Marktberichte

Auf der Straße nach Süden Dax rettet 4600 Punkte

Den Anlegern am deutschen Aktienmarkt ist am Mittwoch offenbar nachhaltig die Lust auf Aktienkäufe vergangen. Nach einem positiven Handelsauftakt sackte der Leitindex in sich zusammen und rutschte zeitweise deutlich unter die Marke von 4600 Punkten. Schuld an den hohen Verlusten waren enttäuschende Neuigkeiten von der Unternehmensseite sowie schwache US-Börsen, die von anhaltenden Rezessionssorgen belastet wurden.

Der Dax schloss mit einem Minus von 2,9 Prozent auf 4620,80 Punkten. Der MDax gab 2,8 Prozent auf 5345,22 Zähler nach. Der Technologieindex TecDax sank um 5,6 Prozent auf 493 Zähler.

"Viele Anleger haben ihre Bücher für dieses Jahr schon zu. Entweder sie können oder wollen keine Engagements mehr eingehen, es gibt kein frisches Geld", sagte ein Börsianer.

Titel des angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate brachen nach einem positiven Start ein und gingen am Dax-Ende mit einem Minus von 11,7 Prozent aus dem Handel. Der Zwischenbericht beinhaltete einem Händler zufolge "keine positive Nachricht". So sei der Verlust höher als erwartet und der Ausblick sehr vorsichtig. Der Konzern braucht für seine Rettung jetzt offenbar auch eine massive Kapitalspritze des Bundes. Analysten reagierten ebenfalls negativ auf die Aussagen, wobei die WestLB ihr Votum auf "Reduce" beließ. Titel der Commerzbank gaben im Sog der negativen Meldungen 9,5 Prozent ab, und Allianz-Aktien verloren 7,4 Prozent.

Eon gaben 6,1 Prozent ab. Der Energieversorger legte in den ersten neun Monaten des Jahres operativ zu und bestätigte die Prognosen für das laufende Jahr. Börsianer bezeichneten die im Rahmen der Erwartungen liegenden Zahlen als "unspektakulär". Die am Vortag veröffentlichten Zahlen von RWE hätten "im Vergleich einen Tick besser" ausgesehen. Ein Börsianer fügte an: "Das der Ausblick lediglich bestätigt wurde, dürfte dagegen nach der Anhebung nach dem zweiten Quartal nicht überraschen." Die Aktien von RWE entwickelten sich mit minus vier Prozent etwas besser als Eon.

Auch die Papiere des erst seit kurzem im Dax notierten Düngemittel- und Salzherstellers K+S fielen nach Zahlen ins Minus und büßten 4,9 Prozent ein. Die Zwischenbilanz fiel einem Händler zufolge zwar "besser als erwartet" aus. Der "schwache Ausblick" belaste jedoch.

Siemens zählten zwischenzeitlich zu den wenigen Gewinnern im Dax, konnten ihr Plus jedoch nicht halten. Bei Handelsschluss stand ein Minus von 2,6 Prozent auf dem Kurszettel. Konzernchef Peter Löscher will einem Pressebericht zufolge am Donnerstag bei der Jahres-Pressekonferenz seine Prognose vom Sommer wiederholen. Händler bewerten diese Nachricht positiv.

Solarwerte brechen ein

Im TecDax brachen die Aktien von Solon belastet von schwach eingeschätzten Quartalszahlen und einer gekappten Prognose um 18,3 Prozent ein. DZ-Bank-Analyst Sven Kürten sprach von einem "schwachen Quartal" und sah seine Verkaufsempfehlung durch die negativen Nachrichten von Solon untermauert. Auch andere Branchenwerte verloren deutlich. Q-Cells kippte im Vorfeld von Quartalszahlen 17,3 Prozent ins Minus, Solarworld notierten 14,1 Prozent schwächer.

Titel von Versatel stiegen nach zwischenzeitlichen Verlusten um 6,05 Prozent auf 10,10 Euro. Der Telekomanbieter hat nach einem etwas schwächer als von Experten erwartet ausgefallenen Quartal die Umsatz- und Ergebnisprognose bestätigt. Das Ziel bei den Neukunden im hart umkämpften DSL-Markt nahm das Unternehmen jedoch zurück.

Epcos-Papiere gingen nach zwischenzeitlichen Verlusten mit einem unterdurchschnittlichen Minus von 0,55 Prozent auf 18,00 Euro aus dem Handel. Der Bauelemente-Spezialist hat sein Geschäft im Schlussquartal 2007/2008 trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen stabil gehalten und einen höher als erwarteten Umsatz erwirtschaftet.

Quelle: ntv.de

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