Marktberichte

Verluste am Feiertag Dax schließt im Minus

Der Aufwärtstrend der vergangenen Tage findet an Christi Himmelfahrt ein jähes Ende. Nach einem feiertagsbedingt impulsarmen Handelstag schließt der Dax 2,74 Prozent tiefer bei 4900 Punkten.

Ein ernüchternder Konjunkturausblick der Fed und der drohende Bonitätsverlust Großbritanniens haben an Christi Himmelfahrt die europäischen Aktienmärkte belastet. Der Dax fiel um 2,74 Prozent auf 4900 Punkte und lag damit weit unter der erst am Vorabend erstmals seit Januar wieder überwundenen Marke von 5000 Punkten. Der MDax gab um 2,48 Prozent auf 5841 Zähler nach. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 3,94 Prozent auf 614 Punkte.

Gut sieht es irgendwie gar nicht aus.

Gut sieht es irgendwie gar nicht aus.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Nach den Gewinnen der vergangenen Wochen sehen wir heute Gewinnmitnahmen von kurzfristig orientierten Anlegern, was angesichts des Feiertages bei uns und dem anstehenden langen Wochenende in den USA auch ganz normal ist", sagte ein Händler. Am Montag werden die Börsen in den USA wegen des Feiertages Memorial Day geschlossen bleiben. Am Donnerstag wurde in vielen europäischen Ländern - darunter Schweiz und Österreich - an der Börse wegen des Feiertags Christi Himmelfahrt nicht gehandelt.

Die US-Konjunkturdaten fielen am Nachmittag meist etwas schlechter als erwartet aus und bestätigten damit den ernüchternden Ton des Protokolls der US-Notenbanksitzung vom April. Aus dem war hervorgegangen, dass die US-Notenbanker zwar Zeichen für eine Verlangsamung des Abschwungs sehen. Doch warnten sie zugleich, der prognostizierte Aufschwung im nächsten Jahr könne etwas schwächer ausfallen als erhofft und in diesem Jahr könne die Wirtschaft stärker schrumpfen als bisher befürchtet.

Auch an der Wall Street übernahmen die Skeptiker das Ruder und drückten die großen Indizes bis Handelsschluss in Europa um fast zwei Prozent ins Minus.

Die Aktien von Metro und Arcandor profitierten von einer möglichen Fusion von Karstadt und Kaufhof. Kaufhof-Mutter Metro kletterten um 0,8 Prozent auf 35,20 Euro und zählten damit zu den wenigen Dax-Gewinnern. Die im MDax gelisteten Aktien der Karstadt-Mutter Arcandor zogen um 3,7 Prozent auf 2,24 Euro an. Die Handelsriesen halten nach einem Treffen ihrer Chefs - Eckhard Cordes für die Metro und Karl-Gerhard Eick für Arcandor - eine Fusion ihrer Warenhäuser für vernünftig. Arcandor kämpft derzeit ums Überleben. Ein Arcandor-Sprecher sagte, bis zum 12. Juni müsse eine Lösung für die Finanzierungsprobleme von Arcandor gefunden werden.

Ansonsten bewegten sich fast alle Dax-Werte im roten Bereich. Zu den größten Verlierern zählten die Finanz-, Auto- und Stahlwerte. Allianz verloren 4,6 Prozent und Commerzbank 4,2 Prozent.

Stahl-Sektor unter Druck

Mit Gewinnmitnahmen begründeten Händler die Kursverluste bei Salzgitter und ThyssenKrupp von 4,9 Prozent beziehungsweise 4,2 Prozent. Im Stoxx50 fielen ArcelorMittal um 8,4 Prozent. Die Ratingagentur Moody's hatte am Vorabend die Bewertung für den weltgrößten Stahlkonzern auf "Baa3" gesenkt, die niedrigste Stufe, die noch zu dem sogenannten "Investment Grade" gehört. Fallen Titel  aus diesem Notenbereich heraus, reagieren viele Marktteilnehmer, darunter auch Fonds-Manager und institutionelle Investoren, mit Verkäufen. Die Analysten begründeten die Herunterstufung mit der schwachen Nachfrage und fallenden Stahlpreisen. Zudem senkten die Analysten von Credit Suisse ihre Anlageempfehlung für Stahl- und Bergbauaktien. In London verloren Rio Tinto 7,2 Prozent und BHP 6,3 Prozent. Händler verwiesen auch auf die fallenden Kupferpreise.

Von der Zusage einer staatlichen Großbürgschaft profitierten im MDax Heidelberger Druck, die mit einem Plus von drei Prozent aus dem Handel gingen. Am Vorabend hatte der Lenkungsausschuss des "Wirtschaftsfonds Deutschland" die Entscheidung für Staatshilfen für den Druckmaschinenbauer bekanntgegeben.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen