Marktberichte

US-Börsen ziehen hoch Dax reitet Kursrodeo

Der deutsche Aktienmarkt lässt sich zum großen Verfallsdatum am Terminmarkt von einem leichten Plus des US-Aktienmarktes mitreißen. Notierten die großen deutschen Indizes am Morgen noch durchweg im Minus, drehten die Vorzeichen am Nachmittag. Besonders die Nebenwerte im MDax legen zu.

Der Dax notiert am Nachmittag bei 6612 Punkten, ein Plus von 0,4 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte klettert 1,1 Prozent auf 9683 Punkte hoch, auch der Techwerte-Index TecDax legt 0,7 Prozent auf 811 Punkte zu.

"Das Marktgeschehen steht heute eindeutig unter dem Stern des Hexensabbat", sagte Aktienhändler Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser. "Die Anleger sind froh, dass nicht viel passiert ist." Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer, wenn der letzte Handelstag aller Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt.

Papiere von Volkswagen legen um 1,41 Prozent auf 104,30 Euro zu. Händlern zufolge wird die Aktie vor den auslaufenden Optionen angetrieben und könnte ihr jüngst erreichtes Rekordhoch von 104,53 Euro testen. Der Fahrzeughersteller will außerdem seine Verkäufe in China mit deutlichen Preissenkungen ankurbeln.

Eon-Titel gewinnen 1,23 Prozent auf 100,20 Euro. Börsianer verweisen auf eine Nachricht im "Handelsblatt", wonach der spanische Mischkonzern Acciona offen für Gespräche mit allen Energiekonzernen sei. Eon wolle dem Bericht zufolge Acciona zum Verkauf seines 21-Prozent-Anteils an dem Energiekonzern Endesa bewegen. Die Gerüchte über die Eon-Offerte weckten Hoffnungen, dass der deutsche Versorger doch noch die Kapitalmehrheit bei Endesa übernehmen könnte.

Dagegen verlieren die Titel der Deutschen Börse 1,08 Prozent auf 159,06 Euro und geben damit einen Teil ihrer kräftigen Vortagesgewinne wieder ab. "Die Reaktion auf das Übernahmeangebot der Intercontinental Exchange für den Konkurrenten CBOT war vielleicht etwas übertrieben. Jetzt kommt die Aktie wieder leicht zurück", sagte ein Händler.

Bei der Postbank sorgt das jüngste Personalkarussell für steigende Kurse, die Aktie klettert rund ein Prozent auf 60,15 Euro. Wie erwartet wählte die Bank Vorstandsmitglied Wolfgang Klein zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Er löst Wulf von Schimmelmann ab, der aus persönlichen Gründen sein Amt Ende Juni abgeben wird. Nach nur einem Jahr nimmt zudem Finanzchef Henning Engmann seinen Hut. Sein Nachfolger wird der erst 33-jährige Marc Heß, der bislang die Investor Relations leitete.

Für KarstadtQuelle geht es im MDax um 3,88 Prozent auf 27,60 Euro hoch. Der Handels- und Touristikkonzern ist mit 27 seiner 90 Warenhäuser unzufrieden und will die Ergebnisse dort kräftig voranbringen. Karstadt wies zudem einen Bericht der "Financial Times Deutschland" zurück, demzufolge sich der Konzern im Verlauf des Projektes möglicherweise von Kaufhäusern trennen könnte.

Größter Verlierer im MDax ist Lanxess mit einem Kursminus von 1,8 Prozent auf 36,82 Euro. In dem Chemieunternehmen dreht sich durch den Abtritt von Vorstandsmitglied Martin Wienkenhoever das Personalkarussell. Neues Mitglied des Führungsgremiums wird der promovierte Chemiker Werner Breuers, der zuletzt für den niederländischen Chemiekonzern Basell als Manager tätig war.

Quelle: ntv.de

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