Marktberichte

Kein Stress vor dem Fest Dax ruht sich aus

Die Börsianer bereiten sich auf Weihnachten vor - dementsprechend dünn ist das Handelsvolumen in Frankfurt. Auch mehrere Konjunkturdaten aus Amerika können die Anleger nicht aus der Reserve locken.

In Frankfurt ist am Donnerstag Ruhe angesagt.

In Frankfurt ist am Donnerstag Ruhe angesagt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Am Tag vor Heiligabend haben die Anleger nur noch vereinzelt am Aktienmarkt investiert. "So kurz vor der Weihnachtspause will einfach niemand mehr seine Positionen nennenswert ändern - solange es dafür keinen eindeutigen Grund gibt", sagte ein Händler.

Den lieferten auch die neuesten US-Daten nicht: Während die privaten Konsumausgaben den fünften Monat in Folge stiegen, verbuchte die US-Industrie einen überraschend starken Auftragsrückgang. Auch die US-Börsen traten im frühen Handel auf der Stelle.

Der Dax gab etwas nach und schloss um 0,1 Prozent tiefer bei 7058 Punkten. Der MDax gewann 0,1 Prozent auf 10.145 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,9 Prozent und wies 851 Punkte auf.

Ein Anflug von Fantasie kam bei den Aktien der Lufthansa auf, die 0,3 Prozent zulegten. Die Agentur Bloomberg berichtete, dass Lufthansa im ersten Halbjahr 2011 ein Angebot für die skandinavische SAS vorlegen könnte. Deren Aktien hoben in Stockholm regelrecht ab und stiegen um bis zu 15 Prozent. Weder die Lufthansa noch SAS kommentierten den Bericht.

Deutsche Bank gewannen 0,3 Prozent. Vorstandschef Josef Ackermann schlug in Sachen Renditeziel leisere Töne an. Bis zum Ende seiner Amtszeit dürfte die Eigenkapitalrendite unter dem angestrebten Niveau von 25 Prozent bleiben - eine Zahl, die in der Vergangenheit von Politikern als "überzogene Renditegier" bezeichnet wurde. "Die Aussagen von Ackermann kommen nicht allzu überraschend", sagte ein Händler. Die Rendite werde durch die neuen Eigenkapitalvorschriften im Rahmen von Basel III belastet, betonte Merck-Finck-Analyst Konrad Becker. Der zuletzt stockende Verkaufsprozess für die Deutsche-Bank-Tochter BHF nimmt unterdessen wieder Fahrt auf: Deutschlands größtes Geldhaus verhandelt exklusiv mit der Liechtensteiner Fürstenbank LGT.

Im MDax gewannen Hochtief 0,4 Prozent. Der spanische Großaktionär ACS hält inzwischen nach eigenen Angaben 27,72 Prozent an dem Essener Baukonzern.

Ein kritischer Analystenkommentar drückte Südzucker um 0,9 Prozent. Die Analysten von Unicredit hatten ihre Anlageempfehlung auf "hold" von "buy" gesenkt.

Im TecDax machten die Aktien des Anlagebauers Aixtron Furore. Die Papiere kletterten um 9,2 Prozent. Händler verwiesen auf einen Bericht im Internet: Die "Digi Times" hatte ohne Angaben von Quellen über einen Großauftrag aus China für Aixtron berichtet. Aixtron wollte den Bericht nicht kommentieren. Ein Sprecher erklärte aber, die Geschäfte in China seien 2010 dynamisch verlaufen. "Wir erwarten, dass sich das fortsetzen wird".

Einen Sprung von 8,3 Prozent machten Q-Cells. Einen fundamentalen Grund für den Kursanstieg machten Händler nicht aus. "Vielleicht muss jemand seine Positionen schließen", mutmaßte ein Händler. Doch das vorweihnachtliche Plus wird die Aktionäre von Q-Cells kaum versöhnen: 2010 haben die Titel über 70 Prozent an Wert eingebüßt und halten in der Jahresbilanz des TecDax die rote Laterne.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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