Marktberichte

Schuldenkrise als Dauerthema Dax schließt schwächer

DAB2249_20120914.jpg2974154173620847167.jpg

(Foto: AP)

Anleger halten sich am Frankfurter Aktienmarkt zurück. Händlern zufolge sorgten maue Aussichten für die Weltwirtschaft und die nicht enden wollende Schuldenkrise Aktienanleger davon ab, sich allzu weit aus dem Fenster zu lehnen.

DAX
DAX 23.596,98

Nach einem zwischenzeitlichen Plus haben sich beim Dax am Ende doch die Pessimisten durchgesetzt. Einmal mehr drückten die europäische Schuldenkrise und Konjunktursorgen auf die Stimmung. Zum Handelsschluss tendierte der deutsche Leitindex 0,7 Prozent tiefer bei 7234 Punkten und damit nur wenig über seinem Tagestief. Er knüpfte so an seinen schwachen Wochenauftakt an. Für den MDax ging es um 0,4 Prozent auf 11 203 Punkte bergab. Der TecDax verabschiedete sich 0,5 Prozent schwächer bei 820 Punkten aus dem Handel.

"Mancher Marktteilnehmer hatte wohl vor allem den Griechenland-Besuch von Angela Merkel im Auge und erhoffte sich von einer Pressekonferenz der Kanzlerin konkrete Hinweise zum weiteren Prozedere in Sachen Schuldenkrise. Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht", begründete Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG die zeitweise freundliche Stimmung und die dann einsetzenden deutlichen Verluste am Markt.

Zuvor hatten andere Experten schon auf die weiter bestehenden Sorgen über den möglichen Euro-Rettungsschirm-Kandidaten Spanien sowie die weltweite Wirtschaftsentwicklung verwiesen. "Die Risiken für eine ernsthafte globale Konjunkturabkühlung sind alarmierend hoch", warnte der IWF in seinem Weltwirtschaftsausblick. Deutschland und Frankreich setzten sich derweil mit einer europäischen Finanzsteuer durch - wenn auch nur im kleinen Rahmen. Obwohl die Steuer nicht in der gesamten EU umsetzbar ist, wollen elf EU-Länder mitmachen, darunter auch die Schwergewichte Spanien und Italien.

Die Aktien der Deutschen Börse, die das Thema Finanzsteuer besonders betrifft, verloren 0,9 Prozent. Dagegen zeigten sich ie tags zuvor besonders gebeutelten Autotitel nach Absatzzahlen für die ersten neun Monate 2012 teilweise erholt. Für die Vorzugsaktien von Volkswagen ging es an der Dax-Spitze um 1,5 Prozent hoch. Analysten lobten zudem den optimistischen Tenor des Konzerns auf einer Auftaktveranstaltung zum Verkaufsstart des neuen Golf-Modells. Die BMW-Papiere hielten sich mit minus 0,1 Prozent vergleichsweise gut. Dagegen gaben Daimler um 1,2 Prozent nach: Bei den Stuttgartern hatte es im Vergleich zur Konkurrenz nur zu einem vergleichsweise geringen Absatzplus gereicht.

Um deutliche 1,9 Prozent nach unten ging es für die Aktien von RWE, was die rote Laterne im Dax bedeutete. Der Versorger könnte seine Ziele für den Verkauf von Unternehmensteilen nicht ganz überraschend verfehlen, sagten Börsianer. Im MDax standen die EADS-Aktien im Fokus. Die geplante Rüstungsfusion mit BAE Systems zu einem neuen Luftfahrt- und Rüstungskonzern ist Insidern zufolge geplatzt. Nach einem kurzzeitigen Kurssprung tendierten die Titel zum Handelsschluss in Frankfurt 0,6 Prozent schwächer.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen