Marktberichte

Krönender Abschluss Dax schafft ein Plus

Der Dax legte einen beachtlichen Vorzeichenwechsel hin. Nach einem Vormittag in tiefrot stieg das Börsenbarometer bis zum Handelsschluss auf ein Plus von 0,75 Prozent auf 6.398 Zählern. Schwache Vorgaben der Übersee-Börsen hatten zunächst die Stimmung verhagelt und die präsentierten Quartalszahlen konnten die Anleger erst nicht spürbar aufheitern. Einzig SAP verhinderten schlimmere Verluste im Dax. Am Nachmittag sahen die Zahlen dann aber doch nicht so schlecht aus. Auch der MDax konnte sich nach einem kleinen Ausrutscher wieder über die psychologisch wichtige Marke von 8.000 Zählern stemmen und schloss nur 0,8 Prozent im Minus bei 8.044 Zählern. Der TecDax gewann 0,6 Prozent auf 720,23 Punkte.

Geholfen haben auch freundliche US-Konjunkturdaten. Das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung hat sich im Juli überraschend gebessert. Der entsprechende Index stieg auf 51,9 von revidiert 51,0 Zählern im Juni, wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 50,0 Punkte gerechnet. Im Juni hatte der Index den tiefsten Stand seit 16 Jahren markiert.

Strahlender Dax-Gewinner waren SAP mit einem Plus von 9,7 Prozent. Das Ergebnis der Walldorfer lag leicht über Analystenerwartungen, außerdem gab das Management einen optimistischen Ausblick.

Auf der Verliererseite fanden sich erneut die deutschen Finanzwerte. Grund sind schlechte Nachrichten der US-Bank Merrill Lynch. Die angeschlagene Investmentbank plant, mit dem Verkauf eines Großteils ihrer problematischen Wertpapiere und zugleich mit einer milliardenschweren Kapitalerhöhung wieder Geld in ihre Kasse zu spülen. Die Merrill-Aktie reagierte bereits am Montag mit kräftigen Kursabschlägen. Ein Händler sagte dazu kritisch: "Noch vor wenigen Wochen hatte Vorstandschef John Thain gesagt, dass die Bank komfortabel mit Kapital ausgestattet sei und keine neue Finanzspritze nötig hat." Deutsche Bank verloren 1,0 Prozent.

Am zweiten Streiktag gingen die Aktien der Lufthansa um weitere 0,7 Prozent in die Knie. Aufgrund der von der Gewerkschaft Verdi inszenierten Arbeitsniederlegung fallen heute 70 Flüge aus.

Stark gefragt waren die im Technologie-Index TecDax gelisteten Papiere von IDS Scheer. Die über den Erwartungen liegenden Quartalszahlen wurden mit einem Kursplus von 8,1 Prozent auf 8,63 Euro belohnt. Der Gewinnrückgang war nicht so stark ausgefallen, wie befürchtet.

Das Biotechnologie-Unternehmen Morphosys hat im ersten Halbjahr dank der Lizenzzahlungen des Schweizer Großaktionärs und Pharmapartners Novartis einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Die Aktie legte um 1,8 Prozent zu.

Negative Analystenkommentare drückten die Titel von Singulus 9,1 Prozent ins Minus auf 5,96 Euro. HSBC hatte das Kursziel für Singulus auf sechs von 6,50 Euro gesenkt und die Einstufung "Underweight" bekräftigt. "

Im Nebenwerte-Index MDax rutschten die Titel von Symrise um 6,5 Prozent auf 11,12 Euro ab. Der Duft- und Aromenhersteller hat zwar seine Umsatzprognose angehoben, seine Erwartungen für das Gewinnplus aber heruntergeschraubt.

Die Aussicht auf eine Anhebung der Prognosen gab den Aktien von Salzgitter Auftrieb. Die Papiere des Stahlkonzerns gewannen zwei Prozent auf 100,40 Euro. Auch der große Dax-Bruder ThyssenKrupp profitierte von den rosigen Aussichten, die Aktie legte um 2,9 Prozent zu.

Die Aktien des Generikaherstellers Stada nahmen ihre Talfahrt wieder auf. Der Titel verlor 3,1 Prozent auf 33 Euro und notiert damit so niedrig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Am Vormittag hatten Stada noch bis zu 2,5 Prozent auf 34,90 Euro zugelegt. Das Unternehmen hatte am Vortag gut ein Viertel seines Börsenwerts verloren, nachdem es seinen Geschäftsausblick für das laufende Jahr gedämpft hatte. Mehrere Banken stuften darauf die Aktie herunter und senkten ihre Kursziele.

Der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones erfüllte die hochgesteckten Erwartungen für das erste Halbjahr und sieht sich weiter auf dem Weg zu einem Rekordjahr. Die Anleger nutzten die Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen, die Aktie verlor 6,5 Prozent auf 52,18 Euro. Der Titel hatte sich in jüngster Zeit im schwachen Markt gut entwickelt.

Spekulationen auf enttäuschende Quartalszahlen drückten die Aktien von Celesio zeitweise um bis zu sieben Prozent ins Minus, zum Schluss blieb ein Abschlag von vier Prozent stehen. Europas größter Pharmahändler hatte im ersten Quartal einen überraschend starken Gewinneinbruch erlitten, wobei vor allem das Geschäft in Großbritannien Kummer machte. Der hohe Euro-Kurs dürfte Celesio auch im zweiten Quartal zu schaffen gemacht haben, erklärten Börsianer. Die Ergebnisse werden für den 12. August erwartet.

Quelle: ntv.de

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