Marktberichte

Nach durchwachsenen US-Daten Dax rettet sich ins Wochenende

Am letzten Handelstag vor der Bundestagswahl hat der deutsche Aktienmarkt mit Verlusten geschlossen. Händler verwiesen auf teils enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA und auf die Zurückhaltung der Investoren vor der am Sonntag stattfindenden Wahl.

Der Dax verlor 0,42 Prozent auf 5.581,41 Punkte. Damit ist der Leitindex wieder knapp 200 Punkte von seinem Ende letzter Woche erzielten Jahreshoch entfernt. Auf Wochensicht verlor er 2,15 Prozent. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,76 Prozent nach unten auf 7.151,11 Punkte, der TecDax fiel um 0,98 Prozent auf 738,74 Zähler.

Einerseits fiel das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima deutlich besser aus als zuvor berechnet. Andererseits enttäuschten die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter genauso wie der magere Anstieg der Neubauverkäufe. "Die Investoren reagierten am Freitag mit Zurückhaltung im Hinblick auf die Bundestagswahl am Sonntag und stiegen nur zögerlich in die Märkte ein", sagte Marktanalyst Mark Rohles von IG Markets.

Hänger, wo man hinschaut...

Hänger, wo man hinschaut...

(Foto: REUTERS)

Der Ausgang der Bundestagswahl am Sonntag wird zu Beginn der kommenden Börsenwoche voraussichtlich das wichtigste Gesprächsthema auf dem Parkett sein. Am Aktienmarkt werde auf einen Sieg von Union und FDP gesetzt, sagten Börsianer. Kurz vor der Wahl zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden großen politischen Lager ab. Viele Anleger hoffen auf einen Sieg von Union und FDP, weil sie von diesem Bündnis ein besseres Umfeld für die wirtschaftliche Entwicklung erwarten. "Jüngste Umfragen, nach denen es für eine schwarz-gelbe Mehrheit knapp werden könnte, sorgen für Verunsicherung und bescheidenen Umsatz auf dem Parkett", sagte Rohles.

Bei den Einzelwerten zeigten sich kaum klare Tendenzen. Vor allem Analysen und charttechnische Faktoren sorgten für Impulse. Henkel und Beiersdorf waren gesucht, nachdem die Deutsche Bank beide Aktien zum Kauf empfohlen hatte. Henkel rückten um 1,9 Prozent auf 28,51 Euro vor, Beiersdorf um 2,2 Prozent auf 39,23 Euro. Gewinne verbuchten zudem defensive Werte wie die Deutsche Telekom, während Zykliker teilweise nachgaben. Hier fielen MAN mit einem Minus von 3,9 Prozent auf 57,26 Euro, was mit der Charttechnik begründet wurde.

Lufthansa litten indes unter Gewinnmitnahmen. "Die Wirkung der Kaufempfehlungen ist ausgelaufen", sagte ein Händler mit Blick darauf, dass sich am Donnerstag sowohl UBS als auch die Citigroup positiv zu Lufthansa geäußert hatten. Die Aktie sank um 3 Prozent auf 11,81 Euro. Bei ThyssenKrupp, die um 3,1 Prozent auf 23,16 Euro fielen, und Salzgitter, die um 2 Prozent auf 67,77 Euro nachgaben, belasteten schwache Vorgaben des europäischen Rohstoffsektors.

In der zweiten Reihe reagierten Wacker Chemie derweil mit Aufschlägen von 3,9 Prozent auf 104,89 Euro auf eine Hochstufung auf "Overweight" durch Morgan Stanley. Die Analysten gehen davon aus, dass sich der Gewinn von Wacker Chemie schneller erholen wird als erwartet. Bei Sky Deutschland, die um 5,8 Prozent auf 3,59 Euro fielen, war von Gewinnmitnahmen die Rede.

Qiagen gaben um 2,7 Prozent auf 13,93 Euro nach. Der Biotechnologiezulieferer nannte 13,82 Euro als Preis für seine neuen Aktien. "Das ist schon ein ordentlicher Discount gegenüber dem Vortagsschluss von 14,32 Euro und spricht eher für eine lediglich mittelmäßige Aufnahme", begründete ein Marktteilnehmer die Verluste.

Quelle: ntv.de, rts

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