Marktberichte

Pendelbewegungen ohne Schwung Dax schließt mit Minus

Die US-Berichtssaison läuft und wirft bereits erste Schatten: Alcoa enttäuscht und belastet die Aktienmärkte. Nun steht Intel im Fokus. Der Dax gibt schon einmal nach. Aber es gibt auch Werte, die sich gegen den Markttrend stemmen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Auftakt der US-Bilanzsaison hat dem deutschen Aktienmarkt nicht den von Börsianern erhofften Schwung gebracht. Der Dax geht mit einem Minus von 0,3 Prozent und einem Schlussstand von 6231 Zählern aus dem Handel. Der MDax verliert 0,6 Prozent auf 8327 Punkte. Lediglich der TexDax kann leicht zulegen: 0,1 Prozent auf 840 Zähler.

Der US-Aluminiumkonzern Alcoa konnte mit seinem Quartalsbericht nicht ganz überzeugen. "Das war weder Fisch noch Fleisch", fasste ein Händler zusammen. "  Als nächster großer US-Konzern wollte Intel am Abend nach US-Börsenschluss Geschäftszahlen vorlegen.

Alcoa drücken vor allem Rohstoff- und Stahltitel wie ThyssenKrupp und Salzgitter. Die beiden Werte büßen 0,5 und 0,4 Prozent ein. Die schwachen Umsätze erinnern laut Händlern daran, dass die wirtschaftliche Erholung nach wie vor auf wackeligen Beinen steht. "18 Prozent mehr Umsatz sind verglichen mit den Preissteigerungen bei Aluminium wenig überzeugend." Der Rohstoff habe sich im Gegensatz dazu um 57 Prozent verteuert.

Aktien von K+S belasten die Prognosesenkung eines Wettbewerbers. CF Industries hat einen schlechter als erwarteten Ausblick auf das erste Quartal gegeben und liegt mit seinem Umsatzziel unter den aktuellen Marktschätzungen. K+S büßen 1,0 Prozent ein.

Man profitiert von Konkurrenz

Gute Scania-Zahlen beflügeln auch den Kurs von MAN. "Der operative Gewinn und die starke Nachfrage in einigen Bereichen überzeugen", so ein Händler angesichts des Gewinns von über 5 Prozent, den die Scania-Aktie nach den Zahlen verbucht. MAN gewinnen 2,5 Prozent auf 66,37 Euro und haben Händlern zufolge nun Platz bis zum Widerstandsbereich um 70 Euro.

FMC fester

FMC tendieren gegen den Trend fest. "Der Kurs ist bis Anfang April stark gestiegen und hat seit dem Jahreshoch von 42 Euro konsolidiert", so ein Händler. Nun beende er offensichtlich die Konsolidierung. Die Aktien legen 1,3 Prozent zu.

Gerüchte um Bayer

Bayer-Aktien notieren 0,9 Prozent im Plus. "Es gibt Gerüchte um ein feindliches Übernahmeangebot von Novartis für Bayer", sagt ein Händler. Andere Marktteilnehmer äußerten sich ähnlich. Novartis und Bayer wollten sich dazu nicht äußern. Diese Gerüchte kamen in der Vergangenheit immer wieder auf, zuletzt vor fast genau einem Jahr.

Leicht zu schlucken wäre Bayer für Novartis nicht. Denn neben seiner Gesundheitssparte, zu der auch das Pharmageschäft gehört, besitzt Bayer noch ein großes Agrarchemie-Standbein sowie ein Kunststoffgeschäft. Insgesamt kam der Leverkusener Traditionskonzern 2009 auf einen Umsatz von 31,2 Mrd. Euro - rund die Hälfte steuerte die Gesundheitssparte bei.

Gegen die Gerüchte spricht auch, dass der neue Novartis-Chef Joe Jimenez nach dem rund 39 Mrd. Dollar teuren Kauf des US-Konzerns Alcon weitere Großübernahmen eine Absage erteilt hatte. Novartis hatte von Nestle 77 Prozent des Augenheil-Weltmarktführers übernommen. Kleinere, ergänzende Zukäufe sind Jimenez zufolge dagegen denkbar.

Sinkflug gebremst

Lufthansa teiltemit, im März ohne die Töchter Austrian Airlines, British Midland und Swiss knapp zehn Prozent mehr Passagiere als im Vormonat befördert zu haben. "Das liefert ein positives Bild, die Verkehrszahlen haben sich in den vergangenen Monaten stabilisiert", sagt ein Stratege.

Für einen Sprung auf die Gewinnerliste im Dax reicht das aber nicht. Am Ende schlägt ein Minus von 0,6 Prozent zu Buche.

Analysten helfen Hugo

Hugo Boss legen ebenfalls deutlich zu: 6,2 Prozent. Der Ausblick auf steigende Umsätze sei bei Analysten auf positive Resonanz gestoßen, heißt es am Markt. "Der Ausblick bietet Raum für höhere Gewinnschätzungen", so die Analysten des Unicredit, die Boss-Aktien zum Kauf empfehlen.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

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