Schwergewichte tauchen ab Dax mit Bauchlandung
04.02.2002, 20:15 UhrSchließt der Dax über oder unter 5.000 Punkten ? - diese Frage blieb bis zum Handelsschluss spannend. Schnell klar war allerdings, daß der Wochenstart mit einem kräftigen Minus beginnt. Insbesondere die Marktschwergewichte drückten auf die Stimmung - allen voran die Deutsche Telekom. Auch von den US-Börsen gab es Gegenwind - so kam es wie es kommen mußte: Der Dax schloß unter 5.000 Zählern, bei 4.984 Punkten - ein Minus von 2,2 Prozent.
Insgesamt verlief das Geschäft sehr schleppend, so Händler. Der Markt sei lethargisch, insbesondere institutionelle Anleger hielten sich zurück, hieß es weiter.
Größter Verlierer war die Deutsche Telekom. Am Wochenende hatte das Bundeskartellamt seine Bedenken gegen den geplanten Verkauf des TV-Kabelnetzes an Liberty Media bekräftigt. Die T-Aktie gab 4,4 Prozent auf 15,92 Euro nach.
Nicht viel besser lief es bei DaimlerChrysler. Der Autobauer will nach Angaben aus Firmenkreisen, die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr offenbar um ein Drittel kürzen. Demnach werde der Konzernvorstand über die Herabsetzung der Dividende auf rund 1,50 Euro je Aktie beraten. Grund dafür soll der intensive Preiswettbewerb auf dem Pkw- und Lkw-Markt in Nordamerika und Europa sein. Durch die zur Diskussion stehende Dividendenkürzung könnte der Konzern mehr als eine Mrd. Euro einsparen. DaimlerChrysler wollte den Bericht bislang nicht kommentieren. Die Aktie gab 3 Prozent nach auf 45,15 Euro nach.
Die Commerzbank hat im Geschäftsjahr 2001 einen drastischen Gewinneinbruch verzeichnet, aber noch schwarze Zahlen geschrieben. Das Vorsteuerergebnis sank auf magere 37 Mio. Euro nach 2,234 Mrd. Euro im Vorjahr. Nun solle eine zum Vorjahr halbierte Dividende von 0,40 Euro gezahlt werden. Nach bereits eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen plant die Bank für das laufende Jahr eine "spürbare Verbesserung der Ergebnislage". Die Aktien gaben um 1,6 Prozent auf 18,97 Euro nach.
Einen deutlichen Rückschlag gab es auch bei der Aktie der Deutschen Bank. Die enttäuschenden Geschäftszahlen aus der Vorwoche sorgten für Verkaufsdruck, so Händler. Das Papier fiel 3,8 Prozent auf 69,80 Euro.
Weit oben auf der Verliererliste rangierte sich auch die Aktie von Preussag ein. Börsianer machten Gewinnmitnahmen hierfür verantwortlich. Die Titel haben seit Jahresbeginn knapp 23 Prozent zugelegt. Am Montag gab die Aktie 3,5 Prozent auf 33,60 Euro nach.
Der Chiphersteller Infineon hat mehr Geld für den Kauf der Speicherchip-Sparte der südkoreanischen Hynix Semiconductor geboten als die US-Firma Micron, das berichtet die Zeitung "Maeil Business Newspaper" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Infineon sei offen für jede Art der Zusammenarbeit, hieß es weiter. Nach Angaben von Hynix gibt es zur Zeit jedoch noch keine Gesprächsergebnisse. Infineon verloren 1,1 Prozent auf 24,53 Euro.
Die Deutsche Lufthansa hat am Wochenende die Prognose bekräftigt, für 2001 schwarze Zahlen zu schreiben. Für das laufende Jahr wollte sich die Airline jedoch noch nicht äußern. Lufthansa legen um 0,6 Prozent auf 17,10 Euro zu.
Der Industriegas- und Anlagenbaukonzern Linde will das Geschäft mit medizinischen Gasen ausbauen. Der Umsatzanteil innerhalb der Gassparte soll in den kommenden drei Jahren von zwölf auf 15 bis 20 Prozent steigen, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Full. Linde fielen um 0,9 Prozent auf 51,16 Euro.
Quelle: ntv.de