Unterstützt sei der Index bei der 200-Tage-Linie bei gut 5785 Punkten.
Starker Tag für Metro
Tagesgewinner Metro legten um 2 Prozent auf 42,735 Euro zu. Der Handelskonzern lotet den Verkauf der Kaufhof-Warenhäuser aus und gewährte bereits mehreren Interessenten Einblick in die Bücher der Konzerntochter.
Auch die Autowerte notierten fest. MAN stiegen um 0,7 Prozent auf 69,31 Euro. Laut der Zeitung "Les Echos" rechnet MAN mit einem Absatzanstieg um 25 Prozent in diesem Jahr. Daimler legten nach einer erhöhten und konkreteren Prognose für Mercedes Benz Cars um 0,9 Prozent auf 40,30 Euro zu. "Analysten hatten zwar mit dieser Erhöhung gerechnet, aber Aussagen wie von MAN und Daimler sind einfach Balsam für die geschundene Anlegerseele", so ein Marktbeobachter.
Auch BMW zogen um 1,3 Prozent auf 37,675 Euro an. Der chinesische Partner der Münchener, Brilliance China Automotive Holdings, erwartet einem Bericht zufolge ein Absatzplus bei BMW-Luxusmodellen von rund 30 Prozent in diesem Jahr.
Deutsche Post verbesserten sich um 1 Prozent auf 12,09 Euro, nachdem JP Morgan die Aktien auf eine Liste besonders aussichtsreicher Titel genommen hatte.
Dividendenminus
Hohe Dividendenabschläge sorgten für starke, optische Abschläge: Deutsche Börse verloren 5,4 Prozent oder 2,83 Euro auf 49,975 Euro. Der Dividendenabschlag machte 2,10 Euro aus. Auch das Minus bei der Deutschen Bank von 1,8 Prozent oder 0,90 Euro auf 48,475 Euro lag überwiegend am Dividendenabschlag von 0,75 Euro.
Merck gehörten mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 59,20 Euro ebenfalls zu den Gewinnern. Die Aktie reagierte positiv auf die Empfehlung der Zulassung des Wirkstoffs "Egrifta" in den USA. Die Tochtergesellschaft EMD Serono der Darmstädter ist Lizenzpartner des kanadischen "Egrifta"-Herstellers Theratechnologies. "Das Umsatzpotenzial liegt im dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich", so ein Marktteilnehmer.
K+S gaben indes um 1 Prozent auf 37,08 Euro nach. Berichte über mögliche geplante Zukäufe wurden als etwas kursbelastend eingestuft.
Im MDAX legten Südzucker nach den Zahlen vom Vortag um 4 Prozent zu auf 14,90 Euro. An der Spitze der Nebenwerte standen Praktiker mit 5,3 Prozent Aufschlag und Fielmann mit 5 Prozent. Den TecDax führten Medigene mit plus 8,7 Prozent Plus an.
Quelle: ntv.de, nne/dpa-AFX