Marktberichte

Schwache US-Vorgaben Dax rauscht runter

Der deutsche Aktienmarkt folgt am Mittwoch den negativen Vorgaben der Wall Street und gibt deutlich ab. Vor allem schwache Details in den Quartalszahlen von Intel und Yahoo sowie Probleme der US-Investmentbank Bear Stearns mit schlecht besicherten Krediten belasten den gesamten Markt. Alle Dax-Werte notieren am Morgen im Minus.

Der Dax kippt im frühen Handel 1,5 Prozent ins Minus auf 7917 Punkte. Der MDax gibt ein Prozent auf 11161 Zähler ab. Der TecDax verliert 1,1 Prozent auf 947 Punkte.

Frische Impulse für den Handel werden für den Nachmittag erwartet. In den USA werden dann aktuelle US-Verbraucherpreise sowie die US-Frühindikatoren bekannt gegeben. Während die Inflationsdaten allgemein mit einem abgeschwächten Preisauftrieb erwartet werden, dürften die Frühindikatoren mit einem erneuten Rückgang aufwarten. Zudem wird mit Spannung auf die Rede von US-Notenbankchef Bernanke vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses gewartet. Technische Analysten hoffen, dass die 7.900er-Marke einigermaßen stützend auf den Dax wirkt. "Sollte der Index unter 7.800 fallen, wäre der Aufwärtstrend vorbei", sagt ein Techniker.

Die stärksten Verluste verbuchen die Automobilwerte, angeführt von DaimlerChrysler mit einem Minus von 2,2 Prozent und gefolgt von BMW mit einem Minus von 1,9 Prozent. Volkswagen notiert 1,3 Prozent tiefer. Ein Belastungsfaktor für die Titel dürfte der anhaltend hohe Euro-Kurs sein, der zumeist über der Marke von 1,38 Euro notiert.

Stärkere Verluste verzeichnet auch die Postbank mit einem Minus von 1,9 Prozent. Finanzkreisen zufolge steht der Versicherungskonzern Talanx vor der Übernahme der Postbank-Tochter BHW Leben. Alle Beteiligten lehnten eine Stellungnahme ab.

Auch Fresenius Medical Care steht unter Abgabedruck und verliert 1,6 Prozent. Dass sich das US-Justizministerium der Klage gegen die FMC-Tochter Renal Care angeschlossen habe, sei kein gutes Omen für den weiteren Prozessverlauf, heißt es am Markt. Allerdings sei die Klage bereits seit längerer Zeit anhängig. "Insofern stellt sich die Frage, ob das Justizministerium neue, belastende Aspekte zutage gefördert hat oder ob es den Vorwürfen an FMC mit ihrer Beteiligung an der Klage zusätzliches Gewicht verleihen will", sagt ein Broker.

Weniger als der Markt verliert hingegen die Aktie der Lufthansa. Die Analysten der Deutschen Bank erhöhten ihre Einschätzung der Aktie auf "Buy".

Premiere klettert

Deutliche Kursgewinne von 1,4 Prozent verzeichnet die Aktie von Premiere. Das Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen eine neue Vereinbarung des Bezahlfernsehsenders mit Arena bei der Übertragung der Fußball-Bundesliga. Die Kartellwächter tolerieren eine auf zwei Jahre befristete Zusammenarbeit. Das neue Modell der Sender sieht vor, dass Arena die erworbenen Übertragungsrechte für die kommenden zwei Spielzeiten auf Premiere übertrage. Arena erhalte im Gegenzug für die die dann von Premiere produzierten Bundesligasendungen eine Rücklizenz für Kabel und Satellit.

Im MDax verliert der Stahlhändler Kl öckner & Co 3,8 Prozent. Das Unternehmen hat eine Wandelanleihe im Volumen von rund 300 Mio. Euro angekündigt. Zusätzlich belastet eine Herabstufung der Aktie durch die UBS von "Buy" auf "Neutral".

Quelle: ntv.de

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