Schwergewichte schwächeln Dax schließt leichter
10.05.2007, 18:10 UhrKursverluste bei den Index-Schwergewichten haben den Dax am Donnerstag belastet. Der Leitindex schloss 0,8 Prozent im Minus bei 7415 Zählern. Nur sechs Dax-Aktien stemmten sich gegen den Abwärtstrend und verzeichneten Kursgewinne.
Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), wie erwartet den Leitzins bei 3,75 Prozent zu belassen, wirkte sich zunächst kaum auf die Kurse aus. EZB-Präsident Trichet deutete aber - ebenfalls wie prognostiziert - eine Zinserhöhung für Anfang Juni an.
Einen überraschend hohen Quartalsgewinn bei der Hypo Real Estate honorierten die Anleger mit Aktienkäufen. Die Titel des Immobilienfinanzierers führten mit einem Plus von knapp sieben Prozent die Dax-Gewinnerliste an.
Ein Plus von zeitweise 1,6 Prozent verzeichneten die Aktien der Deutschen Börse. Der Hedge-Fonds Atticus wolle zusammen mit der Nyse Euronext 200 Euro je Aktie für die Deutsche Börse bieten, sagten Börsianer. Die Börse-Aktien konnten die Kursgewinne nicht halten und schlossen 0,7 Prozent im Minus.
Kursverluste bei den Aktien der Index-Schwergewichte RWE und E.ON belasteten den Dax. Die Papiere von E.ON fielen um zwei Prozent. Händler verwiesen auf Gerüchte über ein Interesse der Düsseldorfer am spanischen Versorger Union Fenosa. Der Konzern wollte dies nicht kommentieren. Das Minus von 1,7 Prozent bei RWE-Aktien erklärten Analysten mit Gewinnmitnahmen.
Die Titel von BMW profitierten von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs und stiegen um 3,2 Prozent. Altana-Aktien erholten sich von ihren Vortagesverlusten und kletterten um ebenfalls 3,2 Prozent.
Wenig nachhaltig wirkten sich die Geschäftszahlen der Deutschen Telekom auf den Kurs der T-Aktie aus. Im ersten Quartal hat der Konzern wegen anhaltender Probleme im Inland einen Rückgang des operativen Gewinns verzeichnet. Anleger reagierten zunächst erleichtert, da sie Schlimmeres befürchtet hatten. Im Verlauf bröckelte das Plus allerdings ab, die Papiere schlossen unverändert bei 12,65 Euro. Auch der bevorstehende Streik schlug sich im Kurs der T-Aktien kaum nieder. Am Freitag soll der erste Streik in der Telekom-Geschichte beginnen.
Weit oben in der Gunst der Anleger standen im MDax die Aktien der Norddeutschen Affinerie, die am Tag nach Vorlage der Quartalszahlen um knapp drei Prozent kletterten. Bei Deutz quittierten die Anleger das Verfehlen der Analystenprognosen mit Verkäufen der Aktien. Die Titel büßten 4,3 Prozent ein.
Quelle: ntv.de