Marktberichte

In letzter Sekunde... Dax mit Mini-Plus

Die deutschen Standardwerte schafften am ersten Handelstag des Jahres mit Müh und Not den Sprung in die Gewinnzone. Erst kurz vor Handelsschluss konnte der Index ins Plus drehen und schloss mit 0,15 Prozent bei 5.167 Punkten über dem letzten Stand des alten Jahres.

Unterstützt wurde der Dax bei seiner "Schluss-Rallye" von der Wall Street, wo sich die Indizes ebenfalls von ihren Tiefstständen erholen konnten. Der Dow Jones lag bei Handelsschluss in Frankfurt mit 0,08 Prozent bei 10.013 Punkten im Minus, die Nasdaq legte 0,2 Prozent auf 1.954 Punkte zu. Der Handel in den USA stand ganz im Zeichen des US-Einkaufsmanagerindex, so Händler.

Der US-Einkaufsmanagerindex ISM (früher NAPM) sei zwar im Dezember 2001 auf 48,2 Punkte von 44,5 Punkten im Vormonat und damit stärker als erwartet gestiegen, so Analysten, ein Wert unter 50 Punkten deute aber immer noch auf einen Abschwung hin.

Stark präsentierte sich der Euro, der am ersten Handelstag nach der Einführung des Euro-Bargeldes gegenüber dem Dollar, dem Yen sowie dem Britischen Pfund um jeweils mehr als ein Prozent zulegte. Für die Börse sei die erfolgreiche Euro-Einführung in Europa und der gestiegene Kurs der Gemeinschaftswährung allerdings zweirangig, so ein Händler.

Ganz oben auf den Einkaufslisten der Anleger stand die Aktie des Halbleiter-Herstellers Infineon, die sich um 7,6 Prozent auf 24,70 Euro verbesserte. Der weltweit drittgrößte Speicherchip-Hersteller Hynix Semiconductor hatte zuvor angekündigt, die Preise um durchschnittlich 30 Prozent anzuheben. "Dass Hynix die Preise für Speicherchips zum dritten Mal erhöht hat, ist sicherlich eine positive Meldung für die gesamte Branche, und das hat auch auf Infineon ausgestrahlt", sagte Fondsmanager Gerd Schubert von Deka Investment.

An den Spotmärkten stiegen die Preise für Speicherchips (DRAMs) auf 2,35 Dollar. Sie liegen damit aber noch immer unter den Herstellungskosten. Im vergangenen Jahr hatten die DRAM-Chips zeitweise weniger als ein Dollar gekostet. Eine Infineon-Sprecherin stellte eine Belebung der DRAM-Nachfrage fest. Es sei aber noch zu früh, um von einer nachhaltigen Entwicklung zu sprechen.

Anziehen konnten auch die Titel der HypoVereinsbank und der Deutschen Lufthansa. Die HypoVereinsbank legte 4,2 Prozent auf 35,75 Euro zu, die Lufthansa 3,7 Prozent auf 15,38 Euro.

Deutlich schwächer präsentierte sich hingegen der Softwarehersteller SAP. Die Titel büßten 2,1 Prozent auf 143,18 Euro ein. "Die Anleger sind sehr vorsichtig. Es gibt schon wieder Spekulationen um ein schlechtes viertes Quartal bei SAP ", so ein Händler. "Das ist das gleiche Spiel wie in den vergangenen Quartalen. Der Markt glaubt SAP nicht, dass die Geschäfte gut laufen, insbesondere wegen der großen Probleme bei der Mehrzahl der Konkurrenten."

Quelle: ntv.de

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