Marktberichte

Münchner Rück auf Rückzug Dax marschiert voran

Der Dax präsentierte sich zum Wochenausklang recht schwankungsfreudig. Nach positivem Handelsstart rutschten die deutschen Standdardwerte bis zum Nachmittag wieder in die Minuszone. Erst am Abend wurde erneut Fahrt aufgenommen und die Kehrwende eingeleitet. Als Bremsfaktor erwies sich dabei die Münchner Rück, die nach einem vermeldeten Gewinneinbruch deutlich unter Druck geriet. Der Dax konnte sich trotzdem mit 0,3 Prozent auf 5.366 Punkte nach vorn schieben.

Den größten Abschlag im Dax verbuchte die Münchener Rück. Der weltgrößte Rückversicherer hat Eckdaten für das Geschäftsjahr 2001 vorgelegt. Aufgrund der Terroranschläge in New York sei der Konzerngewinn auf 250 Millionen Euro gegenüber 1,75 Milliarden Euro im Vorjahr gesunken, so das Unternehmen. Die Dividende will die Münchener Rück dennoch unverändert bei 1,25 Euro je Aktie belassen. Die Papiere fielen 3,8 Prozent auf 282,88 Euro. Die Allianz gab ebenfalls nach und schloss mit 2,4 Prozent bei 271 Euro im Minus.

Im Mittelpunkt des Handels stand zudem die Deutsche Telekom, von der es eine ganze Reihe an Meldungen gab. Nach Angaben von Händlern hat die US-Investmentbank Goldman Sachs die T-Aktie nun auch aus ihrem europäischen Privatkunden-Portfolio gestrichen. Vor wenigen Tagen hatten die Analysten den Titel bereits von ihrer Empfehlungsliste genommen. Zudem hat der US-Versorger Scana nach eigenen Angaben rund 21 Millionen Stammaktien der Deutschen Telekom für 283 Millonen Euro verkauft. Nach der Transaktion halte Scana noch weitere 18 Millionen Aktien der Telekom, die man "umsichtig und zeitgerecht" an den Markt bringen wolle, so das Unternehmen weiter. Die Aktie legte dennoch 1,8 Prozent auf 17,10 Euro zu. Nach Händlerangaben beflügelte ein Zeitungsbericht, der Bonner Konzern stehe kurz vor dem Verkauf der defizitären Tochtergesellschaft DeTe Immobilien die Aktie. Dem Bericht zufolge will die britische Trammell Crow Savillis 75,1 Prozent der DeTe Immobilien für weniger als 150 Millionen Euro übernehmen.

Die anderen Technologie-Werte präsentierten sich am Freitag uneinheitlich. Infineon verlor 0,2 Prozent auf 25,09 Euro. Epcos legte hingegen 0,5 Prozent auf 51,95 Euro zu, Siemens konnte ein Plus von 2,2 Prozent auf 74,85 Euro verteidigen und SAP verbesserte sich 0,9 Prozent auf 169,45 Euro.

RWE hat sich mit dem britischen Versorger Innogy über ein Übernahmeangebot verständigt. Der Essener Konzern bietet 275 Pence je Innogy-Aktie und 2750 Pence je American Depositary Share (ADS). Die RWE-Aktie fiel 0,7 Prozent auf 42,65 Euro. Der Preis für Innogy werde allgemein als zu hoch empfunden, so ein Händler. Zudem hätte die Ratingagentur Moody’s die Bonität des Konzers auf A1 von Aa3 mit negativen Ausblick gesenkt. Als Grund habe Moody’s die Kosten für die Innogy-Übernahme genannt, hieß es weiter.

Trotz eines schwachen Ausblicks den Adidas-Konkurent Nike am Vortag gegeben hatte, konnte sich die Adidas-Aktie fangen und am Abend sogar ins Plus drehen. Gut 1,5 Prozent auf 81,22 Euro legte das Papier zu.

Nachrichten gab es am Tag nach dem Insolvenzantrag auch wieder von Philipp Holzmann, die Deutsche Börse gab am Morgen bekannt, dass die Aktie des Baukonzern wieder zum Handel zugelassen sei. Die Aktie brach knapp 34 Prozent auf 2,62 Euro ein. Die Aktien der Konkurrenten Bilfinger + Berger sowie Strabag, die Zeitungsberichten zufolge an Teilen des Holzmann Konzerns interessiert sind legten indes bei dünnen Umsätzen zu. Strabag verteuerten sich um gut 10 Prozent auf 22,70 Euro, Bilfinger + Berger stiegen knapp 1,1 Prozent auf 23,80 Euro.

Quelle: ntv.de

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