Marktberichte

Börse ändert Spielregeln Dax ordentlich im Plus

Ein erneuter Anstieg der VW-Aktie hat dem deutschen Aktienmarkt in Plus geholfen. Das Papier des Wolfsburger Konzerns zog - ohne fundamentale Nachrichten – zeitweise um fast neun Prozent an und machte damit Kursverluste bei anderen Titeln wie der Allianz oder der Commerzbank wieder wett. Der Dax stieg so zeitweise über die Marke von 5.000 Punkten, zu guter Letzt stand das Börsenbarometer bei 4.987,97 Zählern, immer noch ein sattes Plus von 2,44 Prozent. Insgesamt sei die Stimmung aber nicht sehr positiv gewesen, sagten Händler: Hohe Kursverluste an den asiatischen Börsen hätten die Stimmung gedrückt.

Zudem hat die Deutsche Börse auf die Kritik reagiert und schiebt extremen Kursausschlägen, wie sei bei der VW-Aktie in dieser Woche zu sehen war, einen Riegel vor. Der Börsenbetreiber änderte einfach die Regeln für den deutschen Aktienmarkt. Künftig kann bei hohen Kursausschlägen und einer zu hohen Gewichtung auch außerhalb der regulären Anpassungstermine ein Wert aus den Indizes herausgenommen werden. Dafür müsse die im Index berücksichtigte Marktkapitalisierung in einem Index mehr als zehn Prozent betragen und zugleich die annualisierte Volatilität des Kurses über die vorangegangenen 30 Handelstage den Wert von 250 Prozent überschreiten. Die VW-Aktie zeigte sich bereits entsprechend beeindruckt und landete zum Handelsschluss 0,1 Prozent im Minus bei 499,50.

Zu den größten Verlierern zählte die Commerzbank-Aktie mit einem Minus von 6,2 Prozent. Medienberichten zufolge ist die Commerzbank an staatlichen Kapitalhilfen interessiert. "Hier in Deutschland wird das als Eingeständnis von Schwäche gewertet", erklärte ein Händler. "Und die Allianz wird dann wegen des Deals mit der Dresdner Bank gleich in Sippenhaft genommen." Zudem wirke sich der Rekordverlust des US-Versicherers Hartford, an dem die Allianz beteiligt ist, negativ auf den Aktienkurs des deutschen Versicherungskonzerns aus, hieß es. Der Aktienkurs der Allianz, die einen Verkauf ihrer Bank-Tochter an die Commerzbank vereinbart hat, fiel um 6,4 Prozent und war damit das Schlusslicht im Dax.

Die Hypo Real Estate hat es dagegen jetzt offiziell gemacht: Als erste deutsche Privatbank bekommt sie Hilfe aus dem Finanzmarktsstabilisierungsfonds der Bundesregierung. 15 Mrd. Euro bekommt der Hypothekenfinanzierer als Liquiditätsspritze. Für die Aktie hat das aber noch keine großen Auswirkungen. Die Aktie verliert 1,7 Prozent.

Zu den größeren Gewinnern gehört das Papier von Continental. Schaeffler will wohl Nägel mit Köpfen machen und die Übernahme bei der EU anmelden. Dann könnte es möglicherweise schnell gehen. Die Aktie gewinnt 8,5 Prozent auf 32,36 Euro und ist damit Tagessieger.

Aktien von Konsumgüterherstellern litten unter schwachen Zahlen und einem gesenkten Ausblick von L'Oreal. Henkel-Papiere legen im Zuge der Erholung dennoch um 3,45 Prozent auf 22,51 Euro zu.

Im MDAX verlieren Titel von Beiersdorf 3,2 Prozent auf 41,10 Euro. Papiere von GEA Group gewinnen nach der Bilanzvorlage 6,8 Prozent auf 11,33 Euro ein. Dagegen verlieren Puma-Aktien trotz guter Zahlen und einer Prognoseanhebung zwei Prozent auf 131,43 Euro.

Vossloh und SGL Carbon geben ihre Gewinne vom Vortag ebenso teilweise wieder ab. Vossloh gibt um 2,7 Prozent auf 59,90 Euro nach. SGL Carbon verliert 8,1 Prozent auf 15,27 Euro.

Im TecDax schoss die Aktie von RePower steil nach oben. Grund sind Übernahmegerüchte. Zeitweise konnte die Aktie um 67 Prozent zulegen, zum Handelsschluss steht ein Gewinn von 51,25 Prozent auf 106,44 Euro. Suzlon, Dauerinteressent und Großaktionär an dem Windkraftanalegenhersteller, soll für eine komplette Übernahme Unterstützung durch Finanzinvestoren bekommen haben.

Quelle: ntv.de

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