Marktberichte

Hürde zu hoch Dax macht Vollbremsung

Die Hürde von 5900 Punkten war am Ende zu hoch. Konnte der Dax zunächst die Marke immer mal wieder überwinden, so fehlte am Ende die Kraft für den Sprung. Für einen solchen Satz fehlten auch die Impulse, denn auch an der Wall Street läuft es eher lustlos.

Vor der Marke von 5900 Punkten scheute der Dax.

Vor der Marke von 5900 Punkten scheute der Dax.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die europäischen Börsen haben nach der jüngsten Kursrally eine Atempause eingelegt. Der Dax konnte bei lustlosem Handel die wichtige charttechnische Marke von 5900 Punkten nicht dauerhaft überwinden. Er schloss bei 5875 Stellen und damit fast punktgenau auf dem Stand von Freitag. Der europäische EuroStoxx50 ging mit 2878 Punkten ebenfalls fast unverändert aus dem Handel. "Die Stimmung ist weiter sehr gut, aber es fehlen heute die Nachrichten für weitere Kursgewinne", sagte ein Händler. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex fünf Prozent gewonnen.

Der Dax verlor zum Handelsende 0,02 Prozent und lag bei 5875 Punkten. Beim MDax ging es um 0,10 Prozent nach unten. Der Index mittelgroßer Werte liegt bei 7844 Punkten. Der TecDax konnte hingegen um 0,58 Prozent auf 828 Punkte zulegen.

Weiter im Fokus der Anleger blieben die Haushaltsprobleme einiger Euro-Länder. Nach Griechenland will nun auch Portugal mit höheren Steuern und Ausgabenkürzungen gegen sein Haushaltsdefizit ansparen. Unterdessen versicherte der französische Staatschef Nicolas Sarkozy, dass Griechenland bei Verschärfung seiner Finanzprobleme mit Hilfe der EU rechnen könne. Das sorgte an den europäischen Börsen für etwas Entspannung.

Einzelhandelsaktien gefragt

Kursbewegungen bei Einzelwerten gingen ansonsten zum guten Teil auf Analystenkommentare zurück. So stiegen die Aktien des Handelskonzerns Metro um 1,8 Prozent auf 40,81 Euro, nachdem Morgan Stanley die Papiere hochgestuft und dies mit verbesserten Perspektiven für das Osteuropa-Geschäft begründet hatte. Auch andere Einzelhandelswerte waren gefragt, so legten in London Marks & Spencer zwei Prozent zu, die Papiere von Home Retail sogar 3,4 Prozent.

Dagegen sorgten skeptische Stimmen verschiedener Analysehäuser bei den Aktien des Stahlkonzerns Salzgitter für Kursverluste von 1,4 Prozent auf 67,10 Euro. BMW-Aktien verloren im Vorfeld der in den kommenden Tagen erwarteten Quartalszahlen 1,2 Prozent auf 31,990 Euro. Die Analysten der WestLB verwiesen auch darauf, dass sich BWM-Aktien zuletzt besser entwickelt haben als die von Daimler, was Anlegern die Möglichkeit biete, ihren BMW-Anteil zu senken. Sie senkten ihre Anlageempfehlung für BMW auf "Reduce" von zuvor "Neutral".

Pharmawerte unter Druck

Im Pharmasektor gerieten AstraZeneca an der Londoner Börse unter Druck, nachdem der Konzern einen Rückschlag bei einem Darmkrebsmittel erlitten hatte. Die Papiere fielen um 1,4 Prozent. Der europäische Sektorindex verlor 0,3 Prozent. Im Dax lagen Bayer 0,9 Prozent schwächer. Gewinnmitnahmen drückten die Aktien von K+S, die mit einem Minus von 1,8 Prozent größter Dax-Verlierer waren.

Einer der stärksten Gewinner waren dagegen Münchener Rück, die bei 117,90 Euro ein neues Jahreshoch erreichten. Die Aktien des französischen Konkurrenten Scor beflügelte die bevorstehende Aufnahme in den Index Stoxx Europe Select Dividend. Die Aktien des Rückversicherers stiegen um bis zu 5,4 Prozent auf ein 30-Monats-Hoch von 19,55 Euro. Im Aufwind waren auch die Vorzugsaktien von Volkswagen, die 1,9 Prozent gewannen.

Pfeilschnell nach oben

Im Energiesektor sorgte eine mögliche Milliardenübernahme für Fantasie. Der Ölkonzern Royal Dutch Shell und sein chinesischer Rivale PetroChina bieten gemeinsam mehr als drei Milliarden US-Dollar für die australische Arrow Energy. Die Aktien von Arrow schossen um 47 Prozent nach oben und schlossen auf Rekordhoch bei 5,11 australische Dollar.

Auch im Versicherungssektor sorgte ein Zukauf für Gesprächsstoff. Der einstige Branchenprimus AIG verkauft für 15,5 Milliarden Dollar sein Lebensversicherungsgeschäft außerhalb der USA an den Rivalen MetLife. Der europäische Versicherungsindex stieg um 0,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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