Marktberichte

Vertrauen auf Rettung Irlands Dax schließt im Plus

Die Irland-Kröte geschluckt? Die Anleger zeigen sich erstaunlich unbewegt von der Schuldenkrise.

Die Irland-Kröte geschluckt? Die Anleger zeigen sich erstaunlich unbewegt von der Schuldenkrise.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die Finanzlage Irlands und die anhaltenden Spekulationen auf eine Zinserhöhung in China jagen den deutschen Anleger zur Wochenmitte keinen großen Schrecken mehr ein. "Irland ist nicht Griechenland", beruhigen auch die Analysten.

Die klammen Finanzen Irlands haben die Anleger am Aktienmarkt zur Wochenmitte nicht mehr verschreckt. Der Dax hielt sich im Plus und schloss 0,55 Prozent fester bei 6700 Zählern.

Für Erleichterung sorgte die Nachricht, dass Irland möglicherweise bereit ist, EU-Hilfe anzunehmen. "Irland ist nicht mehr Griechenland", sagte Marktstratege Jörg Rahn von Marcard Stein & Co. "Man weiß, Irland wird nicht fallengelassen, von daher ist die Dramatik nicht so groß. Einige gesunde Gewinnmitnahmen haben wir gesehen, aber für einen Einbruch am Aktienmarkt war auch die Bilanzsaison viel zu gut." Er nimmt an, dass einige Investoren inzwischen als zu riskant empfundene Anleihen verkaufen und stattdessen in Aktien umschichten. Vor allem Bankwerte erholten sich. In Frankfurt stiegen Deutsche Bank um 1,1 Prozent auf 40,62 Euro.

Ankündigungen aus Peking, gegen Preissteigerungen entschlossen vorzugehen, belasteten die Kurse ebenfalls nicht mehr. Seit Tagen wird auf eine unmittelbar bevorstehende Zinserhöhung spekuliert. "An diese Verlautbarungen hat man sich inzwischen schon etwas gewöhnt, eine Zinserhöhung sollte in den Kursen mittlerweile eingepreist sein", sagte Rahn. Die chinesische Börse setzte allerdings ihre Talfahrt fort und ging zwei Prozent niedriger aus dem Handel. Hierzulande dürften einige stark auf chinesische Exporte orientierte Unternehmen wie Siemens eine erneute Straffung der Geldpolitik zwar zu spüren bekommen, vermuten Analysten. "Aber die Nachfrage aus China wird ja nicht einbrechen", sagte ein Händler. Siemens lagen 0,9 Prozent höher. Die Aktien der ebenfalls in China stark aktiven Autokonzerne lagen dagegen leicht im Minus.

Bei Infineon wirkten die am Vortag angekündigte Dividendenzahlung und das in Aussicht gestellte Aktienrückkaufprogramm nach. Die Titel gewannen nochmals 1,4 Prozent auf 6,30 Euro. "Infineon scheint sich zu einer Firma zu entwickeln, die nicht nur verspricht, sondern auch liefert", sagte ein Börsianer.

MAN profitierten weiter von Spekulationen auf ein Zusammengehen mit Scania und stiegen um 2,4 Prozent an die Spitze des Dax. 

Die Aktien von Sky Deutschland haben sich mit einem Plus von 13,2 Prozent auf 1,41 Euro an die Spitze der Gewinnerliste im MDax gesetzt. "Großaktionär Rupert Murdoch hat sich positiv zu Sky geäußert, vielleicht reagieren jetzt noch ein paar Amerikaner darauf", sagte ein Händler

Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ

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