Marktberichte

Herber Dämpfer aus USA Dax mit Notlandung

Der Start in den USA hat auch in Deutschland die Stimmung auf dem Parkett verhagelt. Um sich von diesem Schlag zu erholen hat der Leitindex den gesamten Nachmittag gebraucht und am Ende dennoch ein deutliches Minus verzeichnet. Dafür sind aber auch dies- und jenseits des Atlantiks Gewinnmitnahmen verantwortlich.

An der Wall Street hat der Handel mit deutlichen Abschlägen begonnen. Allgemein wird das Minus des Dax jedoch als eine Verschnaufpause nach einer Woche mit einem Gesamtplus gewertet. Zudem werden Gewinnmitnahmen ohne konkreten Verkaufsdruck für die Verluste verantwortlich gemacht.

Der Dax verliert -1,31 Prozent auf 4203 Punkte. Der MDax kann um -0,60 Prozent auf 4459 Punkte zulegen. Der TecDax verliert -2,10 Prozent auf 478 Punkte.

Zugpferd im Leitindex war den ganzen Tag die Aktie der Commerzbank, die am Ende ein zweistelliges Plus vorweisen konnte. Das Geldhaus lagert die toxischen Wertpapiere in einer internen "Bad Bank" aus und gibt sich realistisch, was die Aussichten angeht. Das kommt gut an. Nach der Fusion mit der Dresdner Bank stehe dem Unternehmen "schwere Zeiten" bevor, hieß es auf der Bilanz-Pressekonferenz. Die Aktie kann 10,93 Prozent auf 4,49 Euro zulegen.

Die Aktien von BMW nehmen fest den zweiten Platz unter den Dax-Gewinnern ein. Die Autoaktien allgemein profitieren von einer Kaufempfehlung der Societ General, die die Branchenwerte mit "Overweight" einstufte. Die Papiere von BMW schlossen mit einem Plus von 3,56 Prozent bei 23,26 Euro. Daimler-Aktien reihen sich auf Platz drei der Gewinner mit einem Zuwachs von 2,28 Prozent oder 20,83 Euro ein. Volkswagen hingegen kamen im Handelsverlauf etwas unter die Räder. Nach einem anfänglichen Plus landete die Aktie bei -1,96 Prozent auf 250 Euro.

Siemens zeigte sich zu Handelsbeginn als Zugpferd, muss jedoch im Verlauf zunehmend Federn lassen. Am Ende stand die Aktie noch mit einem Plus von 0,09 Prozent auf 44,34 Euro gerade so als Gewinner da. Finanzchef Joe Kaeser hatte am Donnerstagabend an der Prognose für das Geschäftsjahr festgehalten.

Fresenius Medical Care zeigte sich im Verlauf recht volatil und schloss mit einem Plus von 0,17 Prozent gerade so im Plus. Die Aktie konnte den zwischenzeitlichen Verlust weitgehend eindämmen und reihte sich unter die wenigen Gewinner ein. Die Analysten von JP Morgan hatten das Kursziel für die Aktien gesenkt.

Einen Abschlag von -3,27 Prozent auf 26,74 Euro verzeichneten die Papiere von SAP. Auf dem Parkett zeigte man sich enttäuscht, obwohl das Unternehmen an seiner Geschäftsprognose festgehalten hat.

Infineon mussten im Handelsverlauf hohe Abschläge hinnehmen. Nach kleinen, kurzzeitigen Gewinnen lag die Aktie am Ende mit -10,93 Prozent auf 0,81 Euro im Minus.

Im MDax verzeichnen Tui zwischenzeitlich deutliche Verluste. Das Papier stand wegen einer negativen Analysten-Bewertung immer noch unter Druck. Tui verliert -3,2 Prozent auf 4,21 Euro.

Größte Verlierer im MDax waren ProSiebenSat1-Aktien. Analysten der Citigruoup hatten das Kursziel des Papiers auf 1,30 gesenkt. Daraufhin verlor die Aktie 8,9 Prozent auf 1,22 Euro.

Ein positiver Kommentar von der WestLB verleiht der Aktie von Stada Flügel. Diese hat das Kursziel auf 17 Euro hochgesetzt und rät zum Kauf. Das beschert dem Papier ein Plus von 14,24 Prozent auf 13,15 Euro.

Nicht so viel Vertrauen wird im TecDax der Aktie von Q-Cells entgegen gebracht. Jefferies setzt das papier auf "underperform" und Q-Cells verlieren dadurch -13,83 Prozent auf 15,51 Euro.

Die Papiere von Jenoptik sanken indes um -6,33 Prozent auf 3,70 Euro. Das Technologieunternehmen erwartet wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Die Aktien von Singulus rutschten nach anfänglichen deutlichen Gewinnen ins Minus und verbilligten sich zuletzt um -3,17 Prozent auf 2,44 Euro. Der Hersteller von CD- und DVD- Produktionsanlagen hat im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben und schließt für das laufende Jahr wegen der weltweiten Wirtschaftsflaute weitere Belastungen nicht aus.

Quelle: ntv.de

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