Marktberichte

Höhenrausch Dax mit Kurs auf 4.500

Die deutschen Standardwerte zeigten sich auch am Freitag wieder von ihrer Sonnenseite und legten deutlich zu. Ganz oben auf der Gewinnerliste standen die High-Techs, angeführt von Infineon und der Deutschen Telekom, die die 10-Euro-Marke locker hinter sich ließ. Der Dax stieg 5,3 Prozent auf 4.483 Punkte.

Zusätzliche Unterstützung für den Aufwärtstrend zum Wochenende gab es am Nachmittag von der Wall Street, die trotz schwacher Arbeitsmarktdaten und eines verkürzten Handelstages deutlich an Boden gutmachte. Die Beschäftigungszahlen in den USA außerhalb der Landwirtschaft ist im Juni weniger stark gestiegen als erwartet. Die Arbeitslosenquote stieg wie von Experten erwartet auf 5,9 von 5,8 Prozent im Mai. Die Zahl der Beschäftigten stieg im vergangenen Monat um 36.000, hier hatten Analysten allerdings mit einem Anstieg um 86.000 gerechnet.

Ob das schon ein echter Aufwärtstrend sei, sei zu bezweifeln, so ein Händler. Die Umsätze seien recht dünn, da an der Wall Street nach dem Feiertag am Donnerstag heute nur verkürzt gehandelt werde und es außer den Arbeitslosenzahlen kaum Impulse gebe. Man müsse abwarten, wie es am Montag weitergehe, wenn es auch wieder mehr Nachrichten aus den Unternehmen gibt.

Im Blickpunkt der Anleger stand die Aktie von E.On. Das Bundeswirtschaftsministerium stimmte am Vormittag der geplanten Fusion von Ruhrgas und dem Energiekonzern unter Auflagen zu und erteilte damit die sogenannte Ministererlaubnis. E.ON und Ruhrgas müssen Anteile am ostdeutschen Energieversorger VNG aufgeben sowie Konkurrenten einen besseren Marktzugang einräumen. Kartellamt und Monopolkommission hatten den Zusammenschluss aus Wettbewerbsgründen abgelehnt. Die E.On-Aktie schaffte zum Schluss noch den Sprung in die Pluszone. Endstand: 59,80 Euro, ein Zugewinn von 0,3 Prozent.

Die Deutsche Telekom verhandelt einem Zeitungsbericht zufolge mit der insolventen KirchMedia über die Internet-Rechte für die Fußball-Bundesliga. Ein Telekom-Sprecher bestätigte, dass KirchMedia ein erstes Angebot zur so genannten Co-Vermarktung vorgelegt habe. Für die Aktie ging es 12,5 Prozent auf 10,80 Euro nach oben.

Auch die anderen High-Techs zeigten sich freundlich. Infineon verbesserte sich 13,7 Prozent auf 16,85 Euro, obwohl die Deutsche Bank ihre Gewinnschätzung je Aktie für das Geschäftsjahr 2003 auf null von zuvor 0,19 Euro senkte und das Kursziel für den Halbleiter-Hersteller auf 25 von zuvor 30 Euro reduzierte. Siemens lag mit 7,6 Prozent bei 63,00 Euro im Plus, Epcos verbuchte einen Gewinn von 5,4 Prozent auf 32,47 Euro und SAP stieg 10,4 Prozent auf 97,00 Euro.

Die Deutsche Post hat nach eigenen Angaben weitere 25 Prozent an dem Frachtunternehmen DHL von der Lufthansa Cargo übernommen. Der Kaufpreis betrage 610 Millionen Euro, so das Unternehmen weiter. Die Post verfügt damit über 75 Prozent der Anteile an DHL, die endgültige Übernahme ist das erklärte Ziel der Bonner. Die Aktie Gelb gewann 2,2 Prozent auf 13,55 Euro.

Der Finanzdienstleister MLP beendet sein Joint-Venture mit der österreichischen UNIQA Versicherung. Die Tochtergesellschaft MLP Lebensversicherung werde daher ihren 50-prozentigen Anteil an der österreichischen MLP Lebensversicherung an UNIQA für 85 Millionen Euro verkaufen, hieß es weiter. Die Aktie legte 9,8 Prozent auf 32,00 Euro zu.

Der angeschlagene Anlagenbauer Babcock Borsig hat einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Der Antrag sei aus insolvenzrechtlichen Gründen notwendig geworden, weil die Verhandlungen über eine mögliche Rettung des Unternehmens am Donnerstag nicht abgeschlossen werden konnten, so das Unternehmen. Der Antrag könne aber ohne nachteilige Folgen für das Unternehmen zurückgezogen werden, wenn die Verhandlungen, die am Freitag fortgesetzt werden sollen, zu einer Lösung führten. Die Aktie verlor 3,5 Prozent auf 1,68 Euro.

Quelle: ntv.de

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