Marktberichte

6000 Punkte im Blick Dax lässt es krachen

Chinas Rückendeckung für den Euro löst am Donnerstag ein wahres Kursfeuerwerk am deutschen Aktienmarkt aus. Negative Signale blendet der Markt hingegen aus und macht sich bereit zum Sturm auf die Mega-Marke von 6.000 Punkten.

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(Foto: AP)

Der Dax hat den Donnerstagshandel mit einem kräftigen Plus von 3,1 Prozent auf 5937,14 Punkte beendet. Damit ging der deutsche Leitindex nur 15 Punkte unter seinem Tageshöchststand aus dem elektronischen Handel. Noch stärkerer Gewinne verbuchten die Nebenwerte. Der MDax legte 3,7 Prozent auf 7949,55 Punkte zu, der TecDax kletterte um 3,5 Prozent auf 741,38 Zähler.

Die gute Stimmung begründeten Börsianer mit dem Bekenntnis der chinesischen Zentralbank zu ihren Beständen an europäischen Staatsanleihen. Auch die zuletzt leichte Erholung des Euro wirkt Händlern zufolge positiv.

Auch Leerverkaufs-Eindeckungen trieben vor dem Feiertag in den USA und Großbritannien die Kurse. Am Montag ist in den USA "Memorial Day" und in Großbritannien "Spring Bank Holiday". Vor dem langen Wochenende wolle sich niemand gegen den Markt stellen, so ein Händler. Technisch habe sich die Situation nun "sehr deutlich" verbessert, heißt es von Analysten. Der Bereich um 5.900 Punkte sei nun zur Unterstützung geworden, der einen Anstieg bis rund 6.100 Punkte treiben könnte.

Die Abwärtskorrektur des US-Wirtschaftswachstums für das erste Quartal hat der Markt gut weggesteckt. Statt einer erwarteten Verbesserung auf 3,4 Prozent wuchs die US-Wirtschaft in den ersten drei Monaten lediglich um 3,0 Prozent. Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen hingegen zurück und wurden positiv aufgenommen.

Konjunkturaktien heben ab

Die Erholung des Marktes stand auf ganz breiten Füßen, die Kurse aller 30 Dax-Titel legten zu. Am kräftigsten fiel die Erholung bei denjenigen Aktien aus, die als überdurchschnittlich konjunkturabhängig gelten. So verteuerten sich Salzgitter um 3,5 Prozent auf 53,24 Euro und ThyssenKrupp um 3,8 Prozent auf 22,00 Euro. Auch BASF setzten mit plus 4,2 Prozent auf 43,31 Euro ihre Vortagsrally fort. Stahlwerte profitierten zudem von der Nachricht von Preiserhöhungen des japanischen Wettbewerbers Nippon Steel. Die Zeitung "Nikkei" berichtete, dass Nippon Steel die zweite Preiserhöhung für Stahlblech im laufenden Jahr angekündigt hat und ab Juli von Großhändlern 10 Prozent bis 15 Prozent mehr verlangt.

Automobilwerte konnten ebenfalls kräftig zulegen. Daimler stiegen um 4,4 Prozent auf 39,94 Euro, BMW um 4 Prozent auf 37,21 Euro. MAN zogen um 4,3 Prozent auf 68,85 Euro an. In der EU wurden im April 146.974 Nutzfahrzeuge neu zugelassen, das waren 9,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Damit ist der Absatz den zweiten Monat in Folge gestiegen. Händler werteten dies positiv für Daimler und MAN, die im Nutzfahrzeuggeschäft engagiert sind.

Finanztitel zeigten sich durch die Bank fester. Deutsche Börse stiegen um 1,3 Prozent auf 52,80 Euro und Deutsche Bank um 4,6 Prozent auf 49,37 Euro. Beide Unternehmen hielten am Berichtstag ihre Hauptversammlung ab. Auch die Versicherer legten zu; Allianz um 4,1 Prozent und Münchener Rück um 3,9 Prozent.

Im MDax sprangen alle Konjunkturzykliker nach oben. Unter anderem stiegen Tognum um 8,6 Prozent, Gildemeister um 7,2 Prozent und Pfleiderer sogar um 10,4 Prozent auf 4,21 Euro. HSBC hat die Papiere des Herstellers von Holzwerkstoffen auf "Neutral" von "Untergewichten" erhöht. HeidelDruck gewannen 4,6 Prozent auf 7,14 Euro nach zuversichtlichen Zukunftsaussagen des Finanzvorstands. Südzucker legten nach Zahlen um 2 Prozent auf 14,32 Euro zu. An der Spitze der Kursgewinner standen Sky Deutschland mit 11 Prozent auf 1,48 Euro.

Die Technologie-Werte im TecDax profitierten von kräftigen Kursgewinnen der US-Vergleichswerte. Unter anderem sprangen Aixtron um 7,4 Prozent, Kontron um 6,7 Prozent und Centrotherm um 6 Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/dpa-AFX

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