Marktberichte

Streichkonzert befügelt T-Aktie Dax legt deutlich zu

Der Dax testete am Mittwoch wieder die Anlegernerven und streute in seinen Aufwärtstrend kurze Ausflüge in die Verlustzone ein. Am Nachmittag hatten die Standardwerte dann aber ihre endgültige Richtung gefunden und legten deutlich zu. Am Ende stand ein Plus von 2,1 Prozent auf 2.926 Punkte vor dem Kursbarometer.

Viele Anleger würden zur Zeit eine leichte Erholung sehen, von einem Turnaround könne man aber noch lange nicht sprechen, so ein Händler. Der Abwärtstrend des Dax sei weiter intakt. Wie unsicher die Stimmung sei, habe sich am Nachmittag gezeigt, als der Dax nach kräftigen Gewinnen im frühen Handel sofort ins Minus gedreht sei, als aus den USA eine Gewinnwarnung des US-Chemieriesen Dow Chemical bekannt geworden sei.

Bis zum Handelsschluss litt allerdings die BASF-Aktie unter der Dow-Warnung, sie fiel 1,6 Prozent auf 35,90 Euro.

Im Blickpunkt der Anleger standen die Technologiewerte, nachdem der US-Computerkonzern Dell am Vorabend seine Umsatzerwartung für das laufende Quartal auf 9,1 Milliarden Dollar von zuvor 8,9 Milliarden Dollar nach oben gesetzt hatte. Infineon legte 7 Prozent auf 6,25 Euro zu. Die Münchener haben unter anderem Speicherchips in seiner Produktpalette, die beim Bau von PCs, wie sie Dell herstellt, benötigt werden.

Siemens stieg 1,3 Prozent auf 35,28 Euro, für Epcos ging es allerdings dennoch 8 Prozent auf 6,70 Euro nach unten und SAP fiel 2,8 Prozent auf 44 Euro.

Die Deutschen Telekom treibt ihren Stellenabbau voran. Wie der Bonner Konzern bekannt gab, sollen in der Festnetzsparte T-Com im kommenden Jahr 14.000 Arbeitsplätze eingespart werden. Bis 2005 sei der sozialverträgliche Abbau von knapp 30.000 Stellen geplant, hieß es weiter. Die T-Aktie zeigte sich über diese Nachricht erfreut und legte 5,7 Prozent auf 9,47 Euro zu.

Gefragt waren auch die Autowerte. Die guten US-Absatzzahlen ließen die Autotitel schon den zweiten Tag in Folge flott ins Plus fahren. VW legte um 3,3 Prozent auf 38,75 Euro zu, BMW gewann 3,7 Prozent auf 34,79 Euro und DaimlerChrysler kletterte um 3,1 Prozent auf 36,76 Euro. Bei aller Euphorie wurden jedoch auch kritische Stimmen laut. Sicherlich seien die US-Absatzzahlen im September gut ausgefallen, hieß es von Händlern. Man müsse jedoch bedenken, dass die Vergleichszahlen vom Vorjahr aufgrund der Ereignisse am 11. September extrem niedrig gewesen seien. Da sei es nicht schwer, gute Zuwachsraten zu vermelden. Zudem hätten die Autobauer die guten Absätze einer Reihe von Kaufanreizen zu verdanken, die jedoch die Margen drückten.

"Börse Online" lässt in Sachen MLP nicht locker. Wie das Anlegermagazin nun schreibt, hat der Finanzdienstleister in den Jahren 2000 und 2001 viel zu hohe Gewinne ausgewiesen. Laut einer auf eigenen Schätzungen und Berechnungen basierenden Rechnung habe MLP im Jahr 2000 statt den ausgewiesenen 114,9 Mio. Euro Gewinn vor Steuern lediglich 6,7 Mio. Euro Gewinn erzielt. Im Jahr 2001 habe es statt der verbuchten 150,8 Mio. Euro Gewinn tatsächlich ein Verlust von 10,2 Mio. Euro gegeben. Darüber hinaus gebe es Liquiditätsengpässe bei MLP, hieß es unter Berufung auf ein nichtöffentlichen Prüfungsbericht von MLP. Der Finanzdienstleister dementierte den Bericht. "Börse Online" stehe alleine mit dieser Rechnung da, erklärte ein Sprecher gegenüber n-tv. Das Dementi nützte der Aktie jedoch nichts, sie stand mit einem Minus von 14,1 Prozent bei 7,20 Euro an der Spitze der Dax-Verlierer.

Zeitungsberichten zufolge verdichten sich die Anzeichen, dass der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble den Allianz-Anteil an dem deutschen Kosmetikkonzern Beiersdorf kaufen will. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, hat P &G bereits ein Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen über den Deal könnten sich allerdings über Wochen hinziehen. Bei Beiersdorf wusste man von einer entsprechenden Offerte allerdings nichts. Die Allianz-Aktie stieg 3,3 Prozent auf 93 Euro, für Beiersdorf ging es 6,8 Prozent auf 102,50 Euro nach oben.

Schlechte Nachrichten kamen von ProSiebenSAT1. Das Medienunternehmen hat angesichts der anhaltenden Flaute auf den Fernsehwerbemarkt seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch gesenkt. Für das Gesamtjahr werde nun mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 140 und 160 Euro gerechnet, was einer Absenkung von rund einem Viertel entspricht. Die Aktie verlor 6,7 Prozent auf 5,85 Euro.

Quelle: ntv.de

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