Blicke richten sich nach New York Dax schließt kaum verändert
10.07.2013, 19:15 Uhr
Analysten werden die Fed-Protokolle gründlich nach Hinweisen auf die Geldpolitik absuchen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Am Ende bereitet sich auch der deutsche Aktienmarkt auf die anstehende Veröffentlichung der US-Notenbank-Protokolle der jüngsten Sitzung vor. Davon erhoffen sich die Börsianer weltweit Anhaltspunkte zur weiteren Geldpolitik der Fed. Dazu kommt der Leitindex von seinem Tief zurück - macht aber wohl etwas früh Feierabend.
Der deutsche Aktienmarkt hat einen erneut volatilen Handelstag wenig verändert beendet. Ein technisches Problem beim Marktbetreiber Deutsche Börse hatte zum Xetra-Handelsschluss die Schlussberechnung für Dax, MDax und TecDax behindert. Seit 17.11 Uhr bewegten sich die Indizes nicht mehr vom Fleck. Erst gegen 19.30 Uhr konnte die Panne behoben werden. Der Leitindex schloss letztlich mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent bei 8066,48 Punkten. Der Index der mittelgroßen Werte, der MDax, verlor 0,2 Prozent auf 13. 938 Punkte, und der TecDax sank um 0,09 Prozent auf 971 Punkte.
Mit seiner Rückkehr vom Tagestief folgte der Dax dem Trend in den USA. Auch dort gab es wenig Bewegung. Grund ist das Warten auf die Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung. Nach Ansicht von Analyst Philipe Gijsels können die nur nur positive Überraschungen bergen. "Jeder erwartet, dass die Anleihenkäufe zurückgefahren werden. Wenn das Protokoll sich nun als etwas taubenhafter herausstellt als gedacht, dann könnte das sogar positiv überraschen." Tauben sind unter Zentralbankern die Verfechter der lockeren Geldpolitik.
Am Morgen hatten noch enttäuschende chinesische Konjunkturdaten. sowie die Abstufung Italiens die Stimmung getrübt. In China sind die Exporte um 3,1 Prozent gesunken und verfehlten damit das von Volkswirten erwartete Plus von 3,3 Prozent deutlich. Auch die Importe fielen schwächer als erwartet aus.
Allerdings nutzten viele Anleger Tag offenbar auch, um Kasse zu machen. So spielten für den Aktienhändler Basil Petrides von Hartmann Capital die China-Daten oder die Herunterstufung nur eine untergeordnete Rolle. "Der Markt hat Selbstvertrauen." Anlagestratege Neil Marsh vom Brokerhaus Newedge sagt, der langfristige Aufwärtstrend sei noch intakt.
Analysten bewegen Titel
Im Dax beendeten nach einer Verkaufsempfehlung K + S mit den größten Verlusten. Die Papiere verbilligten sich um 4,2 Prozent auf 27,12 Euro. Lanxess büßten 1, 5 Prozent auf 44,78 Euro ein.verbilligen sich um 1,5 Prozent auf 44,79 Euro. Commerzbank sanken um 1,4 Prozent auf 5,95 Euro.
Am anderen Ende kletterten Beiersdorf nach einer Kaufempfehlung um 2,1 Prozent auf 69,94 Euro an. Deutsche Bank erhöhten sich um 1,9 Prozent auf 33,08 Euro. Henkel legten im Beiersdorf-Fahrwasser 1,4 Prozent auf 73,48 Euro zu.
In der zweiten Reihe brachen Rational nach einer gesenkten Prognose ein und verloren 16,7 Prozent auf 206,00 Euro. "Gemessen am KGV waren die Titel einfach zu teuer", sagte ein Händler. Aus technischer Sicht könnten die Aktien durchaus bis auf 185 Euro fallen. Gagfah fallen um 6,5 Prozent auf 8,75 Euro. Die Immobilienfirma platzierte 40 Millionen Papiere. Mit der Aktion leitet Gagfah die Trennung vom langjährigen Großaktionär Fortress ein. Gerresheimer gaben 2,7 Prozent auf 43,55 Euro nach
Gesucht waren indes Leoni, die sich um 2,2 Prozent auf 39,21 Euro verteuern. Aareal Bank kletterten um 2,0 Prozent auf 18,93 Euro.
Im TecDax büßten Stratec Biomedical 6,1 Prozent auf 31,83 Euro ein. Jenoptik verbilligten sich um 4,6 Prozent auf 4,57 Euro. Dagegen erhöhten sich Software um 6,6 Prozent auf 25,04 Euro. United Internet zogen um 2,6 Prozent auf 23,80 Euro an.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts/dpa