"Sandy" sorgt für Wirbel Dax mit viel Gegenwind
30.10.2012, 08:11 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Investoren halten sich zurück. Die Impulse aus Amerika fehlen, weil dort der Hurrikan "Sandy" tobt. Die US-Börsen bleiben deshalb weiterhin geschlossen. Hierzulande stehen zahlreiche Quartalsbilanzen im Fokus, unter anderem von der Deutschen Bank.
Die deutschen Standardwerte dürften laut Brokern leicht schwächer in den Handel starten. Zum Wochenauftakt hatte er bereits 0,4 Prozent niedriger bei 7203 Punkten geschlossen.
Negative Vorgaben kommen aus Asien: Der Nikkei-Index verlor nach enttäuschenden Konjunkturdaten rund ein Prozent. In ihrer Sitzung am Dienstag, beschloss die japanische Notenbank, ihre Geldpolitik erneut zu lockern. Ein Programm zum Ankauf von Anleihen und zur Vergabe von Krediten soll um umgerechnet 107 Mrd. Euro auf 884 Mrd. Euro ausgeweitet werden. Der Shanghai-Composite in China notierte nahezu unverändert.
Aus den USA sind für den Handel am deutschen Aktienmarkt keine Impulse zu erwarten. Die Börsen Nyse und Nasdaq sollten am Dienstag den zweiten Tag infolge wegen des Hurrikans "Sandy" geschlossen bleiben. Der Handel mit US-Staatsanleihen findet wetterbedingt ebenfalls nicht statt. Nyse und Nasdaq planen, den Aktienhandel am Mittwoch wieder aufzunehmen, dem letzte Handelstag des Monats, an dem Investoren üblicherweise ihre Portfolios anpassen. erstmals seit 27 Jahren war die New Yorker Börse am Montag wetterbedingt geschlossen geblieben.
Im Blick haben dürften die Dax-Anleger die Quartalszahlen zahlreicher Unternehmen, darunter der Deutschen Bank. Das Finanzinstitut hat im dritten Quartal dank anziehender Geschäfte im Investmentbanking mehr verdient als vor einem Jahr. Das lockt Anleger wieder in Deutsche-Bank-Aktien. Die Papiere legten vorbörslich um 1,6 Prozent zu und waren damit größter Dax-Gewinner.
Deutschlands größtes Biotechunternehmen Qiagen verschiebt wegen des Supersturms die Vorlage seiner Zahlen für das dritte Quartal. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben die Bilanz nun erst am kommenden Sonntag veröffentlichten. Ursprünglich sollten die Ergebnisse bereits am Montagabend nach US-Börsenschluss präsentiert werden.
Die Telefonkonferenz wird nun von Dienstag auf kommenden Montag verschoben.
Die Allianz hebt überraschend ihre Geschäftsprognose für dieses Jahr an. Nach klaren Zuwächsen im dritten Quartal wird nun mit einem operativen Gewinn im Gesamtjahr 2012 von über neun Mrd. Euro gerechnet, wie Europas größter Versicherer am Vorabend in München mitteilte.
Es wäre der höchste Profit seit Ausbruch der Finanzkrise. Bislang hatte der Dax-Konzern für das laufende Jahr 7,7 bis 8,7 (2011: 7,86) Mrd. Euro angepeilt. Vor allem die Vermögensverwaltung habe zuletzt besser als erwartet abgeschnitten, hieß es. Aber auch im Schaden/Unfall-Segment sowie in der Lebens- und Krankenversicherung seien die Erwartungen übertroffen worden.
Die Flaute an den Finanzmärkten macht der Deutschen Börse zu schaffen. Weil sich die verunsicherten Anleger im Handel mit Aktien und Derivaten zurückhalten, verbuchte Deutschlands größter Börsenbetreiber einen deutlichen Gewinnrückgang im dritten Quartal und kassierte seine Jahresziele.
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will sein Geschäft mit rezeptfreien Präparaten und Gesundheitsprodukten mit einer größeren Übernahme stärken. Für umgerechnet 920 Mio. Euro wolle Bayer das auf Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel spezialisierte US-Unternehmen Schiff Nutrition kaufen, teilte der Leverkusener Konzern mit.
Die Bewertung entspreche rund 34 Dollar je Aktie in bar. Bayer will den Zukauf bis Ende dieses Jahres in trockenen Tüchern haben. Mit Schiff will Bayer seine Position auf dem wichtigen US-Markt ausbauen.
Quelle: ntv.de, rts