Champagnerkurse in Japan Dax nüchtern erwartet
18.01.2013, 07:45 Uhr
Bis zum Abend gab es ein leichtes Plus: Der Dax am Donnerstag.
(Foto: REUTERS)
Kräftige Kursaufschläge in Tokio bringen die vorbörsliche Stimmung am deutschen Aktienmarkt nicht zum überschäumen: Mit Blick auf den anstehenden Start im Dax rechnen Börsianer vorerst mit wenig Bewegung. Alle Augen richten sich auf ThyssenKrupp und die Commerzbank.
Ungeachtet starker Vorgaben aus den USA und Japan dürften die Anleger im Dax zur Eröffnung am letzten Handelstag der Woche zunächst eine Pause einlegen. Beobachter in Banken und Brokerhäusern rechneten mit einem fast unveränderten Start des deutschen Leitindex. Am Vortag war der Dax 0,6 Prozent fester bei 7735 Zählern aus dem Handel gegangen.
Zwei große Themen stehen vor dem Wochenende am deutschen Aktienmarkt im Mittelpunkt: Erstens die Hauptversammlung des Stahlkonzerns ThyssenKrupp, und zweitens Berichte über die Streichung von Tausenden Stellen bei der Commerzbank.
Ein kritischer Analystenkommentar drückte Händlern zufolge bei Metro auf die Stimmung: Die Titel verloren bei Lang & Schwarz 1,8 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von 23,48 Euro am Vortag und waren damit größter Verlierer im MDax. Credit Suisse stufte die Aktie nach Aussage von Händlern von "neutral" auf "underperform" herunter. Händler zitierten aus der Analysteneinschätzung, wonach die Prognosen für den Einzelhandelskonzerns anfällig blieben.
In die Sparte Media-Markt/Saturn müsse sowohl im Online- als auch im Filialhandel investiert werden. Auch der Bereich außerhalb der Lebensmittelsparte, vor allem im europäischen Cash & Carry-Segment, bleibe eine Belastung. Zudem seien die Gewinnziele 2012 durch unerwartet hohe Einkünfte bei Immobilien zustande gekommen, die sich 2013 womöglich nicht wiederholen ließen.
Geldschwemme in Japan
Die Vorgaben aus Fernost und den USA könnten Anleger zuversichtlich stimmen: In der Hoffnung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Bank of Japan schloss der Nikkei-Index in Tokio 2,9 Prozent fester. Der Shanghai-Composite legte 1,1 Prozent zu.
In New York hatte der Dow Jones am Vorabend 0,6 Prozent im Plus bei 13.596 Punkten geschlossen. Der S&P-500 stieg um 0,56 Prozent auf 1480 Stellen und schloss damit auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren. Der Composite-Index der Nasdaq kletterte um knapp 0,6 Prozent auf 3136 Zähler.
Die großen US-Indizes konnten damit ihre Gewinne gegenüber dem Handelsschluss in Europa noch etwas ausbauen. Der Chipriese Intel vermeldete erst nach Börsenschluss in New York einen Rückgang von Umsatz und Gewinn im Quartal.
Weitere Impulse aus dem US-Aktienhandel sind im Verlauf des Handelstages nicht zu erwarten: An der New Yorker Wall Street bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Martin-Luther-King-Tag" am Freitag geschlossen.
Die kräftigen Kursverluste der Intel-Aktie dürften am Freitag nach Einschätzung von Beobachtern auch die europäischen Börsen insgesamt im Zaum halten. Die Aktie des Trendsetters aus dem Technologiesektor büßte im US-Nachbörsenhandel am Vorabend mehr als fünf Prozent ein. Intel enttäuschte die Anleger mit der Gewinnmarge und der Umsatzprognose.
Der Dax wird von Brokern unverändert mit 7735 Punkten indiziert. Auch der Eurostoxx50 dürfte zum Auftakt auf der Stelle treten.
Quelle: ntv.de, DJ/rts